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Der Klang von Island.
Island war schon immer ein faszinierendes Fleckchen Erde und auch kulturell hat die Insel so einiges zu bieten. Nicht nur ein sehr ausgefeiltes und verzweigtes Netzwerk der Musiker dort, die eindrucksvolle und vielfältige Landschaft in Verbindung mit Musik haben schon einige Komponisten inspiriert. Addiert man dann noch die skandinavische Seele in die Musik, so entspringen oft zeitlose Klangperlen. Eine davon präsentiert Mikael Lind mit seinem neuen Album „Give Shape to Space“, eine cineastische Reise der Akustik, angesiedelt im neoklassischen Ambient. Schließt man zu den verträumten Klängen die Augen, manifestiert sich ein Fragment der Insel selbst beim Hörer.
Der geborene Schwede Mikael Lind ist Komponist und lebt derzeit in Reykjavik, die Hauptstadt von Island. Er hat kürzlich einen Master-Abschluss in elektronischer Musikproduktion von der University of Edinburgh erworben, und schon einige Alben herausgebracht. Tatsächlich ist er auf dieser Magazin-Seite schon einmal erwähnt worden, sein Album „Strings and Clusters“ vor zwei Jahren hat ein paar beeindruckende Zeilen spendiert bekommen. Zitat: „Die Klanglandschaften von Mikael Lind können allerdings als Rezensent kaum in Worte gefasst werden. Warum Skandinavier ein Alleinstellungsmerkmal in manchen Musikbereichen einnehmen, kann man gut und gerne an diesem Album heraushören.“ Schon auf dem Album wird mit klassischen Instrumenten und elektronischen Rahmen eine dichte Atmosphäre erzeugt. Diese Strukturen sind auch auf dem neuen Album tragende Säulen, wurden darüber hinaus mit verträumten Klangcollagen voller Seele gebündelt.
Ein Spiegelbild aus skandinavischer Mentalität und Melancholie
Das aktuelle Album „Give Shape to Space“ ist ein akustisches Spiegelbild aus skandinavischer Mentalität und Melancholie. Inspiriert von der Natur und dem arktischen Klima, bildet das Album eine Vielzahl in Interpretationen. Das Klanggerüst besteht aus einem homogenen Gefüge aus Klavier und Streicher-Arrangements, feinfühlig und immersiv ummantelt mit elektronischen Rahmen vom Synthesizer. Die erzeugte Atmosphäre ist sehr verträumt mit romantisierender Melancholie, die manchmal einen lakonischen Subton beinhaltet. Sehr ruhig und bedächtig werden Klanglandschaften aufgebaut. Gefühlvoll, zerbrechlich und mit einer gewissen Sehnsucht behaftet. Vor allem auch dann, wenn leichte Naturgeräusche Einzug finden. Entfacht das Album eine Aurora borealis beim Hörer selbst. Mann kann die kalten Winternächte Islands und leise, tanzende Schneeflocken auf der eigenen Haut spüren, wenn Tempo und Charakter einzelner Stücke sehr gefühlvoll von Mikael Lind inszeniert werden. Vor allem die expressionistische Ader vom Komponisten ist wie ein Herzschlag der Insel Island selbst, man höre einfach nur den Titel „Lingering Outside the Window“. Insgesamt 9 verschiedene Titel hat das Album zu bieten, die Spielzeit ist mit fast einer Stunde sehr füllend. Ohne einzelne Stücke besonders in den Fokus zu erleuchten, funktioniert „Give Shape to Space“ als ein Gesamtpaket, wo viele Nuancen der skandinavischen Seele abgebildet werden. Auch wenn das Klavier oft im akustischen Rampenlicht steht, so sind die eigentlichen Hauptdarsteller die sphärische Elektronik und stimmigen Streicher-Konsonanz, welche harmonisch als Klangbild integriert werden. Das Album ist zu verstehen auch als ein Sinnbild einer melancholischen Seele vom Komponisten, die Gefühle und das musikalische Herz zu Papier in Notenform bringt, um es mit dem Hörer zu teilen. So oder so, alle 9 Stücke faszinieren mit ihrer Eleganz und neoklassischem Charme. Selbst am Ende, wenn das Klavier sehr anmutig sich verabschiedet. Die ganze Faszination und Inspiration von Island wurde im Stück „Piano Says Goodbye“ noch einmal gebündelt und mit andächtiger Magie aus Klang und Vorstellungskraft veredelt. Das neue Album von Mikael Lind „Give Shape to Space“ reiht sich daher auch nahtlos ein, wenn Musik und Empfindungen zusammentreffen. Es steckt voller Romantik und die melancholische Aura ist sehr ausgeprägt, was man von Musik aus der Gegend um die Polarregion auch erwarten kann. Es segelt in bekannte Gewässer von gefühlsbetontem Ambient, exakt so, wie man es eben auch schätzt und liebt. Die Kompositionen sind allesamt detailliert und vielschichtig, der cineastische Grad reicht tief unter die Haut. Veröffentlicht wird das Album über Whitelabrecs. Links zu Mikael Lind:
Give Shape to Space - Songliste /Dauer:
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