Im Heiligtum der Neoklassik.
Es mag zwar eine Vielzahl an talentierten Musikern auf unserer Welt geben. Wenige allerdings schaffen es mit ihren Kompositionen, Musik und Gefühl in Einklang zu bringen. Auf eine so vielschichtigen Ebene, dass sie ein hell strahlender Stern am Firmament der modernen Klassik heller strahlen als andere. Darunter gesellt sich der ambitionierte Künstler Nathan Jones, der unter dem Label Jameson Nathan Jones auf diesen Seiten schon öfters unser Herz mit Melancholie erfüllt hat, zuletzt mit seinem Album „What Dreams May Come“ aus dem Jahre 2017. Fortgesetzt wird dieser Aspekt ganz sicher auch mit seinem neuen Werk „Sanctuary Sessions“, veröffentlicht im Mai 2018.
Wir zitieren mal ein-zwei Sätze aus der Rezension vom letzten Werk, die genau zeigen, was Nathan Jones für die Musikwelt bedeutet: „Von der musikalischen und der technischen Seite spielt das neue Werk von Jameson Nathan Jones in einer eigenen Liga. Ein Soundtrack für sensible Stunden, zu dem man gerne greift“. Das ist keine Untertreibung, auch auf Sanctuary Sessions sind Stücke, die emotionalen Grenzen gerne einmal aufweichen, um mit tiefer Poesie und Romantik einen überwältigen können. Der Musiker zählt sie zu den intimsten Aufnahmen seiner Karriere. So paradox es klingen mag, man freut sich irgendwie schon drauf bei dieser Aussage, um in ein Meer akustischer Ästhetik einzutauchen und sich darin gedanklich zu verlieren.
Frei improvisierte Ideen
Warum es die innigsten Stücke auf Sanctuary Sessions für den Musiker sind, hat auch einen realistischen Hintergrund. Das Album ist das Ergebnis einer Reihe von Improvisationen am Klavier. Alle Soundelemente dieses Albums wurden vom Klavier übernommen, aber im Kern jedes Stückes ist eine frei improvisierte Idee. Anstatt die Aufnahme zu stoppen, wenn der Lärm von Verkehr oder Menschen draußen weiter seine Bahnen zieht, habe Nathan Jones alle Unvollkommenheiten zurückgelassen, als ein Teil davon. Die daraus resultierenden Klangfarben bilden eine ganz eigene Dynamik und Veranschaulichung. Stilistisch hat sich auf dem neuen Werk im Bezug zu den Vorgängern daher auch kaum etwas geändert. Und das ist auch gut so, diese romantischen und fragilen Klanglandschaften sind in Sachen emotionaler Bandbreite sehr breit aufgestellt und nahezu perfekt. Im Vordergrund sehr oft ein gefühlvolles Spiel am Klavier untermalt mit elektronischen Facetten oder klassischen Elementen. Diese melancholischen Kollagen aus Klavier und Atmosphäre erreichen in so manchen Stück eine ganz neue Dimension. Allen voran das Paradebeispiel „Carry me slowly“ - bei dem sich der Amerikaner selbst übertroffen hat mit dieser feinen, grazilen Schleier aus intimer Romantik. Eine Aura von lyrischer Schönheit
Doch auch die anderen sechs Stücke besitzen allesamt eine eigene Aura von lyrischer Schönheit. Moderne Klassik mit Ambient zu vermischen, um einen die tiefste Ecke der Seele vom Hörer zu erreichen, ist das wahre Talent vom bodenständigen Amerikaner. Besonders ausgeprägt in den Stücken „Swept“, „Memories long forgotten“ oder „In measure“, bei dem das Klavier die tragende Säule im Klanggerüst voll und ganz aufgeht. Sehr sorgsam und expressiv wurden die Lieder improvisiert, die thematische Aufarbeitung von Liebe, Sehnsucht oder Einsamkeit fallen da besonders ins Gewicht. Natürlich überlässt es der Komponist dem Hörer selbst, welche Assoziationen seine Musik in der Welt der Gefühle beim Hören auslöst. Die Musik auf Sanctuary Sessions von Jameson Nathan Jones ist daher, wie üblich bei solchen herausragenden Musikern, schwer in Worte zu fassen. Ein Stück zeitlose Kunst. Die Stücke auf dem Werk sind sicher nicht nur für Freunde im Genre interessant, da es ein enormes Potenzial für den Alltag bereithält mit seinen ruhigen und entspannenden Passagen. Ein Spiel mit dem Winde, der nicht nur leise wehen kann, sondern einem auch sanft in das Ohr flüstert. Links zu Jameson Nathan Jones:
Sanctuary Sessions-Songliste:
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Februar 2024
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