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Im Gespräch mit:
             Jochen Tiberius Koch

Er ist bescheiden und ein bodenständiger Komponist. Dabei hat der Leipziger Jochen Tiberius Koch bereits 3 Alben mit fast zeitloser Klangkunst erschaffen. Sein Debüt „Walden" war von Henry David Thoreau inspiriert, das aktuelle Werk „Old Man and the Sea“ an Hemingways gleichnamigen Literaturroman. Es ist ein weiteres Indiz für hochklassige Musik im Genre der klassischen Musik im modernen Gewand aus Deutschland geworden. Das Musikmagazin hat sich bereits vor 3 Jahren mit dem Musiker unterhalten, Zeit den sympathischen Menschen erneut einen Besuch abzustatten.
BildEin wahrer Virtuose: Jochen T. Koch (Bild: Anja Döbel)
Hallo Jochen, schön dass du Zeit hast. Wie geht es Dir gerade?
Hallo André. Ich freue mich auch wieder sehr mit Dir ein wenig austauschen zu können! Auch wenn die Zeit rar ist und die eigentliche Lohn/Brotarbeit immens am Dasein nagt mag ich Dir doch gern ein paar Fragen beantworten. Die Sonnenstrahlen scheinen sich nun auch ein wenig durch das Grau zu Berserkern und scheint nun auf uns herab, adelt den Tag.

Dein 3. Album ist nun erschienen, ist man da noch aufgeregt oder bereits Routine für Dich?
Man ist immer aufgeregt. Zwar sind zum Release bereits ein paar Monde der eigentlichen Fertigstellung vergangen, aber was erste Stimmen dazu sagen, wie das Album im Konglomerat mit dem Artwork funktioniert und dann eben doch auch der finale Geburtsgleiche Prozess. Lichtwerdung!

Seit unserem letzten Gespräch sind drei Jahre her. Was hat sich in deinem Leben bis jetzt geändert in Sachen Musik?
In der Tat…drei Jahre dann doch schon wieder…uffz. Nunja, Zeit in der man persönlich reift oder verändert. Gutes sowie auch schlechtes durchlebt und sich manchmal auch für die falschen Türen der universalen Existenz entscheidet; das alles lässt einem auch im Progress Musik zu konstruieren und komponieren reifen. Technische Reife, Arrangements und sicher auch Harmoniebögen. Aber die durchgreifendste Veränderung auf „the old man and the sea“ ist der wunderbar, hinreissende Einsatz der Stimme Smillas. Ohne dass eines dominiert ergänzen sich Musik und Gesang, wie es vorher au meinen Platten noch nicht stattfand.

Bevor Wir zur Musik kommen, 2020 ist sicher auch nicht ganz spurlos an Dir vorbeigegangen. Wie hast du die Zeit erlebt, in der wir heute ja noch immer sind? Fast 2 Jahre gibt es keine Livekonzerte oder ähnliches im Künstlerbereich. Wie schlimm ist es um die Kunst in Deinen Augen denn heute so bestellt?
Ich merke es beim kultureller Wegfall. Dies zerüttet mich. Als Konsument der Kultur. Und sicher haben auch viele Künstler und in deren Dunstkreis arbeitende ein hartes Los, da komplette Existenzen bedroht sind. Dies ist bei mir nicht der Fall. Da die Musik zwar den unmittelbaren Nukleus meines Daseins abbildet aber nicht der Garant für die Zahlung der Miete und das Futter für die Fellnase.

Viele Nähen und Verweise zum eigenen Dasein

BildDas aktuelle Album erschien am 07. Mai 2021 über 07. Mai 2021 über das italienische Label Blue Spiral Recs.

Old Man and The Sea erscheint über das italienische Label Blue Spiral Records, dein letztes Album war über Schole Records. Gab es Gründe zum Wechsel?
Beide Label sind fantastisch. Die Leute dahinter und die Arbeit welche diese leisten. Da aber die meisten Texte auf der neuen Platte in Deutsch gehalten sind, war es ein Schritt, mindestens mit einem europäischen Label zu arbeiten.

Inspiriert ist das Album vom gleichnamigen Roman von Ernest Hemingway. Warum gerade dieses Buch?
Es ist eine wunderbare Novelle in der uns Hemingway mit auf eine Reise nimmt. Eine emotionale Reise (die letzte?) des alten Mannes. Vieles lässt sich darin entdecken. Viele Nähen und Verweise zum eigenen Dasein. Zweifel, Hader, Versagen und doch, ganz weit hinten in der Schatulle, unter dem letzten Brocken Schmutz, ein kleinwenig Licht. Licht dass es vielleicht wert sein lässt sich durch das vorangehende Wirr bzw Warr zu rudern.

Die Sängerin Smilla, habe ich geschrieben, ist der Herzschlag vom Album. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und wie stolz bist du auf diese Leistung?
Unheimlich stolz! Unheimlich glücklich und unheimlich begeistert! Smilla besang bereits auf meiner letzten Platte 3 Titel und zusammen wollten wir uns dem Projekt des alten Mannes annehmen. Sie ist in der Tat der Herzschlag der Platte. Aber nicht schlichtweg ein Herzschlag der nur das Vorankommen gewährt sondern auch durch den Inhalt ihrer Texte Tiefe, Schwere schier unglaubliche Emotionen verleiht. Ich erfreue mich ein jedes mal in ihrer Lyrik zu baden und erkenne mich in den Texten bis ins kleinste μ.

