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Vorfreude auf ein neues Leben.
Etwas ganz Besonderes ist das neue Album von Marika Takeuchi „Dreamer in the Dark“ geworden. Sehr persönlich verarbeitet die Komponistin ihre Schwangerschaft auf dem Werk und lässt den Hörer dabei teilhaben. Am Firmament der modernen Klassik gibt es ja recht viele helle Sterne, die strahlen. Die gebürtige Japanerin Marika Takeutchi ist einer von ihnen. Ihr letztes Album „Melding“ kombinierte Klassik und moderne Aspekte auf einem sehr hohen Niveau. Ihr neues Album besinnt sich zurück zu den Wurzeln, mit dem Klavier als emotionale Bindung.
Hier noch einmal eine kurze Biografie der Dame: Marika Takeuchi begann im frühen Alter von drei Jahren, die Musik für sich zu entdecken. Im Land der aufgehenden Sonne ist das nichts Ungewöhnliches, da die Menschen eine gewisse Faszination an klassischer Musik mitbringen. Der Wertegang an den Instrumenten ist ebenso „klassisch“: Begonnen am Klavier, dann Erfahrung gesammelt an der Violine und dem Horn. Mit 18 begann die Dame ein Studium der Musik in Tokio. Im Jahre 2009 folgte der Umzug in die Vereinigten Staaten. „Melding“ aus dem Jahre 2018 zeigte dann das exorbitante Musikverständnis der Komponistin. Zitat aus der Review: „Melding dürfte in erster Linie daher nicht nur für Freunde mit neoklassischem Akzent interessant sein, mit seinem Spektrum quer durch die alternativen Gegebenheiten im Genre. Diese Musik hat einen eigenen Charme und berauschende Magie, die das Genre der modernen Klassik so einzigartig macht.“
Die Sonaten sind sehr gefühlsbetont in den Klangfarben
Nun kann der Titel „Dreamer in the Dark“ ein wenig verwirren, denn von einer Dunkelheit ist auf dem Album absolut nichts zu spüren. Im Gegenteil – es herrscht ein sehr positiver und freudiger Ton vor. Die Vorfreude auf ein neues Leben. Das spürt man in den Klangstrukturen, die emotional und beschwingt aufgestellt sind. Am Klavier mutiert die Dame dann auch zu einer wahren Virtuosin, mit sehr viel Empathie und Gefühl fliegt sie über die Tastatur wie ein Blatt im Herbstwind, leicht aufbrausend und dann sich sanft im Wind wiegend. Die Sonaten sind sehr gefühlsbetont in den Klangfarben, einige mit einer leichten Eingängigkeit geschrieben, andere mit leichter Melancholie durchzogen. Sehr dynamisch ist das Tempo und die Agogik auf dem neuen Werk, laute und leise Nuancen wechseln sich herzlich ab, sehr zum Tragen kommen die akustische Ästhetik im Feld der modernen Klassik. Melodische Blüten werden auf sehr emotionale Art zum Erblühen gebracht. Insgesamt finden sieben Stücke ihren Platz auf dem neuen Werk, wobei die Spielzeit mit etwas über 20 Minuten recht überschaubar bleibt. Dennoch, auf dem Album finden sich kleinere und größere Perlen im Feld der modernen Klassik wieder. „Lullaby“ beispielsweise ist so ein Titel mit dem Hauch einer zeitlosen Musikkunst. Ruhig, sanft und fragil erzählt das Klavier dem Hörer eine gute Nacht Geschichte auf einer sehr gefühlvollen Art. Auch „Childhood“ hat eine kindliche und verspielte Aura als Konzept. In diesem Stück schwingt eine ganz besondere Magie der Nostalgie mit. Der Titelsong „Dreamer in the Dark“ und „Beyond“ agieren auf eine romantische Weise – beide Stücke lassen den Hörer innehalten, ohne sich dem Stillstand hinzugeben. Mit vielschichtigen Arrangements und gefühlvollen Texturen erklingen beide Sonaten, die sehr tief in das Herz reichen können und mit Wärme und Licht es zu füllen. Eigentlich müsste die Musik von Marika Takeuchi ihre eigene Kategorie bekommen. „Ästhetische & akustische Romantik“ käme dem sehr nahe. „Dreamer in the Dark“ mag zwar recht kurz ausgefallen sein, trotzdem ist man froh, diese überhaupt hören zu dürfen. Denn es sind wahre Juwelen im neoklassischem Genre. Release ist diesen Freitag, dem 30. September 2022 über das Label Bigo &Twigetti. Links zu Marika Takeuchi:
Dreamer in the Dark - Songliste/Dauer:
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