Ein Licht in der Dunkelheit.
An manchen Tagen im November, wenn wieder einmal die Sonne in Innersten von dunklen und tristen Wolken vernebelt wird und sich dieser Schleier auf das Gemüt niederlegt, ist es oft an der Zeit, das Licht zu suchen. Musik ist dazu prädestiniert, die Schatten zu verdrängen und wieder positive Energie daraus zu ziehen. Morgen veröffentlicht Marie Awadis ihre neue EP mit Namen „Luys“ und es ist wie, als lauscht man dem Rauschen der Bäume, die mit dem Wind friedvolle Augenblicke einem zuflüstern und das Gefühl von Vertrautheit tief in der Seele sich manifestiert. Sehr viel Persönlichkeit hat Marie Awadis ihrem neuen Werk spendiert, so einige Fragmente aus ihrem Inneren auch offengelegt.
Dabei ist die gebürtige Armenierin kein unbeschriebenes Blatt auf dieser Seite. Vor fast genau drei Jahren, hat die Dame mit dem Album „Una Corda Diaries", ein Stück Musikgeschichte komponiert. Gespielt auf dem einzigartigen Instrument Una Corda M189. Wer gerne etwas mehr über die Komponistin erfahren möchte, Marie Awadis hat ein ausführliches Interview mit dem Magazin geführt, wo man sehr viele Hintergründe erfährt und auch die ein oder andere philosophische Frage sich stellt. Auch wenn die Komponistin ihre Vorliebe im Genre der modernen Klassik findet, so ist die Neue EP Luys (Լոյս - Licht auf Armenisch) im Bereich des Ambient angesiedelt. Selbst hier stellt Marie Awadis deutlich eine Bereicherung in diesem Musikbereich dar.
Frieden, Ruhe und vor allem Licht
Das neue Werk entstand in Zusammenarbeit mit dem argentinischen Musiker Gastón Muñoz. Was man mit „Luys“ erschaffen hat, lässt sich wahrlich schwer in Worte fassen. Denn die Dimensionen aus Klang und Gefühl sind exorbitant ausgearbeitet, sehr verträumt und meditativ agieren die Klangstrukturen, welche in erste Linie aus elektronischen Klang-Kathedralen und leichtem Hintergrundgesang entstehen. Feinfühlige Fragilität mit melancholischen Bögen erzeugen im Inneren eine Aura aus Frieden, Ruhe und vor allem Licht. Das Gesamtbild und der Tenor auf der EP ist eine expressionistische Diversität aus ruhigen Momenten, sehr romantisierender Intimität und aufkeimender Reflexion. Man verliert sehr schnell den Boden unter den Füßen beim Hören, sanfte Schleier aus wohligen Klangcollagen legen sich eine warme Aura um einem herum. Diese Musik mit den fünf Titeln hat mit ihrer meditativen Art durchaus das Zeug, in vielen Lebenslagen ein treuer Begleiter zu sein. Marie Awadis versteht es nahezu perfekt, eine eigene Klangwelt zu erschaffen, in der das emotionale Gerüst immer wieder abfärbt auf den Zuhörer. Das ist bei allen Titeln hier der Fall, vor allem die Stücke „Children“ und „Daydream“ greifen sehr tief in die eigene Gefühlswelt ein. Diese feinfühlige Romantik durchbohrt jedes Herz, selbst, wie viele Mauern man darum schon errichtet hat. Mit der EP möchte uns die Komponistin eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die sie vielleicht selbst oder zumindest einige sehr gut kennen. Nachts, wenn man mit dem Gefühl der Einsamkeit am häufigsten konfrontiert wird. Wenn in der Nacht man dem Tanz der Kerzen zuschaut, die grazil und zerbrechlich für viele Stunden uns erleuchten und ein Gefährte ist, wohl wissend, dass wir ihr nicht zu nahekommen sollten, denn diese Schönheit birgt auch eine schmerzliche Gefahr. Tatsächlich hat die neue EP „Luys“ von Marie Awadis einen überrascht. Mal keine Klavieranschläge, sondern sehr vertraute und meditative Melodien erstrahlen wie ein Leuchtfeuer, um die inneren Schatten zu verbannen. Sehr cineastisch ist die EP aufgestellt, technisch auf hohem Niveau, dank der bekannten Künste eines Jameson Nathan Jones. Wie erwähnt, Release ist der Freitag, 10. November 2023 in Zusammenarbeit mit dem Label Piano & Coffee Records. Sehr empfehlenswerte Klänge, mit gefühlsbetonter Ummantelung. Links zu Marie Awadis:
Luys - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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