Vier Stücke voller Anmut.
Auch wenn so langsam sich das Jahr 2021 zu Ende neigt, hat im Genre der modernen Klassik sehr viele Highlights zu bieten gehabt. Doch auf einiges kann man sich noch freuen, denn in den nächsten Wochen werden die Herzen für jeden Musikfreund in diesem Musikbereich etwas höher schlagen. Die moderne Klassik hat an Beliebtheit kein Quantum eingebüßt. In diese Kategorie befindet sich auch der Pianist Simeon Walker aus Leeds, der letztes Jahr mit „Winnow“ ein denkwürdiges Werk abgeliefert hat. Ende Oktober erscheint sein neues Werk „Imprints“ in Form einer EP. Vier kleine Klavierstücke behaftet mit einer zeitlosen Aura der Klangästhetik.
Der englische Komponist Simeon Walker hat seit dem Debütalbum „Mono“ aus dem Jahre 2017 das Genre der modernen Klassik sehr vieles an denkwürdigen Stücken gegeben. Mit „Winnow“ aus dem letzten Jahr einen persönlichen Meilenstein erschaffen, Klang und Faszination der klassischen Musik als Hörerlebnis abzubilden. Dabei vergisst man oft den Aspekt, dass der englische Musiker eigentlich ein Singer/Songwriter werden wollte. Mit der Gitarre auf der Bühne sitzen und der Welt die akustische Botschaft vermitteln. Stadtessen ist er am Klavier gelandet und erschafft nahezu zeitlose Klangsphären mit emotionalem Tiefgang. Wenn man sich das aktuelle Werk „Imprints“ einmal angehört hat, dann wird man schnell feststellen, dass dieser Weg fast schon schicksalshaft vorbestimmt war.
Traum erfüllte Sequenzen voller Wehmut und Gefühl
Man wird zwar auf ein neues Album aus der Feder von Simeon Walker noch etwas warten müssen, die Zeit dazwischen füllt die EP „Imprints“ allerdings sehr gut aus. Denn darauf hat der Virtuose vier kurze, kleine Klaviersonaten verewigt, die fragil und höchst sensibel aufgestellt sind. Gefühlvolle Klaviermusik mit der typischen Fragilität behaftet, die bedächtig und romantisch aufgebaut wurde, mit melancholischen Klangteppichen. Die Agogik besteht in allen vier Titeln aus Klangästhetik mit leicht verspielten Artikulationen. Die Klaviersonaten sind durchtränkt mit Empathie und herzergreifenden Arrangements am Klavier. Traum erfüllte Sequenzen voller Wehmut und Gefühl, eine nahezu perfekte Symbiose vom Instrument und der Seele vom sympathischen Pianisten. Auf expressionistischer Weise erklingen die emotionalen Klangfarben, strahlen mal heller oder seichter, um ein malerisches und verträumtes Gesamtkonzept zu hinterlassen. Und so treten die Stücke „Gleam“, „Ache“, „Bewild“ und „Whist“ auf dem Podest, um zu verzaubern. Den Hörer die Hand zu reichen mit der Botschaft, sich einfach fallen zu lassen in ein Meer der pianistischen Klangkunst beflügeltet Empathie. Wenn der Mond majestätisch am Firmament thront, die Nacht alles in Stille hüllt und man den Tanz der Kerzenlichter bei einem Glas Wein anmutig mit den Sinnen verfolgt. Was dann noch fehlt, ist eine passende Begleitung in Form von Akustik. Ein letztes Puzzleteil, was fehlt, um eine zeitlose Atmosphäre zu erschaffen in diesen Momenten. Das Bieten in jedem Fall die vier Stücke auf der EP, um ungefähr 10 Minuten lang an einem anderen Ort zu verweilen, wo Klang und Gefühl im Einklang pulsieren. Mit „Imprints“ bekommt der Hörer auch das, wofür der Name steht: vier eindrucksvolle Klavierstücke, komponiert aus tiefster Seele. Technisch sehr ausgewogen, dank des Mastering vom Meister Martyn Heyne. Gefühlvolles Klavier par excellence könnte man noch hinzufügen. Release ist der 29. Oktober 2021 und dürfte nicht nur Freunde der modernen Klassik gefallen, denn diese Musik eignet sich auch ideal als Begleitung in Einsam- oder Zweisamkeit. Links zu Simeon Walker:
Imprints - Songliste/Dauer:
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