Warme Melodien im Winter.
Manche Menschen sind einfach nicht gemacht für die Winterzeit. Trist, kalt und wenig Licht, das kann schon etwas auf das Gemüt schlagen. Man wünscht sich Wärme, Sonne und das Gefühl von Unbeschwertheit. Das Gesamtpaket davon gibt es mit dem neuen Album „Apricity“ von Markus Sieber alias Aukai. Es ist wie der erste Sonnenstrahl im Frühling, welches sanft die Blumen zum Erblühen bringt, mit bodenständigen und romantisierenden Klängen von den Instrumenten in der Familie der Gitarre. Zwei Alben hat das Musikmagazin vorgestellt bis dahin von Aukai und es ist immer ein wahres Hörerlebnis, wenn ein neues Werk der Musiker herausbringt.
Leser, die das erste Mal über Aukai stolpern, hier ein kleiner Auszug der Biografie. Zitat: „Der musikalische Wertegang von Markus Sieber ist schon beachtlich. Aufgewachsen in der DDR, in der Nähe von Dresden, war Natur immer seine große Inspirationsquelle. Musik zu kreieren, die mit Film, Video, Theater und bildender Kunst zusammenarbeiten könnte, war später der große Traum. Er verbrachte einen Teil der 90er Jahre mit Rockmusik und reiste dann durch Mexiko und Colorado, bevor er sich später in Berlin niederließ. Heute lebt der Komponist in Durango im Bundesstaat Colorado. Sein Debüt auf dieser Seite gab Aukai mit „Reminiscence“ aus dem Jahr 2019, ein Jahr später folgte mit „Game Trails“ eine Art akustisches Reisetagebuch, welches eine immersive Story innehält. Das neue Album „Apricity“ setzt diese Reise akustisch wie gewohnt fort, besinnt sich allerdings auch zurück zu den Wurzeln des Musikers, wo weniger auch manchmal einfach ‚Mehr‘ ist.
Warme, romantisierende Melodien
Was mit dem letzten Satz gemeint ist, „Apricity“ agiert weitaus minmimal experimenteller als die Vorgänger, wobei der philosophische Ansatz der Musik geblieben ist. Wie immer verzaubern die Klangstrukturen der Instrumente Ronroco oder Charango auf dieselbe Weise wie zuvor, haben auch etwas mehr Melancholie und Fragilität spendiert bekommen. Warme, romantisierende Melodien, ummantelt mit dem bodenständigen Charme aus dem Bereich der Sänger und Liedermacher. Angesiedelt mit feinfühligen Facetten aus dem Folk und mit leichten Nuancen der alternativen Gegebenheiten. Die erzeugte Atmosphäre aus Klang und Gefühl hält immer einen warmen, sonnigen und behaglichen Touch inne. Aufgewertet werden diese Klanglandschaften mit neoklassischen Nuancen, beispielsweise Stücke mit dem Klavier als Protagonisten oder dem emotionalen Cellospiel von Anne Müller. Teils sehr meditativ, fast schon träumerisch wird ein breites Spektrum aus der Feder von Aukai von der eigenen Gefühlswelt abgedeckt. Ein eigenes Universum wird geöffnet, bei dem der cineastische Anstrich sehr hohe Ebenen erreicht. Insgesamt hat Aukai dem neuen Werk 11 verschiedene Stücke integriert, jeder einzelne Titel trägt eine akustische Botschaft in das Ohr des Hörers, wo es viele Interpretationen im Kopf transportiert. Während der Opener „Azure“ noch recht klassisch das Album einläutet, wird man dann auch ganz schnell mit der sensiblen Aura mehr und mehr aus dem Gleichgewicht gerissen. In Dimensionen, wo Träume entstehen und die man lange im Herzen trägt. Da hätte man zum Beispiel Songs wie „Leaning“ mit Untermalung von Klavier und Cello und einen gefühlsbetonten Gesang von Sita Ostheimer. Ruhig, intim und sehr viel Seele fliegen bei dem Stück die Gedanken weit über Grenzen hinweg. „Lumi“ oder "Dayal" stehen dem in nichts nach, hier vereint Aukai alle Aspekte seines Musikverständnisses und Teile der eigenen Seele. Bei „Weavers“ spürt man den Hauch von Frühling und Sonne auf die eigene Haut und ein Gefühl von inneren Frieden breitet sich aus. Charmante Romantik darf man hier förmlich atmen. Was Aukai mit dem aktuellen Album und dessen Vorgänger schafft, es bietet eine ästhetische Interpretation des neoklassisches Ambient mit einem träumerischen Anstrich. Mit seiner sensiblen Ader dürfte es ein Freund in vielen Stunden sein, bei dem Zeit keine Rolle spielt, bei dem man gerne verweilt und sich zurückerinnert. Ein treuer Freund in den kalten Wintertagen, wo man gerne bei einer Tasse Tee die besinnliche Zeit langsam einläuten kann. Der Release ist der 07. Dezember 2022 und durchaus eine Empfehlung, wie so oft bei Werken von Markus Sieber. Links zu Aukai:
Apricity - Songliste/Dauer:
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