Bewegung im Post-Rock Genre.
Auch wenn Neuveröffentlichungen im Genre des Post-Rock dieses Jahr sehr übersichtlich sind, so gibt es diese Woche ein wahres Juwel. Am Freitag steht das zweite Album der amerikanischen Formation Still Motions mit dem Titel „syn-the-sis“ vor der Tür. Mit dem Debüt vor zwei Jahren hat die Band schon eindrucksvoll beweisen können, dass ihre Interpretation des Musikbereiches sehr den Geschmack vieler Musikfreunde trifft. Das neue Werk legt daher den eingeschlagenen Weg konsequent weiter fort und setzt eine Ebene Atmosphäre noch obendrauf.
Die Band Still Motions hat ihre Wurzeln in Phoenix, Arizona. Das Quartett ist noch recht jung in ihrem Bandalter, doch für internationales Aufsehen hat das Quartett mit dem Debütalbum „Mirrors“ vor fast zwei Jahren schon gesorgt. Wobei sie geschickt die Stereotypen vermeidet, die manchmal verwendet werden, um diesen Musikstil zu beschreiben, wenn er nicht abenteuerlich ausgeführt wird. Nach dem Erfolg vom Debüt hat die Band weiter an sich gearbeitet und das Songwriting und Musikverständnis weiter ausgebaut. Dieser Aspekt ist zum Teil auch sehr deutlich im Nachfolgewerk nun zum Tragen gekommen.
Zwischen Wucht, Euphorie und ruhigere Passagen
Stilistisch ist das zweite Album der Amerikaner ein mitreißendes Werk im modernen Gewand des Genres geworden. Melodische Gitarrenbögen, dynamische Texturen und dosierte Tempowechsel bringen alles mit, was das Herz höher schlagen wird. Der Spagat zwischen Wucht, Euphorie und ruhigere Passagen sind in den Klangstrukturen durchaus ausbalanciert, atmosphärische Gitarrenarrangements, die dann in treibende Explosionen übergehen, sind keine Seltenheit auf dem Album. Hinzu kommen marginale Facetten aus dem Progressiven, was die melodischen Spitzen der Klangsphären abrundet. Bis auf einer kleineren Ausnahme auf dem Album ist das der einheitliche Tenor, den die Vier hier mit Spielfreude auf den Hörer übertragen. Generell ist die Stimmung recht emotional aufgestellt, zwischen fragil und ausufernd wird eine breite Ebene abgedeckt. Insgesamt finden 6 abwechslungsreiche Stücke den Platz auf dem selbst betitelten Debüt, mit einer beachtlichen Spielzeit von über 30 Minuten, bei dem die Formation genug Zeit haben, ihr Potenzial voll und ganz zur Geltung zu bringen. Besonders beeindruckend wird man die Titel „Agnosia“ und „Welcome Oblivion“ finden, Musterbeispiele für eingängige Klangsphären im Post-Rock Bereich. Mit dem Song „Hope In Lasting Bloom“ hat das Debüt in Sachen Tempo, Dynamik und Impulsivität ein kleines Highlight zu bieten. Treibend, aufwühlend und mit sphärischen Klanglandschaften abgerundet. Es mag zwar sein, dass die Vier das Rad im Genre sicherlich nicht neu erfinden, doch besitzt das Album genug Alleinstellungsmerkmale, um ein paar weitere Impulse setzen zu können. Mit dem Titelsong „Synthesis“ kommen viele Facetten des atmosphärischen Konzepts zusammen, ein sehr stimmungsvoller Titel, der mit einer Portion Expressionismus ausgestattet wurde. Als Fazit kann man daher ziehen, Still Motions ist mit dem zweiten Werk weiter auf einem guten Weg, durchaus eines Tages als internationale Größe angesehen zu werden. Der Grundstein war schon vor zwei Jahren gelegt, auf dem man weiter fest mit dem neuen Album darauf aufbauen kann. Vor allem live dürfte die Mischung aus verträumten und energiegeladenen Post-Rock viele neue Anhänger finden, denn die Musik ist auch ausgelegt, das Publikum mitzureißen. Release ist diesen Freitag, der 24. Juni 2022 und dürfte jedes Herz des Post-Genre begeistern. Links zu Still Motions:
syn-the-sis - Songliste/Dauer:
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