Zu Ostern 2020 ein kleines Special für Euch von Gezeitenstrom Musik. Insgesamt fünf auserlesene Perlen der Akustik im emotionalen Gefühlsbereich. Die man einmal unter dem Radar hervorholen möchte in Form von ein paar würdigen Zeilen.
Lehnt Euch zurück, schaut dem Tanz der Kerze oder der Schmetterlinge zu, um voll und ganz auf diese Musik einzugehen. Gerade jetzt, in diesen merkwürdigen und unruhigen Zeiten. Sicher auch für die Erweiterung der eigenen Playlist geeignet.
Marco Adobati - Notte Notte (moderne Klassik)
Die dramatischen Bilder gingen um die Welt. Bergamo in Italien war die am stärksten von der Pandemie betroffene Stadt Italiens. Solidarität ist jetzt wichtiger denn je. Einen kleinen Anteil steuert der heimische Komponist Marco Adobati bei mit dem Album „Notte Notte“. Wenn man nicht Schlafen kann, weil einem das Schicksal schwer auf der Seele liegt spät in der Nacht, dann komponiert man eben 7 sensible Musikstücke am Klavier, stellvertretend für die sieben Wochentage. Die Klaviersonaten sind sehr feinfühlig und sensibel aufgestellt, kleine Perlen in der modernen Klassik hat der italienische Musiker hier erschaffen. Das Wichtigste allerdings ist, alle Einnahmen aus dieser schwierigen Notsituation werden dem Bergamo-Krankenhaus gespendet.
Daniel & Mikael Tjernberg - Death of a King (Klassik)
Wer lieber auf Streicher-Arrangements steht, für dem ist das Duo Daniel & Mikael Tjernberg aus Schweden sicher interessant. Die Brüder haben viele Musikbereiche in ihrer Vergangenheit durchlebt, von Metal über Jazz bis hin zum Ambient. Auf der aktuellen Single „Death of a King“ spielen sie zusammen mit dem Malva Quartett eine sehr klassische Note und fangen die Nostalgie auf einem sehr ästhetischen Grad auch ein. Dabei wird die klassische Musik ohne moderne Facetten abgebildet, um eine perfekte Reise in die Vergangenheit zu präsentieren. Neben dem Titeltrack gibt es ein klassisches Menuett als Zugabe von den Schweden. In letzter Zeit gab es ja viele klassische Werke zu bestaunen, doch das reine String-basierende „Death of a King“ ist doch etwas ganz spezielles im Musikbereich der klassischen Musik.
Andrew Heath - Lighting Beacons (Ambient)
Elektronische Kollagen, sanfte Neoklassik und eingängige Klangstrukturen aus dem Ambient sind die tragenden Säulen auf der EP „Lighting Beacons“ vom englischen Komponisten Andrew Heath. Der allgemeine Tenor ist ein leicht verträumte, moderne Melodie im sommerlichen Gewand. Idyllische und romantische Augenblicke, um den inneren Frieden zu finden. Ideal, um Nachmittag auf der Wiese zu liegen, um die Wolken zu zählen oder den Schmetterlingen beim kindlichen Tanz zuzuschauen. Lighting Beacons ist seine Antwort auf die seltsame Zeit, in denen wir uns alle gegenwärtig befinden. Ausgangsverbot und Selbstisolation sind so schnell zur neuen Normalität geworden, und doch ist in dieser etwas surrealen Zeit eine friedvolle Stille entstanden. Diese Ruhe im meditativen Zustand prägt das cineastische Hörvergnügen auf der aktuellen EP, ein kleines Highlight in diesem Musikbereich.
Gregory Paul Mineeff - After Today (Ambient)
Der Australier Gregory Paul Mineeff lädt uns ein, sich mit den Themen Hoffnung, Verlust, Zukunft, unserem Alltag und der Welt, in der wir leben zu befassen mit dem aktuellen Werk „After Today“. Das Album ist ein Spagat zwischen Ambient und dem Drone, mit sehr expliziten Rahmen aus nostalgischen, analogen Klanglandschaften. Dabei soll auch der Aspekt der Unvollkommenheit näher in das Licht gerückt werden, ausgedrückt durch diverse Instrumente und Elektronik, wie Bandmaschinen, Megafone, analoge Synthesizer und Effekte. Vor allem, wenn die neoklassische Seite durch fragile und sensible Klavierstimmungen in den Strukturen Einzug hält. After Today ist ein expressionistisches Album mit Retrospektive, welches dank seinen melancholischen Bogen und Neugier sehr zu empfehlen ist.
Yuki Murata - Spring Greetings (moderne Klassik)
Passend zu den warmen Frühlingstagen hat Yuki Murata eine neue EP „Spring Greetings“ veröffentlicht. 2018 glänze die Komponisten mit dem Album „Piano Fantasia“, das Nahe an der zeitlosen Musikkunst kratzt. Die Komponistin lebt ihre Gefühle auf dem Klavier aus, was man sehr deutlich an einzelnen Stücken heraushören kann. Das Tempo reicht von ruhig und langsam, die musikalische Agogik ist sehr dynamisch ausgeprägt, graziös und anmutig klingen die Sonaten und nehmen einen auch sofort gefangen mit ihrem bezaubernden Charme. Wie die Blumen am Morgen werden auf der EP verschiedene Klangfarben zum Erblühen gebracht auf den insgesamt 5 Titeln. Oster-Bild von Susanne Jutzeler
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