Die Fortsetzung zeitloser Melancholie.
Heute am Sonntag hat der Isländer Snorri Hallgrímsson Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch Snorri, als kleines Geburtstagsgeschenk gibt es ein paar liebe Worte zur kommenden EP „Landbrot II“, welche in diesem Monat veröffentlicht wird. Die EP folgt dem Vorgänger, welche vor fast einem Jahr das Licht der Welt erblickte und auch nahtlos anknüpft an den ästhetischen Klanglandschaften. Das Wort „Landbrot“ beschreibt die Erosion und Umformung der Landschaft, ganz besonders vor der eigenen Familienhütte im ländlichen Island. Versüßt mit der typischen Melancholie Skandinaviens.
Der Isländer hat auf dieser Magazin-Seite schon sehr lobende Worte erhalten. Beispielsweise mit dem Debüt „Orbit“ von 2018 oder dem Soundtrack zur Doku „Chasing the Present“ aus dem letzten Jahr. Hier kann man auch etwas über den Komponisten in einer Kurzbiografie erfahren, die EP „Landbrot“ erschien im November 2020 und hat sehr tiefgründig aufgezeigt, warum der Komponist im Musikbereich der modernen Klassik eine wahre Bereicherung darstellt. Zitat aus der Review: „Das neue Werk „Landbrot“ ist attraktive Kost im klassischen Gewand, welches an romantischen und intimen Momenten gerne den Zuhörer daran teilhaben lässt. Passend zur kommenden Jahreszeit, wenn die Nebelfelder sanft durch die Wälder ziehen und die Regentage einem mit einer Tasse heißen Tee zur Ruhe kommen zu lassen.“
Die 5 Titel sind alle ein immersives Hörerlebnis
Und Snorri Hallgrímsson hat es auch auf der Fortsetzung eindrucksvoll verstanden, wie ein Maler die Naturverbundenheit und Landschaft akustisch perfekt in Einklang mit der Musik zu bringen. Romantische Züge, abgelöst mit tiefster Melancholie und teils friedvollen Momenten der Bodenständigkeit. Gefühlvolle Bögen an intimer Klangästhetik werden gespannt, viele Facetten und Nuancen der modernen Klassik gibt es auch hier auf der EP zu entdecken. Im Rampenlicht steht nicht nur das Klavier, was in einigen Stücken einem wirklich dem Atem raubt, sondern auch Arrangements der Streichinstrumente, die feinfühlig eine Atmosphäre aufbauen, die sehr tief in das Herz reicht. Das ganze Gefüge aus Klang und Gefühl ist so überwältigend in Sachen Magie und Vorstellungskraft, dass man den dichten Novembernebel förmlich auf seine Haut spürt. Sanfte und ruhige Anschläge, immer gepaart mit einer großen Portion der eigenen Seele vom Isländer selbst. Die 5 Titel auf „Landbrot II“ sind alle ein immersives Hörerlebnis, welche sehr an dem Aspekt der zeitlosen Musikkunst kratzt. Gedankenverlorene Stücke wie „Rjóður“ oder „Andvaka“ sind dank des Klavierspiels durchaus eine eigene Philosophie und Interpretation der modernen Klassik im Feld der feinfühligen Tonkunst. Die EP ist wie der erste Teil zu verstehen auch als ein Sinnbild einer melancholischen Seele vom Komponisten, das Gefühle und das musikalische Herz zu Papier in Notenform bringt, um es mit dem Hörer zu teilen. Gefühlvoll, zerbrechlich und mit einer gewissen Sehnsucht behaftet. Mann kann die kalten Winternächte Islands und leise, tanzende Schneeflocken auf der eigenen Haut spüren, wenn Tempo und Charakter einzelner Stücke sehr gefühlvoll Snorri Hallgrímsson inszeniert werden. Vor allem die expressionistische Ader vom Komponisten ist wie ein Herzschlag der Insel Island selbst, manifestiert sich sehr deutlich in der Klaviersonate „Addi & Eva“. So fügt sich ein weiteres Puzzleteil in die Seele mit „Landbrot II“ ein, wenn Musik und Empfindungen zusammentreffen. Die neue EP steckt voller Romantik und die melancholische Aura ist gewohnt stark ausgeprägt, was man von Musik aus der Gegend um die Polarregion auch erwarten kann. Die Kompositionen sind allesamt detailliert und vielschichtig, der cineastische Grad reicht für viele Stunden, bei dem der Aspekt „Zeit“ bedeutungslos erscheint. Veröffentlicht wird „Landbrot II“ am 19. November 2021 wie der Vorgänger über das sympathische Label Moderna Records. Links zu Snorri Hallgrímsson:
Landbrot II - Songliste/Dauer:
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