In der neuen Rubrik "Extended Plays" stelle ich aktuelle Eps in verschiedenen Musikgenres etwas näher vor. Da diese Werke keine vollständigen Alben sind, dennoch recht oft zeitlose Musikperlen in sich tragen, werden diese mit ein paar ästhetischen Zeilen hier auf Gezeitenstrom Musikmagazin gewürdigt. In der ersten Ausgabe warten bekannte Namen wie Marika Takeuchi, Valeska Rautenberg und Maestro Luca Longobardi.
Marika Takeuchi – Missing Piece
Mit dem Album „Melding“ vor zwei Jahren hat Marika Takeuchi ein denkwürdiges Album abgeliefert. Seit früher Kindheit ist die klassische Musik ein treuer Lebensbegleiter der talentierten Japanerin. Missing Piece ist die kommende EP der Dame, die am 04. Mai veröffentlicht wird und auch wenn diese nur drei Stücke enthält, so knüpft die EP nahtlos am musikalischen Stil der Komponistin an. Wundervoll arrangierte Lieder, umhüllt mit einer romantisierenden Aura der Feinfühligkeit. Wie gewohnt steht das sensible Klavierspiel im Mittelpunkt, ummantelt mit orchestralen Strukturen. Allein der Titeltrack mit seiner modernen Ader und eingängigen Melodie ist ein Garant für den Aspekt der zeitlosen Musikkunst. Wenn ein Herz in tausend Teile zerspringt und durch Musik allmählich Stück für Stück wieder zusammengesetzt wird, dann ist die EP „Missing Piece“ der letzte fehlende Teil, der es dann komplettiert. Vor allem beim letzten Stück „Drifting Away“, für den es keine adäquaten Worte gibt. Nur diese Metapher. Noch diese Woche gibt es mit dem Titeltrack erste Hörimpressionen, die man hier auf Bandcamp am Freitag finden wird.
Valeska Rautenberg – Into The Still White
Sehr geschätzt für ihre eigene Interpretation der Neoklassik ist die Berlinerin Valeska Rautenberg. Letztes Jahr hat die Künstlerin in einem Interview sich selbst und die EP „Veins“ vorgestellt. Diese Woche erscheint nun neue Hörkost mit der EP „Into The Still White“, auf dem vier verschiedene Titel zu finden sind. Beim ersten Hören der Stücke wird man sofort in eine andere Dimension gerissen. Strukturen aus der Neoklassik und dem Ambient werden auf eine sanfte und melancholische Ebene gehoben, welche sehr tief in die eigene Gefühlswelt eindringen können. Vor allem das Stück „Infinite“ ist da besonders hervorzuheben mit einem lyrischen Vers, der an das Herz geht. Getragen wird die EP durch sensible und fragile Klavierstücke, die mit Facetten aus dem Ambient abgerundet werden. Bis auf die letzten zwei Stücke, die als reine Sonaten gehalten wurden. Das Stück "Your Dark And Tender Heart“ ist eine romantische Liebeserklärung an das Klavier und dem Musikbereich der modernen Klassik. Ein sehr ausdrucksstarkes Klavierspiel, bei dem Musik und Empfindung in Einklang gebracht werden. Als Hörbeispiel füge ich die Single "Infinite" hier mit ein.
Luca Longobardi - Home
Eigentlich sind die nächsten Zeilen eher unnötig. Der Italiener Luca Longobardi (hier in einem Interview) ist ein Virtuose, ein herausragender Komponist, der einen eigenen Stil aus Romantik und tiefster Melancholie verewigt hat. Dessen Musik man sofort heraushören wird aus hunderten Stücken der Neoklassik. Nun, was macht ein Komponist, wenn man in diesen Zeiten nicht aus dem Haus kann? Er verliert sich selbst wieder in der Musik. Zitat: „During this strange time, I have found my lifeline in music once again.“ - ein Abbild seiner Seele findet man in der aktuellen EP, vier kunstvolle Stücke, zeitlos und im Kern mit der Essenz aus melancholischen Facetten verschachtelt. Säulen sind wie gewohnt Klavier und elektronische Strukturen, die ein homogenes Klanggefüge bilden. Hervorheben muss an dieser Stelle die beiden Titel „The Window“ und vor allem „Home“, bei dem man eintaucht in eine Welt aus Gefühl, Sehnsucht und exorbitanter Empathie. Luca Longobardi hat in der Vergangenheit immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er Musik mit Herz und Seele komponiert, die einen immer die Hand reichen, als Vertrauter, als Freund in schwierigen Zeiten. Die EP „Home“ ist keine Ausnahme, sie ist in der Gegenwart so etwas wie Hoffnung.
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Februar 2024
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