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Zuhause mit purer Klangästhetik.
Komponisten sind immer bereit, neue Wege und Ansätze in der Musik zu finden. Der Grad zwischen Experiment und Expressionismus ist fast bei jeden Einzelnen immens. Es kommt durchaus hin und wieder vor, dass Musiker zurück zu den Wurzeln streben. Quasi „nach Hause“. Wie in diesen Fall der bekannte italienische Komponist Lorenzo Masotto, welcher mit dem nun 6. Werk reine Klaviersonaten dem Hörer entgegenbringt. „Home“, so der Titel, ist also die Rückbesinnung auf die pure Ästhetik des Klanges am Klavier. Ebenso der Gradmesser in diesem Genre. Denn moderne Klassik aus bella Italia hat schon seit Jahren eine atmosphärische Dominanz eingenommen.
Vorstellen muss man den Italiener eigentlich nicht mehr. Dank des exorbitanten Musikverständnis und der innigen Seele seiner Kompositionen schaffen die Alben es immer wieder, in den Highlights des Jahres aufzutauchen. Wie zuletzt das großartige Werk „Frames“. Die Kunst, Musik und Empfindungen auf einen Nenner zu bringen, ist für Lorenzo Masotto keine Herausforderung, eher ein akustisches Weltbild, welches er gerne den Hörer vermitteln mag. Das hat er eindrucksvoll mit den beiden letzten Alben „White Materials“ und eben "Frames" sehr deutlich bewiesen. Dabei hat er auf moderne Facetten der Musik zurückgegriffen, „Home“ ist dagegen klassische Musik in seiner reinen Essenz am Klavier.
Klangblumen voller Empathie und Grazilität
Klangblumen voller Empathie und Grazilität sind auf dem Album zu finden, durchzogen mit der typischen Note aus romantisierender Melancholie. Laute und Leise Bögen, dynamisch komplex und doch immer mit dem Drang einen in das Herz zu gehen durch einfache Stilmittel. Feinfühlige Tastenanschläge, intime und gefühlvolle Melodien durchziehen die Klangstrukturen. Home ist daher auch so komponiert, dass es bis in die hinterste Ecke von Herz und Seele eindringen kann, was die Kompositionen auch mühelos gelingt. Natürlich thront in erster Linie in allen Stücken das Klavier als Dreh und Angelpunkt, auf dem der Italiener ein wahrer Virtuose ist. Das Tempo ist recht ausgeglichen, sehr expressionistisch dringen die Stücke in einer ausgesprochenen Ästhetik in das Ohr. Insgesamt sind 10 unterschiedliche Sonaten auf dem Album zu finden, bei dem es sehr schwerfallen wird, besondere Stücke einzeln hervorzuheben. Einige kratzen an dem Aspekt der zeitlosen Musikkunst, andere hingegen erreichen das ohne Probleme. Wie beispielsweise „Aura“, „Ikebana“ und das Meisterwerk „Steps“, bei dem so viel Gefühl am Klavier zu finden ist, dass man gar nicht mehr davon loskommen möchte. Ruhig und bedächtig wird eine Stimmung aufgebaut, die sich entlädt durch das hoch-melancholische Klavierspiel, als würde die Zeit für knapp 5 Minuten einfach still stehen. Als, wenn Schmetterlinge an einem Sommertag frei und unbefangen mit ihrer Art tanzen. Es sind akustische Perlen im Genre, welche der Italiener hier realisiert hat mit einer Botschaft: schließe die Augen und lasse Dich entführen vom Klang Deines Herzens. Lobenswert, und das ist keine Selbstverständlichkeit, ist die gesamte Spiellänge. Denn die ist mit 45 Minuten sehr üppig ausgefallen für ein Album in der klassischen Musik. Genug Zeit bleibt da, einzutauchen in eine Klangästhetik der besonderen Art. „Home“ erscheint am Freitag, dem 17. Januar und man darf sich das Album schon jetzt vormerken, denn es wird Ende des Jahres sicher wieder auftauchen in der Kategorie musikalisches Highlight im Jahre 2020. "Home" darf man als klassische Klavierkunst auffassen, makellos und voller Schönheit. In unserer modernen Welt ist es exakt diese Musik, die man braucht, um sich zu besinnen und sich zu sammeln. Links zu Lorenzo Masotto:
Home - Songliste / Dauer:
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September 2023
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