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Perle im Bereich des Ambient.
Atmosphärische Klanglandschaften, die einem tief Berühren, Ende Mai steigt so ein akustischer Stern am Musikhimmel auf. Der renommierte Komponist Lee Yi veröffentlicht dann sein selbst betiteltes Album unter dem Dach von Thesis Project, das erste Soloalbum im Labelroster. Eine große Ehre für den Musiker aus Málaga in Spanien. Für Freunde, die in Melancholie eine Art von Verbundenheit und Schönheit sehen, kommt das Album in diesen unruhigen Zeiten gerade recht. Dabei besitzt es genug Eigenkreativität, um im Musikbereich des neoklassischen Ambient nicht droht, in der Masse unterzugehen.
Lee Yi ist ein Musiker und Produzent, der hauptsächlich im Bereich des Ambient seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken ist. Dabei ist der Komponist kein unbeschriebenes Blatt, auch auf dieser Magazin-Seite. Vielmehr ist er unter dem Musikprojekt Emilìa bekannt, bereits 2017 vorgestellt mit dem Album „Down to the Sadness River“. Schon damals behandelt der Musiker spezielle Themen und Konzepte auf eine sehr atmosphärische Weise, auch auf dem kommenden Album gibt es genügend Raum für die akustische Interpretation. Kurz zusammengefasst ist das musikalische Konzept: In dieser Welt, in der alles so schnell geht, versucht Lee Yi, die Schönheit in den einfachen Dingen des Lebens zu finden und zu erforschen.
Emotionale Bindungen werden zum Hörer aufgebaut
Es ist daher kein Wunder, das Album ist eine Ode an die moderne, klassische Musik, das mit einem exorbitanten Musikverständnis komponiert wurde. Die tragende Säule in den meisten Stücken bilden die elektronischen Klanglandschaften, mit dynamischen Akzenten und eingängiger Konsonanz von instrumentalen Akzenten der Instrumente Klavier, Posaune oder Gitarre, die einen passenden Klangrahmen formen. Dabei bewegt sich das Thema oft zwischen sehnsüchtiger Romantik und bittersüßer Melancholie, selbst einen traditionellen Unterton kann man in einigen Stücken heraushören. Den zeitgenössischen Part erfüllen leichte Klangstrukturen aus übergreifenden Musikgenres, Akzente aus dem Jazz und der Klassik sind Puzzleteile, die im Gesamtkonzept ein homogenes Gefüge der Klangästhetik formen. Die elektronischen Klangfarben beinhalten eine komplexe Dynamik mit vielschichtigen Texturen. Es ist ein Album zum Dahinschmelzen geworden, bei dem die emotionale Bandbreite sehr gefächert ist. Der cineastische Anstrich in den Stücken löst immer wieder Wellen an Kaskaden aus, mit dem der Komponist die Welt der Gefühle regelrecht auf den Kopf stellt. Insgesamt beinhaltet das Album 7 verschiedene Titel mit einer Gesamtspielzeit von ungefähr 24 Minuten. Recht kurz bemessen, doch die akustische Schönheit der Songs blüht jedes Mal auf das Neue mit jedem Durchlauf auf. Einzelne Stücke muss man daher nicht näher beleuchten, die Gesamtheit des Albums ist ein reines Hörerlebnis, bei dem Emotionalität die tragende Säule bildet. Ruhige und emotionale Bindungen werden zum Hörer aufgebaut, mit neoklassischen Facetten von Klavier und Streich-Arrangements, ummantelt mit fragilen Rahmen aus dem Ambient. Die Kompositionen auf dem Werk sind wie eine gewaltige Sternschnuppe am Himmel, die man lange nachschaut, bis sie sich in den Erinnerungen manifestiert. Eine reine Essenz aus melancholischer Romantik durchzieht alle Stücke auf dem Werk, fragil und intim abgerundet. Eine Landschaft aus Tönen und Gefühl zu konstruieren, die einen gefangen hält mit ihrer magischen Aura. Man ist zugegeben fasziniert von den Stücken von Lee Yi, kleine und große Regungen von verschiedenen Gefühlen wird man ausgesetzt. Ein Album, welches sich nahtlos einreiht in die Kategorie „gefühlvolle Klanglandschaften“. Es geht mit seiner melancholischen Ader sehr in die eigene Gefühlswelt, ob gewollt oder nicht, man lässt sich sehr gern entführen von dieser klang-erfüllten Romantik. Selbst Musikliebhaber, die im Bereich des Ambient noch nach Überraschungen suchen, werden definitiv fündig. Ein sehr stimmiges und gelungenes Album, welches am 28. Mai 2021 über Thesis Project erhältlich ist. Links zu Lee Yi:
Lee Yi - Songliste /Dauer:
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