Ein aufgehender Stern.
Tim Linghaus ist das beste Beispiel für eine moderne Interpretation der klassischen Musik. Wie in unserem Essay angemerkt, verschwimmt die Grenze mit neuzeitlichen Einflüssen in den Klangstrukturen bei einigen Künstlern fließend. Den Spagat zwischen klassische Musik und moderne, elektronische Nuancen definiert Tim Linghaus auf seinem neuen Werk und Debüt „Vhoir“ auf einem expressionistischen Niveau. Vhoir ist eine Serie von sechs kurzen Vignetten, die den Weg eines Künstlers erforscht. Auf eine sehr atmosphärische und fragile Art und Weise.
Die Musikkarriere von Tim Linghaus begann schon als Kind. Mit der Entdeckung von Gitarre und Drumcomputer seines Vaters, legte Tim den ersten Grundstein in seinen jungen Jahren. Mit Ausflügen in verschiedene Bereiche der Musik ist der Musiker nun in der modernen Klassik und dem Ambient angelangt. Innovativ und mit romantischer Unterstreichung sind die Stücke auf der neuen EP, mit warmen Texturen und facettenreicher Instrumentalisierung. Allem voran das Klavier spielt eine bedeutende Rolle, sehr gefühlsbetont werden die Lieder mit elektronischen Elementen aufpoliert. Der Musiker hat ein gutes Gespür, Ambient und Klassik zu einem heterogenen Gefüge zu formen.
Die aktuelle EP Vhoir ist ein Einblick in die kreative Seele des Musikers Linghaus. Insgesamt 6 originelle Stücke warten auf ihre Entdeckung. Sehr ruhig und beschaulich sind diese ausgefallen, vor allem die „Travel Sketches“ gehen tief unter die Haut mit ihrer intimen und einfühlsamen Betonung. Die Kombination von Klavier und Streicherarrangements ist ein fester Garant in Genre und werden auf der EP künstlerisch umgesetzt. Man schließt die Augen und lässt sich gerne treiben auf dem Meer wahrer pianistischer Kunst. Trotzdem bekommt die EP eine komplexe und vielschichtige Tönung, dank der marginalen, elektronischen Klangkulisse. Generell ist die EP auf einem technischen Level sehr weit oben angesiedelt. Den finalen Anstrich gab Emil Thomsen, den auch Nils Frahm oft unterstützt. Vhoir ist mit seinem modernen und neoklassischen Akzent sehr interessant gestaltet, mit einem kleinen Kritikpunkt – die Spiellänge hätte etwas üppiger ausfallen können für den Preis. Das ändert allerdings nichts am Talent und die atmosphärischen Klanglandschaften vom deutschen Komponisten. Veröffentlicht wird Vhoir am 08. November 2016 über Moderna Records, ein Label, das wirklich herausragende Künstler unter seiner Regie hat. Damit und vor allem mit dem Debüt hat Tim Linghaus einen großen, ersten Schritt getan für eine steile Karriere. Relevante Links:
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Februar 2024
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