Fulminante Fortsetzung aus Germany.
Auch der deutsche Post-Rock meldet sich im April erneut eindrucksvoll zu Wort. Die Formation codeia aus Baden-Württemberg haben 2017 einen Achtungserfolg mit dem Debütalbum „don't be afraid", she whispered and disappeared“ gelandet. In dieser Woche steht nun der Nachfolger dazu in den Startlöchern. Wieder mit einem kryptischen Titel „as he turned back towards the eye of the storm“ erscheint am 13. April 2019 und wird die Erfolgsgeschichte Band weiter fortsetzen. Neben dem modernen Post-Rock halten nun auch andere Musikbereiche Einzug in die Musik vom Trio.
Musikfreunde die noch nie etwas von der Band gehört haben, ein kleines Zitat aus der Biografie der Drei: „Anfang 2016 kreuzten sich die Wege dreier Musiker, die sich nach langer Suche gefunden haben, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. Mit Wurzeln in Hardcore, Art Rock und diversen metallischen Spielarten, bündelt das baden- württembergische Trio codeia die kreative Kraft von gleich drei Songwritern zu einer gemeinsamen postmetallischen Vision.“ Mit dem Debütalbum vor zwei Jahren legte man auch einen soliden Grundstein. Sehr auffällig an dem Stil von codeia ist, dass man beide Post-Genres gleichwertig behandelt. Auch auf dem zweiten Album ist der Spagat zwischen Wucht und Implosion sehr ausgewogen, verabschieden muss man sich allerdings von der reinen, instrumentalen Ebene, denn auf dem neuen Werk hält Gesang Einzug.
Bietet reichlich Stoff für Hörer in diesem musikalischen Bereich
Stilistisch vereinen codeia beide Post-Genres auf eine bemerkenswerte Weise. Post-Rock und Metal halten in gleichen Maßen die Waage, das Besondere ist die Aggressivität, die sehr dynamisch agiert. Auch endlose Einsamkeit und leichte Melancholie werden in den Klangfarben zum Erblühen gebracht. Dann, wenn die modernen Post-Rock Bögen einen regelrecht übermannen und in den Bann ziehen. Die Dynamik ist auf dem zweiten Werk exorbitant, ausgedrückt mit energiegeladenen Gitarrenarrangements und einem präsenten Schlagzeug werden diese dem Hörer näher gebracht. Das Klanggerüst ist gut durch texturiert, hitzige und leidenschaftliche Stücke wechseln sich mit gefühlsbetonten Passagen ab. Selbst die Palette aus Emotionalität ist breit gefächert, euphorisch, durchbohrend und mit Leidenschaft. Wie gewohnt ist die Songauswahl recht übersichtlich, insgesamt 5 Stücke gibt es zu entdecken, die Spiellänge kratzt manchmal an die 15 oder 20 Minuten. Viel Zeit, bei dem sich das Trio voll und ganz entfalten kann. Auch leicht progressive Attitüden Im Experimentalbereich verweben die Drei in den Song-Strukturen auf dem Album. Komplexe und moderne Kost im Post-Bereich der Akustik, der abgerundet und energisch zur Sache geht und dankbar vom Zuhörer angenommen wird. Die Essenz davon wird man in Stücken wie dem Opener „canon of echoes“ finden. Eingängige Klangsphären, instrumentale Stimmungswechsel und leichter Expressionismus hat man in dem Song „mantra“ gepackt. Mit „medallion“ schraubt man den Härtegrad und die Gangart ein paar Stufen nach oben, ohne allzu sehr vom eingeschlagenen Post-Pfad abzuweichen. Hier und auch im Bonusstück “mantra-karma“ gerät die Band in einen Zustand der Euphorie, die mitreißt und auf den Zuhörer abfärbt. Freunde, die modernen Post-Rock mit Metal-Rahmen vieles abgewinnen können, werden mit she turned back towards the eye of the storm von codeia in jeder Hinsicht auf ihre Kosten kommen. Das aktuelle Werk ist zwar kein Ausnahmealbum im Genre, kratzt aber an der dessen Grenze und bietet reichlich Stoff für Hörer in diesem musikalischen Bereich. Das zweite Werk ist darüber hinaus ausgesprochen gut durchkomponiert und technisch auf einem hohen Niveau angesiedelt. Links zu codeia:
Album Songliste / Dauer:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|