Hinab in die abgrundtiefe Dunkelheit
Vorstellen möchten wir heute Emilía, ein Duo aus Málaga mit neoklassischen Wurzeln. Dahinter verbirgt sich Vanesa Jimenez (alias Meneh Peh) und Lee Yi, ein Komponist uns Musiker aus dem Bereich des Ambient. Gemeinsam haben die Beiden schon vor 6 Jahren an dem Projekt Niñocometa gearbeitet mit Emilía ist man nun zurück mit einem spannenden Werk mit Namen „Down to the Sadness River“. Es ist ein Soundtrack eines imaginären Films, der einem schmerzlichen Leben gewidmet ist.
Es ist nichts Ungewöhnliches und immer wieder verarbeiten Musiker spezielle Themen und Konzepte auf ihren Werken oder Songs. Emilía geht dabei sehr einfühlsam in den Klangwelten um, die in das Genre der zeitgenössischen Klassik und dem Ambient zu finden sind. Down to the Sadness River erzählt in seinen 10 Stücken den Leidensweg der Person „Emilía“, der in Vergangenheit seinen Anfang fand, über Tragödien und der lange Weg zur Stille. Ob es ein glückliches Ende für Emilía gibt, bleibt den Hörer selbst überlassen bei der Interpretation des Albums.
Welten zwischen Untergang, Schmerz und Erlösung
Musikalisch orientiert sich das Duo an klassischen Klangteppichen, die mit elektronischen Nuancen verschmolzen werden. Dabei greift man auch auf Instrumente wie das Klavier oder Streichinstrumente zurück, allerdings sind die Arrangements aus Synthie, Drone oder dem Ambient die primäre Klangfarbe auf dem Album. Die Emotionen sind recht schwermütig, melancholisch und etwas verwirrend, kommen dem gestellten Konzept von der „Straße der Traurigkeit“ schon sehr nahe. Tatsächlich strahlt das Werk eine dunkle Schönheit auf dem Hörer aus, gefühlsbetonte Welten zwischen Untergang, Schmerz und Erlösung. Ebenso ist die Klangvielfalt der 10 Stücke auf einem recht hohen Niveau angesiedelt, jeder Song behandelt das Thema auf seine eigene Weise. Als Beispiele kann man Stücke wie „The sewing room“, „Strange light“ oder „Fish market“ heranziehen, in der Basis sind die Klangstrukturen sehr ähnlich aufgebaut, allerdings variiert die Tonfrequenz das Tempo und die Resonanz sehr deutlich und gibt jedes Stück einen anderen, mal helleren, mal dunkleren Anstrich. „Oil bread“ ist ein verstörender und zugleich bittersüßer, melancholischer Song, bei dem die dunklen Klaviertöne ganz besonders die Gefühlswelt der Protagonistin unterstreicht. Und wie angesprochen bleibt am Ende mit „Close“ jeden Hörer selbst überlassen, wie das Schicksal von Emilía ausgeht, der Fantasie sind in diesem aufwühlenden Stück keine Grenzen gesetzt. Down to the Sadness River ist keine leichte und verdauliche Hörkost, Menschen mit einigen Narben im Herzen fühlen sich durch diese Klanglandschaften vermutlich an früheren Schmerzen erinnert, andererseits kann das Album auch aus der Seele sprechen. Die dunklen und bedrückenden Stücke lassen wenig Licht durchscheinen, aber es gibt auf dem Album auch positive Tangenten in der Gefühlswelt. Vanesa Jimenez und Lee Yi haben mit Emilía einen Charakter in die musikalische Welt geboren, welches den Hörer ihre Hand reicht, um sie zu begleiten auf den Weg zwischen Licht und Dunkelheit. Relevante Links:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|