Viele Texte werden auf deutsch vorgetragen. Das ist zwar sehr lobenswert, doch hast du nicht angst, dass auf internationaler Ebene viele die Botschaften gar nicht verstehen können?
In der Tat stellte uns dies auch vor eine Probe. Sicher wäre angelsächsische der international leichtere Weg, jedoch fühlten wir uns in den auf Deutsch geschriebenen Texten so sehr daheim und behütet, dass wir die Schönheit der Worte nicht zerstören wollten, gar konnten.

Der orchestrale Rahmen stammt wie bei dem Vorgänger von der Philharmonie aus Schmalkalden. Wie muss man sich die Zusammenarbeit in Coronazeiten vorstellen?
Distanziert. ´:D

Hast Du einen persönlichen Favoriten von den 8 Stücken, die Dir besonders am Herzen liegen? Oder weil Du sehr lange daran gefeilt hast bis zur Perfektion?
Nun, mit dem „anthem/Licht“ haben wir dem alten Mann ein kleines Monument errichtet. Das eigentliche Ende in der Schrift Hemingways stellt zwar nicht das ableben Santiagos dar, auf der Platte aber doch. Wegen weil. Und im Ende das wunderbare Licht erkennen zu können finde ich persönlich etwas ganz wunderbares, etwas mondänes. Etwas was mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Thematik einer nächsten Platte sein könnte…. ´:D Aber „old man“ funktioniert zwingend als Ganzes. Eine Theatralik die sich durch das Album zieht und es fluffig und doch leicht melancholisch hören lässt. In Gänze.

Das Album besticht sehr durch seine Abwechslung in den Musikbereichen. Hast du beim Schreiben der Songs schon im Kopf, in welchem Musikbereich du sie ansiedelst oder ist das ein Prozess der länger dauert?
Mal mehr mal weniger. Ich lasse mich gern von eigenen Hörgewohnheiten leiten. Was würde ich auf einer Platte gern hören wollen. Was macht Sinn, welche stylistischen Elemente sind zu verwenden und wann wäre es zu viel. Grundgerüste sind recht schnell vorhanden. Sounddesign, ein sinnvolles Arrengement und die Tücken der Technik stellen dann die eigentlichen Aufwände dar.

Eine Botschaft von dem Roman ist, dass die Natur am Ende immer gewinnt. Sich zurücknimmt was ihr gehört. Wird es dem Mensch bald auch so gehen, so wie wir mit der Natur schändlich umgehen?
Der Mensch wird sich Boden, Wasser und Luft sicher noch einige Dekaden beutend bedienen und dann wird Schluss sein. Blue marble wird sich hiernach Stück für Stück wieder regenerieren und gesunden. Und sicher wirds dann auch für lange Zeit mehr keine Musik und andere schöne Künste geben…wer sollte diese denn auch schaffen….


Den Kopf freizubekommen und Abstand von Allem(!) zu erlangen

BildJochen Tiberius Koch (Bild: Anja Döbel)

Was macht ein Jochen Tiberius Koch, wenn er nicht am Klavier sitzt oder im Studio anzutreffen ist?
Gegenwärtig nutze ich frei zur Verfügung stehende Zeit mit dem laufen, Joggen. Was viel zu lange dauerte um der Erfahrung gewahr zu werden dass dies eine wunderbare Möglichkeit darstellt den Kopf freizubekommen und Abstand von Allem(!) zu erlangen. Der Rest ist sicher genauso unspektakulär wie andere Daseinse.

Welche Musik bzw. Künstler/Bands hörst du aktuell ganz persönlich sehr gerne?
Was immer funktioniert ist/sind - Jon Hopkins, Olafur Arnalds, Apparat, Jimmy eat World, Isis, Hania Rani, Bear´s Den, Jonsi und Sigur Ros, Kylesa, Pink Floyd, und etliches mehr.

Was genau kann die Presse, Redakteure oder Journalisten tun, um deine Musik populärer zu machen? Was würdest du Dir gerne wünschen?
Ach nunja, mit Airplay kann man mir immer eine Freude bereiten. Außerdem versuche ich Kanäle zu eruieren um die Musik mit Film oder anderem Bewegtbild in Verbindung zu bringen. Das wäre wirklich dies eine große Ziel was ich mit der Musik erreichen wollen würde. Aber das sind zähe Windmühlen und da lohnen sich auch fast nur explizite Konnektionen, die mir gegenwärtig noch nicht vorhanden sind…also los. ´:D

Du bist sehr bescheiden und bodenständig, selbst bei dem großen Erfolg der beiden Vorgänger. Im Rampenlicht zu stehen, da wirst du bei Old Man an the Sea nicht herumkommen. Oder doch?
Ach es sollte nicht eine Person im Rampenlicht stehen, wenn, dann alle Beteiligten. Allerdings dürfte auch gern nur die Musik im Fokus bestehen. Klar, irgendjemand muss diese geschaffen haben, aber die Musik André, …DIE MUSIK! :)

Nichtsdestotrotz würde es mich freuen wenn der alte Mann die Anerkennung bekommt, welche auch ich ihm darbiete.

Ein Zitat vom Album, Erfüllt sanftes Rauschen auch dein Herz?
Ohje..,auf ein Zitat festzulegen fiele mir sicher schwer! Kontent wird eine Menge geboten. Allerdings freue ich mich final auch immer auf „Deine gezeichneten Hände“ im finalen Titel…das macht mich doch zu gleichen Teilen sentimental und doch innerlich zufrieden.

Danke Jochen, wie gewohnt, die letzten Worte gehören Dir:
Hab Dank André, es war mir wieder eine große Freude!
Stay Stereo!
42!


Das Interview führte André Schönauer

Links zu Jochen Tiberius Koch:

Old Man and the Sea on Spotify:

  • Instagram
  • Blue Spiral Recs.
  • Zur Review zu "old man and the sea"

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