In der Rubrik „Unter dem Radar“ verweisen wir rückblickend auf talentierte Bands/Künstler, die wir mit ein paar Zeilen eine Bühne bieten. Das Potenzial von manchen Künstlern auf unserer Welt ist einfach zu vielfältig, um nicht näher darauf einzugehen. In unseren Augen gibt es da draußen viel zu viele aufgehende Sterne am Himmel der Musik. Da es zeitlich nicht immer möglich ist auf Einzelne einzugehen, wird dieser Aspekt mit der neuen Rubrik abgerundet. Kalenderwoche 44 mit: James Murray, OUTER & Where The Good Way Lies James Murray – Landscapes of Lovers (ambient) Langeweile kann man den Komponisten und Musiker James Murray beim besten Willen nicht vorwerfen. Neben Gastauftritten wie zuletzt auf dem hochgelobten Album Lost Play von Anne Garner und dem Musikprojekt Silent Vigils ist der in London beheimatete selbstverständlich auch auf musikalischen Solopfaden unterwegs. Landscapes of Lovers ist das neue Album, welches zwar nur zwei Songs beinhaltet, beide allerdings mit Spielzeiten fast 20 Minuten. Also so richtig Zeit, eine Atmosphäre aufzubauen und die akustischen Blüten richtig zur Entfaltung zu bringen. Das Album beinhaltet durch-texturierte elektroakustische Stücke, die seine Liebe zum strukturiertem Minimalismus mit romantischen Tendenzen vereint. Vereinen ist auch ein gutes Stichwort, auf Landscapes of Lovers fügt James Murray Facetten aus dem Ambient, der Neoklassik und experimentelle Klanglandschaften zu einem homogenen Gefüge mit ästhetischen Ebenen perfekt zusammen. Sammlerfreunde werden mit der Glass mastered CD Version, die so einige nette Sachen in petto bereithält, sehr glücklich werden. OUTER- Outer (dreampop/neoklassik) Wirklich beeindruckend wird man die belgische Formation OUTER finden, die mit dem selbst betitelten Debütalbum einen soliden Grundstein für die Karriere legen. Die Klanglandschaften von Outer sind in ihren Strukturen sehr romantisch und herzergreifend strukturiert, vor allem die Musikbereiche des Ambient, Dreampop und der Neoklassik nehmen einen exorbitanten Stellenwert ein. Das Klavier dient dabei als Leitinstrument, ist ebenso auch im Hintergrund aktiv. Fragil, intim und gefühlsbetont ist der Gesang, der sich nahtlos in die Klangstrukturen integriert. Das grazile Spiel auf dem Cello unterstreicht den hoch-romantischen Aspekt, den das Debüt ausstrahlt. Die Konvergenz auf dem Werk erreicht in einzelnen Stücken eine ganz eigene Interpretation. Von Melancholie bis hin zur Feinfühligkeit wird man auf dem Album so einige Songs finden, die man als persönliches Highlight ausmacht. Das Quartett ist der klassische Beweis für eine Band, die großes Talent und Potenzial besitzt und durchaus eines Tages zu den Sternen greifen könnte. Where The Good Way Lies – The Wonder of It All (ambient/postrock) Keine unbekannte Größe ist der Musiker Vince Rogers aus Colorado mit seinem Projekt Where the Good Way Lies. Bereits im Jahre 2016 haben wir den Amerikaner mit seinem Album „Nineteen – Fourteen“ näher vorgestellt. Ein Zitat aus der Review: „Stilistisch bewegt sich das Werk auf einem hohen Niveau, lässt aber auch Parallelen zu anderen musikalischen Künstlern zu. Ohne diese näher zu benennen, bewahrt „19-14“ trotzdem eine große Portion Eigenständigkeit.“ Nun hat sich das Musikverständnis die Jahre selbstredend weiterentwickelt, auf der aktuellen Single wird der eingeschlagene Weg auch konsequent umgesetzt. Akustisch schöpft der Komponist die genretypische Instrumentalisierung in seiner fragilen Form auch aus: Gitarreneffekte, gekoppelt mit Loops und Layern, dazu elektronische Finessen mit dem Keyboard, alles zusammen ergibt melancholische Klanglandschaften mit nachdenklichen Nuancen. Die Klangtexturen sind verträumt und anmutig, dazu sehr ausgewogen in ihren Arrangements. Die Single verwebt Gefühle von Sehnsucht, Melancholie und fragile Schönheit der Romantik zu einem malerischen Augenblick im Genre des Ambient. Sicher die Vorboten zum kommenden Album, welches sicher von sich reden macht. Die Single gibt es unter der Rubrik „name your price“ auf der Plattform Bandcamp.
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|