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Ende Oktober 2011 erblickte Gezeitenstrom Musikmagazin das Licht der Welt. Damals wie heute war der primäre Grund, Musik von talentierten Persönlichkeiten zu Teilen und in die Welt zu tragen. Doch auch persönlich hätte man so viele Talente und begabte Komponisten einfach übersehen, die mit ihrer Musik einen Menschen zu tief berühren können. Wie aktuell auch der Schwede Tobias Svensson, der an diesem Freitag sein neues Album und Debüt „Intersections“ veröffentlicht. Vielleicht liegt es an der Zeit, spät abends oder am Flackern der Kerzen, die irgendwie zu diesen Melodien sich wiegen - das Album hat definitiv eine sinnliche Aura meditativer Energie übertragen, die tief in die eigene Seele driftet. Es wird sicher am Ende des Jahres als Referenz in der modernen Klassik aufgeführt.
Tobias Svensson ist ein schwedischer Komponist, Pianist und Toningenieur, der derzeit in London lebt. 2018 veröffentlichte er seine Debüt-EP "Music For Sketches", auch eine Single „Routes“ mit dem Geiger Hoshiko Yamane (Tangerine Dream) hat der Schwede produziert. Mag der Name Tobias Svensson in Produktionskreisen ein etablierter sein, in Sachen als Komponist agiert der sympathische Schwede leider noch ein wenig unter dem Radar. Mit dem Debütalbum wird sich dieser Aspekt definitiv ändern, denn „Intersections“ bereichert einen ganzen Musikbereich auf eine nahe, zeitlose Ebene. Pianisten haben seit Anbeginn eine gewisse Gabe, auf dem Instrument Gefühle zum Leben zu erwecken. Das ist hier auf dem Debüt auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt, man mag kaum glauben, des es ein Erstlingswerk in Album-Form vom Schweden ist.
Die Melodien entspringen einem Herz, das sehr eingängig schlägt
Natürlich bedient sich der Komponist auf dem Album auch moderne Beschaffenheiten in Form elektronischer Nuancen. Diese sind allerdings sehr marginal gehalten für einen Großteil der Titel, fügen sich in das Klanggerüst von Klaviersonaten als homogene Untertöne nahtlos ein. Sehr oft steht das Klavier als Protagonist im Vordergrund, mit der so typischen Melancholie aus Skandinavien behaftet. Die Melodien entspringen einem Herz, das sehr eingängig schlägt und sofort dem Hörer fesselt. Dynamisch im Aufbau, ummantelt mit sanfter Elektronik. Was einem immer wieder verzaubert, wenn es sich um Klavierstücke handelt, ist die Tatsache, wie Musiker das Genre für sich immer wieder neu interpretieren. Das Debütalbum ist da nicht anders, der melancholische Grad ist immer wie ein roter Faden in den Stücken verwoben, hinzu kommt eine Ebene aus Fragilität und Intimität. Ruhige Momente, die getragen werden von einem gefühlsbetonten Spiel auf dem Klavier. Diese Musik mit den neuen Titeln hat mit ihrer meditativen Art durchaus das Zeug, in vielen Lebenslagen ein treuer Begleiter zu sein. Tobias Svennson versteht es nahezu perfekt, eine eigene Klangwelt zu erschaffen, in der das emotionale Gerüst immer wieder abfärbt auf dem Zuhörer. Das Klavier, welches sehr expressionistisch gestaltet ist, entfaltet wahre gefühlsbetonte Klangfarben in den sieben Stücken. Allein der Opener „Västernorrlan“ ist so ein Kandidat für zeitlose Musikkunst, mit einer einprägsamen und herzergreifenden Tonfolge. Die Sonate „Fields“ bringt eine warme Aura in den Raum, bei der man sich fallen lassen kann in romantisierenden Gefühlswelten. Von „Haven“ will man einfach nicht genug bekommen, ein Song mit pianistischer Feinfühligkeit und tiefer Melancholie. Sehr expressionistisch agiert der Titeltrack „Intersections“ vom Album mit cineastischer Tiefe. Doch auch ohne das Klavier als primäres Instrument bringt Tobias Svensson erblühende Klanglandschaften zutage, „Reykjavík“ ist so ein Beispiel. Erst am Ende werden die elektronischen Fassaden vom Klavier abgelöst. Am Ende bleibt die Erkenntnis, das der Abend mit der Musik von Tobias Svensson einem sicher eine ganz persönliche Erfahrung beschert. „Intersections“ macht nicht vieles neu, was es auch nicht muss. Das Herz und die Seele mit Klavier und Elektronik werden ganz sicher tief berührt, die Leidenschaft ist deutlich zu spüren. Vor Allem der Anfang des Albums ist eine zeitlose Komponente, die auch in 200 Jahren noch Glänzen kann. Daher erhält das Album vom Musikmagazin eine Empfehlung mit der Bitte und Hoffnung, dass Freunde der modernen Klassik es sich in ihrer privaten Playlist integrieren werden. Es lohnt sich in jedem Fall, Release ist der Freitag, 30. Oktober 2020 über Bigo & Twigetti, ein Label das einfach ein Händchen besitzt, so Ausnahmetalente unter ihrem Dach zu vereinen. Links zu Tobias Svensson:
Intersections - Songliste / Dauer:
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