Debütalbum der Kölner Band.
Spannend ist immer ein Aspekt an neuen Bands, die man in der Vergangenheit vorgestellt hat, wie sie sich entwickeln. Ein sehr gutes Beispiel bildet die Kölner Post-Band VON MISES. Vor zwei Jahren erschien die selbst-betitelte EP, die schon sehr neugierig auf das Trio machte. Wäre die Corona-Krise nicht gewesen, hätte die Band sicher viele Erfahrungen im Bereich der Live-Auftritte sammeln können. Stattdessen hat man sich unter den Umständen vermutlich zusammengesetzt, um neue Songs zu schreiben. Das Ergebnis spiegelt sich in einem Album wider, welches demnächst erscheint. Das Debüt der Band, um genauer zu sein mit dem Titel „Ages“.
Um es Eingangs kurz zu machen, das Musikmagazin hat die Band 2019 in einem Porträt sehr nahe vorgestellt. Hier kann man den Wertegang und die Motivation der Kölner Band nachlesen. Dass man im Genre des Post-Rocks ein Zuhause gefunden hat, liegt an den Vorbildern und Lieblingsbands des Trios. Darunter fallen Größen wie Russian Circles, Maybeshewill oder This will destroy you. Mit dem Debüt in Form einer EP hat man vor zwei Jahren auch einen festen Grundstein legen können, um auf sich aufmerksam zu machen. Trotzdem agiert die Band nach wie vor unter dem Radar, was hoffentlich das Debütalbum ändern wird. Potenzial ist der Band nicht abzuschreiben.
Alle Werkzeuge im musikalischen Koffer, um einen Abend das Publikum zu beeindrucken.
Auch wenn VON MISES sich als Post-Rock-Band betiteln, sind diese Säulen nur sehr marginal auf dem Album vertreten. Stattdessen hat man sehr viele progressive Rock-Elemente in den Klangstrukturen verzweigt, gepaart mit sehr viel experimenteller Energie. Hinzu kommen Facetten aus dem Alternativen Bereich, selbst neoklassische Nuancen sind auf dem Album vertreten. Spärlich wohlgemeint, doch sie formen in einzelnen Titeln ein Klangbild von Ästhetik. Was einem sofort in das Ohr fallen wird, ist die Spielfreude, das Herzblut, was im Debüt „Ages“ steckt. Das Trio spult auf dem Album eine Leidenschaft herunter, die sicher in Liveauftritten wie ein Funken auf den Hörer ohne Zweifel übergreift. Auf Gesang wird wie zuvor verzichtet, dagegen unterstrichen in vielen Titeln diverse Audioclips die Atmosphäre, um was es der Band eigentlich gehtin der aktuellen Zeit. Selbst einen gewissen Grad an Retrospektive hat die Band auf dem Album verewigt, was am Albumtitel zurückzuführen wäre. Das Debüt hat insgesamt 8 sehr dynamische Titel im Gepäck, auf einige kann man durchaus näher eingehen. Eine wahre Perle im Rockbereich haben VON MISES mit dem Titel „12AM“ geschaffen. Hier geht es um den Klimawandel, akustisch ausgedrückt mit eingängigen Klangsphären, Voicelines von Thunberg und anderen, ummantelt mit beeindruckender Komposition. Alle Instrumente sprühen vor Begeisterung, auch wenn das Thema eher kritisch verstanden wird. Doch man muss dem Trio hier wahrlich Respekt zollen, das Alles akustisch so in einem mitreißenden Song zu verpacken. „My Message is that we'll be watching you!“ Dagegen agiert „Torrents“ mit einem gewissen Retro-Flair, der Titelteack „Ages“ hebt die Komponente von Post-Rock auf einem sehr hohen Niveau, wenn man den Gesamtumfang vom Album betrachtet. Das kann auch mit „Be“ abfärben, ein Song mit einer gewissen Lehrstunde. Aber mehr muss der Hörer selbst interpretieren. Das Musikmagazin wurde vor 10 Jahren gegründet, um frische Newcomer eine Bühne zu bieten. VON MISES erhält dadurch vielleicht den Impuls, um endlich die Aufmerksamkeit zu bekommen, die es verdient hat. „Ages“ ist ein sehr gelungenes Debüt, vor allem auf der Bühne hat die Band alle Werkzeuge im musikalischen Koffer, um einen Abend das Publikum zu beeindrucken. „12 AM“ ist wahrlich ein Song, der im Gedächtnis bleibt. Am 22. Oktober 2021 ist Release, bleibt nur die Bitte, die Band etwas zu unterstützen mit ihrer eindrücklichen Botschaft. Links zu VON MISES:
Ages - Songliste/Dauer:
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