Der Klang der Geschichte. Hermann Hesse schrieb einst: „Tu den Schritt und wirf einmal alles weg, so wirst du plötzlich die Welt wieder mit hundert schönen Dingen auf dich warten sehen.“ Philosophisch gemeint, unsere Erde ist ein einzigartiger Planet mit unglaublichen Wundern, wenn man nur genau hinschaut. Doch unsere Welt leidet. Wenn wir Menschen weiter so auf ihr wüten, wird von der Schönheit bald nur Wüste und Asche herrschen. Der Komponist Henning Fuchs erinnert den Hörer mit seinem neuen Album „Gaia“ gerne daran, das unsere Erde ein Planet ist, der zwar Millionen Jahre alt ist und durch die Geschichte möglich einzigartige Facetten im Universum hervorgebracht hat. Unter anderem die klassische Musikkunst, die sicher noch hunderte Jahre ihre Faszination nicht verlieren wird. Das neue Werk "GAIA" ist so ein Beispiel. Henning Fuchs ist Komponist und lebt in Berlin. Als Bandleader und Leadsänger verschiedener Bands begann er im Alter von 14 Jahren Songs zu schreiben. Immer auf der Suche nach neuen Stilen überschreitet er die Grenzen zwischen Jazz, Funk, Punk, Folk, Klassik, Avantgarde und Elektronik. Er ist Umweltaktivist, trotzdem führte sein Weg nach einer Reihe missglückter Klausuren in Bonn später direkt an Sir Paul McCartney’s Liverpool Institute for Performing Arts, die er mit Auszeichnung erfolgreich abschloss. Er hat bekannten Musikgrößen wie Max Richter zusammengearbeitet, seit 2019 ist er als Solokünstler unterwegs. Die Geburt seines Debütalbums „A new Beginning“ war im letzten Jahr, brachte ihn eine Nomination in der Kategorie „Komponist des Jahres“ ein. Auf dem neuen Album „GAIA“ hat der Musiker sehr renommierte Gastmusiker vereinen können. Ein Werk, das sich nahtlos einreiht in zeitlose Kunst Unter anderem der chinesische Erhu Meister Guo, die isländische Violinistin Elfa Rún Kristinsdóttir oder der Spanier Julián Olivares, um nur einige zu nennen. Diese Klangvielfalt kommt auf dem Album als eine tragende Säule herüber. Wie die vielen Kulturen auf dem Planeten repräsentieren dynamische Interpretation im neoklassischen Bereich die Vielfalt auf dieser Welt. Diese reicht von leicht orientalisch, angehauchten Flair bis hin zu den melancholischen Aspekten der Süd und Nordregionen. Beispiellos ist das homogene Gefüge aus den Instrumenten, Saiten und Streich-Arrangements, untermalt mit Klaviermelodien oder sanften Schlagzeug. Emotional gesehen durchlebt man südeuropäische Romantik, dann wieder fernöstliche Sehnsucht in der Akustik. Die Diversität auf Gaia ist exorbitant angereichert, Weltmusik wie sie aktuell nicht besser interpretiert werden könnte. Klangsphären mit lyrischer Poesie, verwebt mit sehr feinfühligen Naturgeräuschen. Vom Spiel auf dem Instrument Erhu (eine zweisaitige, mit dem Bogen gestrichene Laute, die in der chinesischen Musik gespielt wird) kann man gar nicht genug bekommen. Das Instrument entfacht wie im absolut zeitlosen Stück „The Storm will pass“ eine Gefühlsdimension aus asiatischer, romantisierender Melancholie. Elf wundervoll arrangierte Titel finden ihren Platz auf dem Album, von dem man keinen explizit hervorheben mag. Das Album ist eine Reise durch die Geschichte, oder ein davon Tagebuch in akustischer Form. Der Klang von Schnee oder dem Flügelschlag der Schmetterlinge, zeitlos in die Musik geformt. Die Kirschblüte, die tausendfach mit ihres Gleichen vom Winde in die Kontinente getragen wird. Zu jeder Stelle sehr feinfühlig und sensibel in klassischer Form auf den Tonträger gebracht. Der cineastische Aspekt erreicht immersive Dimensionen aus Klang und Gefühl , „GAIA“ hat ein unermessliches Potenzial an akustischer Sprache, die jeder Mensch auf unserem Planeten verstehen kann. Und doch immer mit einer Botschaft, dass alles eines Tages einmal verschwinden kann, wenn wir nicht sorgfältiger mit unserer Erde umgehen. Vor allem die Folk-inspirierten Titel auf dem Album haftet diese Aussage sehr prägnant an. Wenn dann noch Regen und der Gesang von Walen in die Klang-Strukturen mit einfließen, wird man unweigerlich daran erinnert, mit welchem Geschenk wir eigentlich ausgestattet wurden. Damit möchte ich meine Eindrücke vom kommenden Album „GAIA“ von Henning Fuchs abschließen. Ein Werk, das sich nahtlos einreiht in zeitlose Kunst, mit einer akustischen Reise durch Äonen. Man wird das Album definitiv am Ende des Jahres in den Highlights wieder auftauchen sehen, technisch ist es auf ein absolut hohem Niveau gehalten. Es erhält vom Gezeitenstrom Musikmagazin eine Empfehlung darüber hinaus. Release ist der 13. November 2020 über das Label Neue Meister, die auch unter anderem CEEYS unter ihrem Dach haben. Als Klangimpression verlinke ich das Video zu Pacha Mama. Links zu Henning Fuchs: GAIA Songliste / Dauer:
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