Zweites Album vom Amerikaner.
Kein unbeschriebenes Blatt ist der Komponist Jon Wolper, mit seinem Musikprojekt They Danced Like Programmed Angels, oder kurz – TDLPA. Vor drei Jahren hat der Amerikaner mit dem Debütalbum „The Current“ eine kleine Perle im Bereich des neoklassischen Ambient erschaffen. In einigen Tagen wartet nun das zweite Album darauf, entdeckt zu werden, an dem Jon fast zwei Jahre daran gearbeitet hat. Betitelt ist das Werk mit dem Namen „Spit Light through the Canopy“ und stellt wie das Debüt ein breites Spektrum an musikalischen Gegebenheiten zwischen Gefühl und Atmosphäre dar.
Jon Wolper ist Komponist, Songwriter und Multiinstrumentalist. Mit dem Debüt „The Current“ 2016 ging am Firmament ein kleiner Stern auf, der durchaus Potenzial in sich trug. Auf eine sehr empathische Weise verstand es damals der Musiker Jon Wolper, ein Album mit melancholischen Fassaden zu erbauen, die sinnlich und anmutig texturiert waren. 2017 folgte eine EP, danach hat Jon mit Synthesizern, Klavieren, Streichern, Gitarren und Feldaufnahmen knapp zwei Jahre lang das zweite Album einstudiert. Geblieben zum Vorgänger ist der melancholische Aspekt, doch das Musikverständnis ist weiter gereift. Spit Light through the Canopy ist ein reines Kontrastprogramm: fragile Klangteppiche voll emotionalen Dimensionen, nostalgische Fragmente und die eigene Interpretation des klassischen Musikbereichs mit surrealen Unterstrich.
Emotionale Reaktionen auf enorme Lebensereignisse
Man kann das Album drehen und wenden, jeder wird hier einen ganz speziellen Song als seinen persönlichen Favoriten ausrufen. Denn das Werk durchquert so einige Musikbereiche in einzelnen Stücken, die von der reinen Neoklassik über Ambient, Drone und einer experimentellen Säule reichen. Der Expressionismus ist ausgesprochen hoch ausgefallen, mehr noch als auf dem Debüt. Sehr besinnlich und romantisch sind die klassischen Stücke mit einem gefühlsbetonten Klavierspiel und sphärischen Cello. Emotional feinfühlig geht es hier zur Sache bei den Liedern, die einen Frauennamen in sich tragen. Hier merkt man schon an der Inszenierung und den Klangstrukturen, dass diese beiden Stücke den Komponisten sehr viel Herzblut gekostet haben. Oder wie es Jon Wolper sagen würde: „emotionale Reaktionen auf enorme Lebensereignisse“. Insgesamt finden 8 sehr dynamische Stücke den Platz auf Spit Light through the Canopy, den Beginn macht „Dendron“, bei dem man nicht so recht weiß, wohin mit all diesen Gefühlen aus Sehnsucht, Melancholie und Gänsehaut. Ästhetische Klanglandschaften im Bereich des Ambient, ebenso zu finden wie im letzten Stück „These Dreams are Full of Color“. Ein Song, der gleich viele Welten der Gefühle zu einer Art Konvergenz auf dem Punkt bringt. Doch die wahren Herzstücke bleiben die „Processional‘s“, das ist schon sehr nahe an das ,was die Musikliebhaber als „zeitlose Musikkunst“ auffassen werden. Sehr fragil und sanft sind die emotionalen Bögen aufgebaut, beinahe eine perfekte Synergie aus Klassik und Emotionalität. Mag zwar das Debüt The Current den Komponisten Jon Wolper noch nicht die große Aufmerksamkeit beschert haben, so bleibt doch die Hoffnung, das er mit seinem zweiten Album das sich ändert. They Danced Like Programmed Angels mag sicherlich nicht das Rad in dem Musikbereich neu erfinden, doch sind es durchaus kleine Perlen, die „Spit Light through the Canopy“ durchaus zu bieten hat. Das Album erscheint am 23. August 2019 und dürfte sicherlich ein paar neue Freunde für sich gewinnen. Links zu TDLPA:
Album Songliste / Dauer:
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