The end of a journey.
Mit der Veröffentlichung vom neuen Album „Cathedral“ geht eine Ära zu Ende, welche der Leipziger Komponist Jochen Tiberius Koch 2018 mit dem Debüt „Walden“ begonnen hat. Wenn eine lange Reise zu Ende geht und das Ziel erreicht wurde, dann kann man wahrlich stolz sein. Nicht nur auf sich selbst, sondern weil der Komponist mit seinen nun insgesamt vier Alben einige Musikbereiche wahrlich bereichert und sehr attraktiv gemacht hat. Dabei vereint der Leipziger auf seinem neuen Werk wie gewohnt klassische Tugenden mit modernen Aspekten der Klangästhetik. Wie es in Zukunft mit der Musik aus der Feder von Jochen Tiberius Koch weitergeht, wird die Zukunft zeigen. Der eingeschlagene Weg von „Cathedral“ lässt keine Zweifel auf zukünftige Meisterwerke aufkommen.
Jochen Tiberius Koch muss man eigentlich nicht mehr vorstellen auf dieser Seite. Seit dem Debüt begleitet der sympathische Mann das Musikmagazin einige Jahre schon. Dabei kristallisierte sich schon früh den progressiven Weg des Musikers heraus, die experimentelle Art und Weise, wie Klang und Gefühl am authentischsten herübergebracht werden kann. „Walden“ war der Anfang, es folgte 2020 „Astoria“ und das von Hemingway inspirierte Werk „Old Man and the Sea“. Jedes Album besitzt sein eigenes Konzept in Akustik und thematisiert besondere Geschichten und Orte. In einem Interview hat Jochen Tiberius Koch viel über seine Arbeit und Inspiration verraten, jedem Leser sei dieses an das Herz gelegt. Nun steht mit „Cathedral“ der Abschluss seiner Reise fest, in dem der Komponist ein Werk erschaffen hat, welches ganz klar einen neuen Maßstab seiner Art definiert.
Ozean an zeitloser Klangkunst
Schaut man grob auf das Gesamtpaket, fällt ganz klar die Nummer der Titel auf. Das hat auch seinen Grund, denn beide Titel haften eine faszinierende Immersion an, die dynamisch ausbalanciert wurde. Der Aufbau einer gefühlsbetonten Stimmung steht an erster Stelle, sehr dezent werden die Klangblüten auf die akustische Bühne präsentiert, um sie mit sehr viel Gefühl und Authentizität zum Erblühen zu bringen. Dieses geschieht mit einer Mischung aus Elementen der Musikbereiche moderne Klassik und Ambient. Klavier, Streicher und orchestrale Ebenen sind integriert, der elektronische Rahmen funktioniert als emotionaler Unterton. Dass „Cathedral“ zumindest im ersten Part auf massive Einflüsse von Post-Rock zurückgreift, ist hingegen neu. Allerdings erschafft der Leipziger so einen modernen Spagat mit klassischen Elementen, die zu einem homogenen Klanggefüge fließen. So entstehen durchaus eingängige Klangkathedralen, die melancholisch und auch euphorisch dem Hörer direkt die hinterste Ecke vom Herzen durchbohren. Man muss es sich etwa so vorstellen. Am Ende einer langen und kalten Nacht, geht am Horizont langsam - aber majestätisch, die Sonne auf. In Erwartung von einem Gefühl aus Wärme und Hoffnung. So agiert der erste Teil vom Album, mit sphärischen Gitarreneffekten und klassischer Akustik-Bindung mit orchestralen Tangenten. Klanglandschaften, die man nicht mehr vermissen möchte. Der zweite Teil orientiert sich dann doch eher zurück zu den Wurzeln. Prominent ist hier das Klavier, unterstützt mit expressionistischen Klangfarben. Sehr bodenständig und teils intim, fragil schreibt der Komponist hier einen Liebesbrief an die klassische Musik, selbst die Chor- und Gesangseinlagen liegt eine gewisse Magie inne, die den Hörer noch lange nachhallen könnte. Am Ende wird noch eine Schicht alternative Gegebenheiten daraufgelegt, bevor Regentropfen sich am Boden zu einem Ozean an zeitloser Klangkunst zu vereinen. Am Ende bleibt der Eindruck, dass man hier mit ein wahres Klangerlebnis erleben durfte. Eines, das auch berühren kann, auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Das neue Album „Cathedral“ von Jochen Tiberius Koch ist durchaus eine Reise, die man fasziniert mitverfolgt und selbst sich wiederfindet, an Orten, die meist nur mit Gedanken erreichen werden können. Hesse schrieb einst „Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“ Jochen Tiberius Koch hat seit „Walden“ eine beeindruckende Wanderung in der Musik hingelegt und so diverse Musikbereiche diese „Gewöhnung“ entrissen. Release ist heute, der 21. April 2023 über Blue Spiral Records und erhält für seine Musikinterpretation eine Empfehlung vom Musikmagazin. Danke Jochen für die über vierjährige Reise, es war wahrlich eine, die man nicht wieder vergessen wird. Links zu Jochen Tiberius Koch:
Cathedral - Songliste/Dauer:
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