(Gastbeitrag von Jan-Dirk Platek) Vor knapp einem Jahr bemerkte ich in der Fußgängerzone meiner Heimatstadt eine „Straßenmusikerin“ die mit Akustikgitarre und wunderschönem, deutschsprachigem Gesang die Aufmerksamkeit der Menschen erregte. Als ich mir den Weg durch die Zuschauer bahnte und die Sängerin erblickte, war ich fassungslos. Ich sah ein junges Mädchen, die voller Inbrunst ihre Eigenkompositionen in die Gesichter der staunenden Menschen schmetterte. Ja, ein junges Mädchen die mit absoluter Perfektion ihre Songs präsentierte. Die Energie die von dem Mädchen ausging war irgendwie magisch. Ihr Name ist Sarah Hübers und sie ist inzwischen 13 (!) Jahre alt. Ihre neue EP „Eine Welt die sich nicht dreht“ klingt aber mal so gar nicht nach Straßenmusik. Hier gibt es absolut eingängigen Alternative Rock mit verzerrten Gitarren, Bass und Schlagzeug auf die Ohren. Der Opener und Titelsong „Eine Welt die sich nicht dreht“ startet mit einem fetten Riff welches aus den tiefsten 90ern entflohen ist. Der Refrain ist wahrlich Hit-verdächtig und ein schöner Ohrwurm. Hier paart sich Aggressivität mit gehobenen Melodie Verständnis. Man mag teilweise kaum glauben, dass die Sängerin erst 13 Jahre alt ist. Das folgende „Da läuft was falsch“ ist eine gut produzierte Uptempo Nummer mit tollem Text und mitreißendem Refrain. Der Song wäre in der Indie Rock Disco sicher gut aufgehoben. Die Leidenschaft und Hingabe mit der Sarah Hübers ans Werk geht, ist nicht nur beeindruckend sondern atemberaubend. Erstaunlich ist hier die spürbare Verzweiflung in Sarah Hübers junger Stimme. „Freitag der 13.“ beweist, dass Sarah Hübers die Zukunft der deutschsprachigen Rockmusik durchaus mit gestalten wird. Wer die Auftritte bei „The Voice Kids“ oder im Vorprogramm von Nena verfolgen durfte, wird meine Meinung sicher bestätigen. Das hat Größe. „Perfektion“ brilliert mit einem intelligenten Songwriting und einem Refrain der Berge versetzt. Der Song erinnert fast etwas an die Musik von Billy Talent mit deutschem Text. Der Song „Ein Sturm kommt auf“ versetzt mit seinem „half-time“ Refrain Berge und der Hörer nimmt Sarah tatsächlich jedes Wort ab. Das klingt ehrlich und authentisch. Der letzte Song „Fragen“ lebt von einer melancholischen Grundstimmung die momentan im Pop so angesagt ist. Der Track ist wirklich Radiotauglich und würde bei 1Live eine gute Figur machen. Der anschließende Bonustrack ist die Akustik Version vom Titelsong „Eine Welt die sich nicht dreht“. Als dieser aus meinen Boxen erklingt, fühle ich mich direkt an die anfangs erwähnte Fußgängerzone erinnert. Sarah Hübers spielt ihre Akustik Gitarre und singt voller Leidenschaft ihren Song. Gänsehaut garantiert. Nach knapp 25 Minuten klingt der letzte Akkord aus und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich Sarah Hübers in ein paar Jahren auf den große Bühnen bestaunen kann. Diese EP ist professionell produziert und stellt die Sängerin mit ihren intelligenten Texten klar in den Vordergrund. Die Einflüsse aus dem Grunge und Alternative Sektor sind perfekt umgesetzt. Die Leidenschaft und Hingabe mit der Sarah Hübers ans Werk geht, ist nicht nur beeindruckend sondern atemberaubend. Wer also in ein paar Jahren „die kannte ich schon als sie noch Underground war“ sagen möchte, sollte hier definitiv ein Ohr riskieren. Allen anderen kann ich nur empfehlen in Zukunft in der Fußgängerzone die Ohren offen zu halten. Vielleicht überzeugt Euch Sarah Hübers ja live in Eurer Stadt. Ich verneige mich. Links zu Sarah Hübers:
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Februar 2024
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