Vorstellen möchten wir an dieser Stelle eine junge Formation aus England, die aktuell mit dem Debütalbum einen festen Grundstein für ihre Karriere gelegt haben und man sicher noch so einiges hören wird von den drei Musikern. In der Band Versus the Ghost sind drei Freunde in ihrem musikalischen Talent im Gründungsjahr 2016 voll und ganz aufgegangen. Inspiriert wurden die Drei durch alltägliche Dinge, Elternschaft, neue Liebe, der leise Klang der Regentropfen an das Fenster oder späte Nacht Zigaretten auf der Veranda werden auf dem Debüt abgehandelt.
Stilistisch bewegt sich die Band in Gewässern irgendwo zwischen Post-Rock, Ambient und dem Alternativen, mit experimentellen Anleihen. Versus the Ghost haben in ihrer Musik eine Vision, die sie deutlich auch ausleben. Gefühlsbetonte und emotionale Lieder mit Wiedererkennungswert, das zeichnet das Trio aus. In Zukunft möchte die Formation auch für Musik für einen Independentfilm oder Kurzfilm erschaffen, so die Hoffnung. Bis dahin kann man das Debüt als einen Gradmesser für kommende Werke auch ansehen.
Das Album hat viele Stärken, die es schon beim ersten Durchlauf ausspielt und mit jedem weiteren an Charme gewinnt. Auffällig sind die eingängigen und klaren Klangstrukturen, die in der Einfachheit trotzdem recht komplex agieren können. Getragen von dynamischen Gitarren und elektronischen Passagen vom Keyboard glänzt es auch durch ein motivierendes Schlagzeug. Versus the Ghost experimentieren gerne mit der Musik, driften aber nie von ihrem Grundkonzept ab. Zum Beispiel werden in einigen Stücken eine neoklassische Nuance eingebracht, die dem Song an Gefühl auf eine neue Ebene hebt. 7 Songs von unterschiedlicher Dynamik und Eleganz
Bereits mit dem starken Opener „Home, far away“ kann man erahnen, wohin die Reise mit dem Album geht. Die akustischen Landschaften sind sehr flexibel und dynamisch, reichen von fragilen und melancholischen Gefühlswelten, bis hin zu heiteren und klaren Empfindungen. Man merkt die akribische Raffinesse in den Klangfarben daher sehr deutlich an. Die Facetten reichen über moderne Post-Rock Anleihen bis über sphärische Elemente aus dem Ambient, durchdrängt mit ätherischen und komplexen Klangweiten. Das Stück „Map of Lights“ ist da so ein Beispiel, sicher entstanden am späten Abend und einen klaren Blick in den Nachthimmel, wo Zeit und Raum keinerlei Bedeutung spielt. Insgesamt bietet das Album 7 Songs von unterschiedlicher Dynamik und Eleganz. Verträumt und mit melancholischen Nuancen entführen Songs wie „The Great Ascend“ in unendliche Weiten der Fantasie des Hörers, während „Safe Here“ mit marginalen experimentellen Anleihen und starker Betonung auf die Gitarreneffekte besticht. Beide Lieder greifen das Konzept und die Inspiration beim Schreiben der Musik sehr poetisch auf. „Deserts & Night Visions“ ist auf dem Album ein zentraler Song, hiermit erreicht der akustische Ausflug ihren Höhepunkt, bei dem kraftvoll und energisch noch einmal alle Register gezogen werden. Abschließend kann man festhalten: Versus the Ghost ist ein fabelhafter Trip der Akustik durch viele Stationen am themenbasierten Inhalt. Technisch brillant und über den Standard hinaus zelebrieren die Engländer eine Musik auf einem Niveau, als wäre man schon Jahre lang im Musikgenre tätig. Für eine junge Band ein sehr gelungenes Album, auch wenn man mit der eigentlichen Musik nicht das Rad neu erfindet, erfrischen die Kompositionen der 7 Stücke jedes Mal auf das Neue, egal zu welcher Gelegenheit des täglichen Lebens. Relevante Links:
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Februar 2024
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