![]() Unvergessene Perlen der Neoklassik Beginnen wir das Jahr 2019 mit einer Geschichte, die im letzten Jahr schon auf Facebook und Co. geteasert wurde. „About B.“ von Tim Linghaus. Wahrscheinlich auch die erste komplette Vorstellung auf unserem Globus. Neue und überarbeitete Stücke, die während dem Schreibprozess von Memory Sketches entstanden sind oder völlig neu inszeniert wurden. Das neue Werk dient im Prinzip auch als eine Art Vorgeschmack, bevor Ende 2019 das "richtige" zweite Album erscheint. Dennoch behält „About B.“ spannende, kleine Musik-Storys mit tieferer Bedeutung parat. So, wie man es eben vom Künstler Tim Linghaus gewohnt ist. Der Komponist Tim Linghaus verbindet mit seiner Musik große Teile seiner eigenen Erinnerungen und Erfahrungen, in vielen Lebensabschnitten. Durchaus positive und heitere Welten, doch auch die Schattenseiten haben tiefe Narben im Herz und der Seele hinterlassen. Die Beziehung mit dem Vater wurde auf Memory Sketches zum Hauptthema instrumentalisiert, „About B.“ greift die andere Seite auf, die zur Mutter, Birgit. Selbst die Spiellänge von 25:11 hat eine Bedeutung, das Geburtsdatum vom Komponisten Tim Linghaus. Alles so kleine, versteckte Botschaften, die der Komponist in seinen Werken gerne vermitteln mag, quasi eine eigene Art an Signatur. Neoklassisches Ambient, das einem sanft auf imaginäre Wolken bettet Der Umfang ist mit 17 Songs recht prägnant ausgefallen, wovon einige gewohnt kurze Erinnerungen, beziehungsweise akustische Skizzen darstellen. Selbst namhafte Gastmusiker wie Jean-Marie Bø oder Sebastian Selke von CEEYS geben dem Album einen eigenen Charme, der den Musikbereich der modernen Klassik in einem völlig neuen Glanz erstrahlen lässt. Mit ihren typischen Streich-Instrumenten, dem Cello und der Violine heben sie die Welt der Gefühle beim Zuhörer auf den Zenit zwischen vertrauter Melancholie und stilistischer Ästhetik. Der Umfang an analogen und digitalen Einflüssen ist bei „About B.“ sehr ausgewogen, elektronische Passagen ummantelt mit herzergreifender Neoklassik, als würde aus dem Album-Vorgänger „Vhoir“ und Memory Sketches ein heterogenes Klanggefüge geformt und wie ein Kunstwerk neu restauriert. Neoklassisches Ambient, das einem sanft auf imaginäre Wolken bettet. Eines, das sehr weit in die Welt der eigenen Gefühle eingreifen kann und dieses auch tun wird. Mag man sich wehren, letztendlich wird man von dem Musikverständnis und eine atemraubende Romantik aus melancholischen Facetten schlicht überrollt. Die Wellen an Gänsehaut werden nicht so schnell abebben oder aufhören bei Neuinterpretationen wie die Stücke „I was Atoms and Waves“, dem Klavier-basierenden Stücken „Jonathan Brandis“ oder mit einem Unterstrich an Nostalgie bei „Snow At Franz-Mehring-Platz“. Andere Stücke lassen im Kopf die eigene Kindheit wieder aufleben, so wie etwa „Plaenterwald“, der einstige Vergnügungspark in der DDR, ein Tages-Erlebnis für jedes Kind, wenn man in der Hauptstadt zu Besuch war. Es mögen zwar nur sehr kurze Stücke sein, doch diese reichen vollkommen aus, um in die eigene Vergangenheit, oder die vom Komponisten einzutauchen. Als Schlusswort sei noch angemerkt: Nicht umsonst wurde Memory Sketches zum Jahreshighlight in der modernen Klassik ausgewählt. Tim Linghaus ist ein begnadeter Musiker mit sehr viel Herz und Sympathie. In einem Interview kann man dieses Ebenen sicher für sich selbst entdecken. Seine Werke bereichern den Musikbereich der modernen Klassik ebenfalls auf eine ganz spezielle Art und Weise. „About B.“ knüpft da nahtlos an, es ist eine weitere Tangente in diesem Genre, dass ungebrochen Tag für Tag immer mehr Musikfreunde anzieht und begeistert. Veröffentlicht wird das Werk am 18. Januar 2019 und sollte jeden Liebhaber für die moderne Klassik ein Pflichtkauf werden. „About B.“ darf ebenfalls als markanter, kritischer Punkt angesehen werden, was die wachsende Faszination am Genre der modernen Klassik so einzigartig macht auf unserer kleinen Welt.
About B. - Songliste:
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