Akustische Partikel der Zeitlosigkeit.
Musik aus dem Hause Moderna Records ist immer ein Festival für die Sinne. Ganz Besonders für die Ohren. Das war schon immer so und wird hoffentlich auch noch lange Jahre so weitergehen. Das Label hebt talentierte Musiker immer wieder hoch in das Rampenlicht, dahin wo sie es mit der Musik auch verdient haben, weltweit Gehör zu finden. Am Freitag steht mal wieder eine dieser Sternstunden an, denn da erscheint das Album „Particles“ von Tom Adams aus Berlin. Ein atmosphärisches Meer, angesiedelt zwischen moderner Neoklassik und meditativen Ambient.
Der Berliner Tom Adams ist Komponist und Produzent. Er schrieb sein erstes Album in der Schule, 2007 erschien das Debüt „From Ruins“. Er hat Solokonzerte in ganz Europa gegeben, sowohl als Headliner als auch als Support für Künstler wie "Perfume Genius", "Hauschka", "Nils Frahm" und "A Winged Victory For The Sullen". 2015 zog Tom nach Berlin und gründete sein Studio "Ocean Temple" in einem verlassenen Flughafengebäude. Im Studio arbeitet er intensiv mit analogen Synthesizern, Tonbandgeräten und Vintage-Aufnahmegeräten, um seinen besonderen philosophischen Ansatz für die Aufnahme von Musik zu erforschen und zu verfeinern. Vor ungefähr 5 Jahren begann er, zur Entspannung abends am Klavier zu spielen, was ihm gerade so in den Sinn kam. Von dieser Essenz ist einiges auch in das neue Werk „Particles“ eingeflossen.
Eingängige Klangstrukturen und diese typische Aura der Klassik
Particles ist so ein typisches Werk, wo moderne Aspekte mit der Tradition von klassischer Musik ein homogenes Klanggefüge bilden, das sehr Ästhetisch und gefühlvoll auf den Hörer einwirken. Schattierungen aus einer emotionalen Breite, Bögen aus purer Melancholie und akustischen Enthusiasmus. Instrumentalisiert in erster Linie von einem beeindruckenden Klavierspiel als musikalisches Zentrum. Den akustischen Rahmen bilden als Unterbau markante, elektronische Passagen. Synthesizer, Drums und leichte Voice-over sind das Aushängeschild von Particles in Kombination mit dem Klavier. Alles zusammen ergibt einen leicht melancholischen und träumerischen Klangteppich, der eine tiefe Romantik zur klassischen Musik symbolisiert. Auf dem Album wird man auf einzelne Stücke stoßen, die einem nicht mehr aus dem Ohr gehen wollen. Eingängige Klangstrukturen und diese typische Aura der Klassik, welche den Hörer die Augen schließen lässt und ihn sanft umarmt und einwickelt wie eine wollige Decke aus akustischer Schönheit. Auffällig ist ebenfalls, dass mit Fortschritt des Albums die elektronischen Passagen immer mehr in den Hintergrund rücken, um das emotionale und intime Spiel auf dem Klavier voll und ganz zur Entfaltung zu bringen. Wie die bunten Flügel eines Schmetterlings auf einer Blume, erstrahlen diese Klangfarben in einem wärmenden Licht aus akustischer Kunst. Die letzten drei Particle-Songs stehen dafür regelrecht Parade. Solche Songs haben eine eigene Antriebskraft auf dem Album. Kleine und große Regungen von verschiedenen Gefühlen
10 sehr dynamische Stücke finden den Platz auf dem Album, das mit einer Spieldauer von ungefähr 30 Minuten auskommen muss. Dank der Prägnanz und dem exorbitanten Musikverständnis der Kompositionen, sind alle Songs nicht so kompakt wie es klingen mag. Tom Adams weiß sehr genau, welche Strukturen in den Stücken einem in die Seele blicken, um diese explizit eingängig herauszuarbeiten. „Particles V“ & „Particle XII (Reaction to Dancing)“ sind Paradebeispiele. Hier findet sich auch die große Stärke an den Kompositionen von Tom Adams, Musik zu erschaffen, welche Bilder der Akustik in den Kopf malen, ohne große Anstrengungen zu gebrauchen. Ruhige und träumerische Augenblicke, in der man eine Einheit mit sich selbst und der Musik ist. Man ist zugegeben fasziniert von den Stücken auf Particles, kleine und große Regungen von verschiedenen Gefühlen wird man ausgesetzt. Ein Album, welches sich nahtlos einreiht in die Kategorie „Perlen der Neoklassik“. Was zurückbleibt, sind Augenblicke voller Gefühl und Erinnerung. Hervorgerufen von diesem meisterlich arrangierten Klangwerk. Der Berliner schafft es mit minimalen Mitteln viel zu erreichen und dafür gebührt ihm großen Respekt und Dank. Veröffentlicht wird Particles am 07. Juni 2019 wie oben geschildert über das sympathische, kleine Label Moderna Records. Links zu Tom Adams:
Particles - Songliste & Dauer:
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|