Per Aspera ad Astra.
Es gibt genug Beispiele in der Weltgeschichte für vergessene Helden. Wie Belka und Strelka, vom gleichnamigen Album der Brüder Selke, welches am Freitag veröffentlicht wird. Daniel und Sebastian Selke, die vielleicht besser bekannt sind unter dem Namen CEEYS, reisen mit ihrer Musik sehr gerne zurück in die Vergangenheit. Sie kombinieren Nostalgie mit moderner Akustik zu atmosphärischen Klanglandschaften, denen oft ein Hauch zeitloser Klangästhetik anhaftet. Das neue Werk „Belka & Strelka“ bildet da keine Ausnahme, es ist vielleicht das anspruchsvollste Album aus der Feder der Zwei geworden.
Werte Musikfreunde, reisen wir also zurück Ende der 50 Jahre, wo zwei Hündinnen den Grundstein legten, den Kosmos zu erobern. Vorab zwei kleine Anmerkungen zu den zwei Musikern und der Grundgedanke vom Album. Seit dem Werk „Concrete Fields“ von 2017 begleiten die Selke-Brüder das Musikmagazin sehr eng. Viele Rezensionen und Artikel wurden verfasst über die zwei Ausnahmemusiker, die gerne Themen wie die damalige DDR, ihre Kindheit darin und generell in vergangene Sphären zurückreisen mit ihrer Musik. Dabei treffen klassische Elemente der Akustik auf moderne Aspekte in der Gegenwart, die Beiden haben keine Mühe, den Hörer mit ihrer Musik als eine Art Zeitmaschine zu beschenken. Das Musikmagazin hatte die Ehre, ein kurzes Essay über die kleinen Helden „Belka und Strelka“ zu verfassen und warum heutige Raumfahrt ohne Sie wahrscheinlich undenkbar ist. Wer mehr erfahren möchte, kann das HIER gerne tun.
Majestätisch wie die Oberfläche eines Meeres auf dem Mond
Kommen wir aber zur Musik vom neuen Album, welches ein weiterer Meilenstein in der Musikgeschichte der zwei Selke-Brüder darstellt. Das Album tritt an, um neue Perspektiven oder Seiten im Musikgenre des neoklassischen Ambient auszuloten. Es entwickelt eine ganz eigene und persönliche Note aus leichter Melancholie und akustischer Faszination. Immer mit einem poetischen Unterton und Tangenten lyrischer Raffinesse. Instrumentalisiert von anmutigen und retrospektiven Texturen der Elektronik und emotionaler Streicherunterstützung vom Cello. Majestätisch wie die Oberfläche eines Meeres auf dem Mond, dringen die Stücke tief in das eigene Herz, um mit beschaulichen Augenblicke die Zeit im Kopf zurückzudrehen. Die Integration von melodischer Agogik runden das Bild als pure Klangästhetik formvollendet ab. Generell ist das Album sehr dynamisch gehalten, pendelt zwischen Melancholie und Euphorie gerne hin und her. Auf expressionistischer Weise erklingen die emotionalen Klangfarben, strahlen mal heller oder seichter, um ein malerisches Gesamtkonzept zu hinterlassen. Doch verströmt das Album an vielen Stellen eine tiefe Verwurzelung zu den klassischen Ursprüngen der zwei Selke Brüder. So nimmt der Hörer teil an der historischen Reise auf dem Album „Belka & Strelka“, welche insgesamt 8 Stationen zu bieten hat. Die Identifikationsschwelle mit der Musik ist durchaus sehr immersiv, sehr gelungen ist der Spagat aus nostalgischen Wellen und cineastischen Anspruch. Die Symbiose aus Emotionalität und Klang geht schon sehr unter die Haut, man schließt die Augen und lässt sich dank der Akustik sanft auf weichen Wolken betten. Sehr ausgeprägt beispielsweise bei Stücken wie „Vor den Toren der Sternenstadt“ oder „Berge & Taeler“. Einige Stücke sind kurz und prägnant gehalten, andere sind wie die Lebensspanne eines Sternes aufgebaut. Von der Entstehung aus Sternenstaub, über Licht und Wärme von Millionen von Jahren bis hin zu dem Augenblick, wo ansteigende Gravitationswellen ein nahendes Ende einläuten. Ein sehr gutes Beispiel findet man im Opener Stück „Stray Around The Cosmos“. Tatsächlich ist „Belka & Strelka“ sehr poetisch komponiert wurden. Mit heller Strahlkraft vereint es die klassischen Musikbereiche und doch blickt es in die Vergangenheit, wie komplett alle Sterne am nächtlichen Firmament. Wie die Wissenschaftler hinter den Hündinnen Belka und Strelka, werden auch die Brüder Selke von einem gewissen Pioniergeist angetrieben. In ihrer Musik finden sie die richtigen Ausdrucksformen, um wie in diesem Fall, ein würdiges Denkmal in der Akustik zu setzen und den historischen Geistgeist zu ehren. Da spielt der Gedanke auch eine Rolle, das Album vor Live-Publikum im Jazzclub Tonne aufzunehmen, einen wichtigen Punkt dabei. Der Katalog von Belka & Strelka ist darüber hinaus sehr ausgeprägt, es erschein in sehr vielen Formen. Neben digital auch als besondere Vinylfassung. Release ist der 24. November 2024 über das Label Oscarson. Es erhält vom Magazin eine klare Empfehlung. Verfolgt man den Weg der beiden Brüder seit den Anfängen und wo sie heute stehen in der Musikwelt, sind die Zwei nicht mehr wegzudenken. Ganz sicher eine Inspiration für so manchen Musiker auf der Welt. Genau wie der Gedanke hinter Belka & Strelka, die mit viel Mühe und Aufwand in der damaligen Vergangenheit auf dem Weg waren, den Glanz der Sterne einzufangen und auf die Erde zu bringen. Per Aspera ad Astra. Links zu Brueder Selke:
Belka & Strelka - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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