Sommerträume aus Indonesien
Das dem Post-Rock nach wie vor eine ununterbrochene Liebe zugestanden wird, liegt unter anderem auch an Bands und Interpreten, die dem Musikbereich immer wieder auf das neue interpretieren. Und das rund um den Globus. Dazu zählen sicherlich auch Summer Effect aus Bekasi in Indonesien. Positive Resonanz erhielt das Duo auch auf unserer Seite mit ihrem letzten Album „Afterlife“ vor zwei Jahren. In diesen Tagen erscheint bereits das vierte Album der Beiden mit dem Titel „Reverie“, bei dem in Sachen Komposition ein neuer Ansatz verfolgt wurde.
Leser und Post-Rock Freunde, die Summer Effect nun zum ersten Mal hören, eine kurze Biografie vom Erfolgsduo aus Südostasien. Gegründet im Jahre 2012, legten die Zwei das Debütalbum „Starting Over“ im Herbst 2014 vor. Das letzte Werk Afterlife kombinierte modernen Post-Rock mit progressiven Elementen, auch Strukturen aus dem Shoegaze und Ambient wurden integriert. Die Mischung aus Post-Rock und experimentellen Anleihen verliehe damals Summer Effect einen Plattenvertrag mit Fluttery Records, bei dem sie aktuell noch unter dieser Flagge segeln.
Cineastischer Post-Rock mit dynamischen FormulierungenAnders als zu den Vorgängern wurde Reverie in erste Linie fast alle Songs auf einem Klavier und mit Pad-Sounds komponiert. Das merkt man auch in einigen Stücken, die oft mit anmutigen Klavierklängen eingeleitet werden. Stilistisch bleibt man auch dem eingeschlagenen Weg treu, cineastischer Post-Rock mit dynamischen Formulierungen sind auch auf Reverie die tragenden Säulen im Post-Gerüst. Mal ekstatisch, mal leicht verträumt, schlägt man moderne Post-Rock Bögen mit der Gitarre zu einem eingängigen Klangteppich mit Atmosphäre. Die progressiven Nuancen sind nach wie vor ein fester Bestandteil des Duos und sind auf Reverie zwar nicht der dominante Part, dennoch glänzen diese in einzelnen Stücken. Was Summer Effect ein wenig fehlt, sind die Alleinstellungsmerkmale im Genre, denn das Feld ist mit Größen wie Lights & Motion bzw. Christoffer Franzen recht gut ausgefüllt. Dennoch gelingt es Summer Effect, mit den Kompositionen hin und wieder für kleinere Überraschungen zu sorgen. Auch auf dem neuen Werk Reverie. Paradebeispiele dafür wären die Songs wie das neoklassisch-angehauchte „Reverie“, also der Titeltrack. Aber auch „The Wanderer“, „Quiet Moments“ oder „Unrooted Love“ sind Stücke, die einem im Ohr hängen bleiben können. Reverie knüpft in diesem Sinne nahtlos an den Vorgänger an, was kein schlechtes Zeichen ist. Daher passt das vierte Album auch irgendwie in die Jahreszeit, unbeschwerter Post-Rock, zum Mitfühlen. Ob im Auto bei über 30 Grad oder nachts die Sterne zu zählen, Reverie eignet sich für fast jede Gelegenheit in diesen Tagen. Dass die Beiden wahre Spielfreude auf ihrem neuen Album an den Tag legen, ist ebenso ein lobenswerter Aspekt. Veröffentlicht wird das Album am 28. 07. 2018 über Fluttery Records. Links zu Summer Effect:Reverie - Songliste / Dauer
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