Philosophisches Ambient.
Diese Woche erscheint offiziell das neue Album „Imago“ von Humming & Stone. Hinter dem Musikprojekt steht der Leipziger Lorenz Weber und Leya Caeli, vor allem Lorenz Weber sollte Leser vom Magazin ein Begriff sein. „Imago“ ist eine besondere Art von Musik geworden, sie verknüpft sanfte Neoklassik mit einem poetischen und lyrischen Herzschlag. Dabei suchen sie nach dem Impuls der Metamorphose innerhalb der menschlichen Existenz. Klassische Musik dieser Art hat immer eine gewisse Aura aus Melancholie, Expressionismus und Heimatverbundenheit, diese ist auf dem Album klang-verbunden ausgeprägt.
Lorenz Weber ist ein freischaffender Komponist und Musiker. Vor fast einem Jahr brachte er mit „Earth Beats“ ein sehr denkwürdiges Album heraus. Außerdem findet sich ein Interview mit dem Komponisten auf dieser Seite, hier zu finden. Leya Caeli ist Tänzerin und Choreografin. Dem Album folgt ein Konzept, welches das Musikprojekt folgend umschreibt: „Es ist ein Forschungsprojekt, dass den Prozess der Selbstwertung erforscht – indem wir uns selbst immer wieder überwinden. Es stellt, inspiriert von der Vorlage der Entwicklungsstadien einer Libelle, die Frage, wie schaffen wir es aus uns selbst heraus zu wachsen und über uns hinaus zu wachsen. Hin-wachsen, nur um diese Form wieder zu verlassen, wenn wir angekommen sind. Leben bedeutet, sich zu bewegen. Bedeutet ständige Veränderung.“
Höhen und Tiefen und Augenblicke tiefer Philosophie
Sehr ruhig und meditativ erklingt „Imago“, instrumentalisiert von gefühlsbetontem Spiel auf dem Klavier, ausgeglichene Synths-Texturen und Naturgeräuschen. Es ist mal wieder so ein zeitloses Stück Kunst, in dem man sich Hals über Kopf verlieben könnte. Tiefe Romantik, die das Musikgenre so weit abhebt von all den anderen. Auf dem Werk werden die klassischen Nuancen mit einer modernen Note kombiniert. Teilweise dominieren die elektronischen Unterbauten, neoklassische Facetten werden in das Klanggerüst verarbeitet, um die Stimmung und Ästhetik zu unterstreichen. Das Tempo und Agogik sind recht variabel und dynamisch. Über all die Akustik steht der lyrische Aspekt von Frau Caeli, welche ihre Gedanken Hand in Hand an den Zuhörer weiterreicht. Die daraus resultierenden Klangfarben besitzen einen verträumten und ätherischen Anstrich, der so unvergleichlich ist in diesem Musikbereich und es schafft, viele Hörer immer wieder auf das Neue und seinen Bann zu ziehen. Ein experimenteller Grundton besitzt das Album, selbst ein wenig aus Musikbereich des Folk kann man auf den insgesamt 6 Titeln entdecken. Vor allem mit einem bodenständigen Glanz, wenn Leya Caeli wie beispielsweise im Stück „leaning into death“ einen atemraubenden Gesang anstimmt. Viele Nuancen werden im Zyklus von Leben interpretiert, lassen den Hörer aber nicht kopflos zurück, sondern regen eher zum Nachdenken an. Zum Teil sehr intim und sensibel sind die Gedichte vorgetragen, ummantelt mit sphärischen Klanglandschaften, die zwischen Licht und Schatten driften. Wie das Leben nun mal auf einem abfärbt, es gibt laute und leise Momente, Höhen und Tiefen und Augenblicke tiefer Philosophie. Sehr gut zusammengefasst im Titelsong vom Werk „Imago“. Man verfällt man sehr schnell dem neuen Album „Imago“ von Humming & Stone mit seiner Konvergenz aus Ambient, moderner Klassik und dem poetischen Charme. Es segelt in bekannte Gewässer von gefühlsbetonter Klangästhetik, exakt so, wie man es eben auch schätzt und liebt. Zu erwähnen wäre noch das Buch, welches die spirituelle Reise mit Geschichten, Fragmenten und Bildern begleitet. Zu finden auf der Bandcamp-Seite. Release ist offiziell der 01. Februar 2024. Links zu Humming & Stone:
Imago - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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