Weltroman und Weltmusik. Das weite Meer mit all seiner Schönheit und Launenhaftigkeit war schon immer eine führende Inspirationsquelle für Künstler. Maler, Musiker, Poeten und Autoren. Ein sehr bekanntes Buch, ein Klassiker für viele Freunde, stammt von Ernest Hemingway. Die Geschichte vom „Der Alte Mann und das Meer“, die für viele Medien eingefangen wurde, erhält nun mit dem kommenden Album von Jochen Tiberius Koch eine weitere, akustische Interpretation. Diese ist wieder gespickt mit vielen Facetten der musikalischen Lyrik, wie die vorangegangenen Werke. Zu einem wahren Epos herangewachsen ist das neue Album, welches in der Musik Geschichte schreiben wird. „Er war ein alter Mann und fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen. Alles an ihm war alt, nur die Augen nicht. Die hatten dieselbe Farbe wie das Meer und waren heiter und unbesiegt.“ Auch wenn Jochen Tiberius Koch ein begnadeter Komponist mit exorbitantem Musikverständnis ist, so sind seine Werke völlig verschieden ausgerichtet in den Musikbereichen. Sein Debüt „Walden“ hat 2018 viel Aufmerksamkeit erregt, letztes Jahr schlug die Reise geschichtlich mit „Astoria“ ein neues Kapitel auf. Auf dieser Seite gibt es ein etwas älteres Interview mit dem Komponisten, welches demnächst erneuert wird. Denn was Jochen Tiberius Koch mit „Old Man and the Sea“ erschaffen hat, dazu muss man persönlicher in das Detail gehen. Ein gewisser Grad an zeitloser Musikkunst Nun wird man sich fragen, was das Besondere denn nun sei am neuen Werk. Poetische Lyrik gab es im Vorfeld schon. Das stimmt, aber das Album komponiert diese Aspekte mit Klanglandschaften voller Empathie und Immersion zu einem homogenen Klanggefüge. Individualität bekommt darüber hinaus eine tragende Säule von Sängerin Smilla, die gute Dame ist mit ihrer Stimme der Herzschlag vom Album, ummantelt mit den orchestralen Klangrahmen von der Philharmonie aus Schmalkalden in Thüringen. Und wie der endlose Ozean voller Schönheit und Faszination durchquert man viele Musikbereiche, die von moderner Klassik über Ambient und dem Alternativen bis hin zur elektronischen Musik reichen. Dass die gesungenen Texte vorwiegend in Deutsch vorgetragen werden, ist eine weitere Besonderheit. Denn vorher gab es zwar sphärischen Sprechgesang, doch Smilla hat dem Album wahres Herzblut investiert, wie alle daran beteiligten Musiker. Die Klangstrukturen haben eingängige Ebenen, verwebt mit Nuancen aus melancholischer Intimität und Feingefühl. Besonders dann, wenn klassische Instrumente, wie das Klavier, als erzählerischer, begleitender Strang dienen. Die Instrumentalisierung ist ein zentrales Element, die vielschichtig aufgestellt ist. Marginale Elektronik fügt sich wie das fehlende Puzzleteil in die Klangkollagen ein, um ein Volumen aus Emotionalität und Klangästhetik zu transportieren. Von emotionalen Bögen bis zu anziehenden Tempoverschärfung ist das Album dynamisch auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Gefühlvoll und anmutig klingen die Stücke und nehmen einen auch sofort gefangen mit ihrem bezaubernden Charme. Ja man muss sagen, der Komponist entdeckt auch auf dem kommenden Album neue Blickwinkel im Bereich der cineastischen Akustik, die sehr unter die Haut reichen. Hinzu kommt ein gewisser Grad an zeitloser Musikkunst, die schon in der Eröffnung „Cuba; Santiago & Manolin“, zur Geltung kommt. Dichte Atmosphäre, gekoppelt mit einprägsamer Melodie und Refrain, decken sich mit einer melancholischen Sehnsucht sanft um den Zuhörer. Als stehe man selbst am sandigen Strand, die Wellen umspülen die nackten Füße und blickt den Booten entgegen, die sachte dem Sonnenuntergang entgegen Segeln. Wäre das Album ein Film, würde es im Rennen um die Oscars mitspielen Mit solchen Erfahrungen wird man auf dem Album noch oft konfrontiert. Melodische Blüten werden auf sehr emotionale Art zum Erblühen gebracht. Musikalisch drückt sich das in einer sehr romantischen und gefühlsbetonten Klangfarbe aus, wenn die Stimmung sehr ruhig und bedächtig agiert. Stücke wie „en el puerto“ oder "buena pesca!" sind da Paradebeispiele, fasziniert ist man von der emotionalen Bandbreite des Komponisten am Klavier. Acht verschiedene Stücke, bei dem jeder einzelne Titel die Geschichte auf dem Meer erzählt. So kämpft sich der alte Fischer tapfer durch sein hartes und von Entbehrungen gezeichnetes Leben. Auch, wenn er von den anderen Fischern aufgrund seines Pechs beim Angeln inzwischen gemieden wird, verliert er in keiner Minute den Respekt vor der Natur. Es ist auch die Natur, die am Ende gewinnt, die dem Fischer den gefangenen Fisch wieder abverlangt. Jochen Tiberius Koch ist ein sehr talentierter Musiker und kein unbeschriebenes Blatt, man merkt deutlich die Leidenschaft und Professionalität des Komponisten an. Der visionäre Grad seiner Musik ist auch auf „Old Man and the Sea“ ein cineastisches Hörerlebnis, wäre das Album ein Film, würde es im Rennen um die Oscars mitspielen. Es ist schön zu sehen, mit welchem Engagement der Komponist sein neues Album kreiert hat. Technisch ist das Album sehr ausgefeilt, es erhält eine klare Empfehlung vom Musikmagazin. Nur ein wenig gedulden muss man sich noch, denn der Release ist mit dem 07. Mai 2021 über das italienische Label Blue Spiral angesetzt. Wie erwähnt, wird demnächst ein weiteres Gespräch mit dem Leipziger Jochen Tiberius Koch hier zu finden sein. Links zu Jochen Tiberius Koch: Old Man and the Sea - Songliste /Dauer:
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