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Neue Interpretation zu Hausmusik.
Beginnen möchte ich den Monat November mit einem Album, dass mich persönlich sehr fasziniert hat. Eines, dass sicher auch viele Menschen begeistern wird, ohne Frage. Bei Kompositionen aus der Feder der Selke Brüder CEEYS ist das auch sehr leicht. Diese melancholische Aura, die Retrospektive einiger Stücke, die stark zum Reflektieren einladen, das Album „Hausmusik“ aus dem letzten Jahr bekam diese Tage seine ganz persönliche Ehrung in Form von Neuinterpretationen bekannter Komponisten. „Musikhaus“ besitzt die Seele dieser Menschen, die Musik nicht einfach nur erschaffen, sondern viele ihrer persönlichen Facetten und Erfahrungen mit einfließen lassen.
Über die Brüder Daniel und Sebastian Selke ist auf diesem Musikmagazin schon sehr viel zu lesen. Es gibt es einPorträt, sogar ein ausführliches Essay über die Verbindung von Musik und der DDR, gebündelt im Album „WÆNDE“. Das letzte Album „Hausmusik“ findet sich natürlich auch in der Rubrik musikalische Referenz der modernen Klassik 2020. Zitat: “Das neue Album „Hausmusik“ ist die Rückbesinnung an alte Tage, sehr philosophisch komponiert in einer akustischen Sprache, die auf dem Erdball sehr viele Menschen verstehen. Nostalgie und Einfühlungsvermögen sind in einer akustischen Bildsprache verfasst, die sehr tief in das eigene Herz reicht. Ruhig und mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählen CEEYS ihr Geschichte und es war ein wie gewohnt eine Erfahrung, zurück in die Vergangenheit zu reisen.“
Musikhaus ist nicht wie ein bloßer Spiegel zum originalen Werk
Nun werden sich Besitzer vom Hauptalbum fragen, welches sehr nahe am Aspekt der Zeitlosigkeit kratzt, ob man „Musikhaus“ noch dazu in seine Sammlung aufnehmen sollte. Die Frage kann man mit einem klaren Ja beantworten. Denn das Album lebt von den Interpretationen der Musiker. Der Expressionismus tangiert sich mit einer Progressivität, was daraus schließt, dass neue Wege der Instrumentalisierung in dem Album einen neuen Ursprung finden. So erstrahlen neben dem Klavier und dem Cello auch Instrumente wie die Marimba, Klarinette und orchestrale Rahmen in die Klangstrukturen. Selbst der elektronische Grad wurde in einigen Titeln angehoben, oder er wurde auch ganz minimalisiert. Die akustische Diversität auf „Musikhaus“ kann man als eine Art Reise durch Klanglandschaften genießen, deren Wurzeln immer in der modernen Klassik in allen Stücken verankert sind. Das Album besitzt durchaus Potenzial neue Impulse zu setzen. Verdankt auch seine Homogenität aus recht beschaulichen Stücken und einer puren Essenz aus Melancholie, was Hoshiko Yamane mit dem letzten Stück „No.Eins“ erschaffen hat, erweicht jedes Herz aus Stein. Ein Stück, welches einem wieder aufzeigt, wie zerbrechlich unsere Seele ist, wie fragmentiert und welche Wunden im Herzen wir beim Hören immer wieder ausgesetzt sind bei diesen Melodien. Man kann sich, wie beschrieben, verlieren in den Kompositionen, geprägt durch eine besinnliche Ästhetik. Die Agogik ist sehr dynamisch involviert, Tempo und Charakter, bei dem das Klavier im Fokus steht, sind moderat in die Strukturen integriert. Es ist auch kleine Revolutionen im Musikbereich, welches das Album anstrebt, dazu ist es ein Sinnbild einer expressiven Seele der Komponisten, die Gefühle und das musikalische Herz zu Papier in Notenform bringen. Sehr tief in diese Dimension dringt auch der Gesangspart von Mara Simpson in „Yes, Brick by Brick“ ein, das ohnehin schon rhythmische „Reunion“ wurde von Thor Harris dank Betonung auf Drumkit und Cello eine Ebene an akustische Klangästhetik hinzugefügt. Dagegen hat das ruhige und beschauliche „Cirka“ von Marina Baranova einen ganz anderen Anstrich bekommen. Der Song gleicht nun dem Tanz der Schmetterlinge an einem Sommertag. Die kindlich und voller Unbeschwertheit über die Wiese flattern, anmutig instrumentalisiert vom Klavier und beschwingter elektronischer Untermalung. Atmosphärische Klanglandschaften mit emotionalen Eingriffen ist das Gerüst auf „Musikhaus“. Ein Album, welches sich doch die Zeit nimmt, um auf den Hörer einwirken zu können mit den einzelnen Interpretationen der Musiker. Es ist nicht wie ein bloßer Spiegel zum originalen Werk. Eher zeigt es auf, wie progressiv klassische Musik in der modernen Zeit die Tragsäulen Ton mit Gefühl verbinden kann. Daher ist es die perfekte Ergänzung zu „Hausmusik“, wie zwei Seiten derselben Münze. Veröffentlicht wurde „Musikhaus“ kürzlich am 29. Oktober 2021 über das Label Neue Meister und erhält vom Magazin eine Empfehlung. Persönlich möchte ich mich am Ende noch bei den Brüdern Selke bedanken, meinen Namen in der Danksagung zu lesen, hat mir ein Lächeln hervorgezaubert. Links zu CEEYS:
Musikhaus - Songliste/Dauer:
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November 2023
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