Flammende Welten im Post-Genre.
Es gibt auf dieser Welt so einige Musikbands, die man sehr schnell übersehen kann. Dabei lohnt es sich, diese genauer in den Fokus zu rücken, weil die Musik sich im internationalen Vergleich sich nicht verstecken muss. Voltar aus San Salvador ist so ein Beispiel, die Band die bereits 2013 zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht hat. Nach 4 Jahren und wachsender Fanbasis legen die Jungs mit „Ven El Mundo Arder“ ihr Debütalbum vor, an dem man drei Jahre hart gearbeitet hat.
Nun ist El Salvador nicht gerade dafür bekannt, erfolgreiche Musiker oder Rockformationen hervorzubringen. Aber das stimmt nicht ganz, im Land hat eine völlig neuartige Musikszene sich herausgebildet, die eine Mischung aus mittelamerikanischen Rhythmen und europäischen Einflüssen in Szene setzt. Auch im klassischen Genre ist das Land in gewisser Weise treu, so einige bekannte Pianisten oder Cellisten stammen aus der Region.
Euphorische Klanglandschaften im Post-Genre
Voltar hingegen segeln in anderen Gewässern, die durchaus einen gewissen Härtegrad innehaben. Stilistisch verweben Voltar viele Nuancen aus dem Post-Bereich zu einem teils mitreißenden, teils melancholischen Klangteppich. Dazu gesellen sich experimentelle Facetten und krachende Bass- und Schlagzeugpassagen. Die Gitarrenarrangements sind bipolar und dynamisch, sehr in dem Post-Metal Bereich angesiedelt. Aber auch tangierenden Post-Rock haben Voltar in ihrem Klanggerüst auf origineller Art und Weise eingebaut. Hinzu kommt ein recht spärlicher Gesang oder Tonaufnahmen, die im Prinzip in einigen Stücken eher als unterstreichende Facette agieren. Tatsächlich lässt sich in den Klangstrukturen der Band vertraute Muster herauslesen. Diese fallen hochgradig dynamisch aus, harmonische Passagen werden mit emotionalen Gitarrenausbrüchen fliesend eingearbeitet. Beste Beispiele sind die treibenden Songs „Forest“ oder „Vel El Mundo Ader“ ein Paradebeispiel für intelligenten Post-Rock auf hohem Niveau, mit einem vorherrschenden Post-Metal Einschlag. Auch beeindruckend: Das ruhige und sehr anmutig-emotionale Stück „K.K.“ beeindruckt mit seinen vielschichtigen Arrangements der Gitarre. Der Kernpunkt stellt allerdings das Stück „Fregan“ dar. Hier verleihen Voltar einen Spin aus Komplexität und Dynamik mit seinen fast schon ergreifenden Klanglandschaften. Voltar decken viele Bereiche im Post-Genre auf einem hohen Niveau ab, das Debütalbum kann auch als fester Grundstein dienen für eine mögliche Bandkarriere. Technisch ist das Werk für ein Debüt völlig in Ordnung, vor allem live dürfte Voltar viele Herzen höher schlagen lassen. Ven El Mundo Arder oder zu deutsch „Sie sehen die Welt in Flammen“ findet sicher seinen Platz für Freunde von euphorischen Post-Klängen. Relevante Links:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|