Akustische Sterne und Galaxien.
In der Kategorie von akustischen Musikperlen mit sanften und empathischem Herzschlag kann man die Musik vom schottischen Komponisten Scott Twynholm zuordnen. Angesiedelt in Zweigen des Musikbereiches neoklassisches Ambient, legt der Musiker eine mächtige Ebene der meditativen Kunst über seine Kompositionen. Dass alles eine Tangente aus zeitloser Musikkunst innehält, kann man auf dem aktuellen Album „Orbits“ entdecken, welches diesen Freitag das Licht der Welt erblicken wird. Sehr bodenständige Songs mit einer tiefen Seele, die mühelos durch die dicksten Wolken dringt.
Vorab wie üblich eine paar Worte zur Biografie: Scott Twynholm ist ein schottischer Komponist und Musiker. Mit einem Fokus auf Melodie und Klangtextur umfasst seine Arbeit oft die Welten zeitgenössischer klassischer und experimenteller, elektronischer Komposition, darunter auch für Film und Fernsehen. Scott begann seine Musikkarriere als festes Mitglied von Looper und veröffentlichte Soloplatten unter dem Namen Metrovavan. Sein letztes Soloalbum Tekstura, welches 2021 über das in London ansässige Unternehmen Blurred Recordings veröffentlicht wurde. Es bestand aus einer Reihe strukturierter Instrumentalstücke mit Klavier und Streichquartett. Sein neues Werk „Orbits“ verwebt neoklassische Aspekte im gleichen Maß wie die aus dem Musikgenre des Ambient. Doch enthält es leichte, philosophische Anstriche der Klangkunst.
Artistische, cineastische Feinfühligkeit
Was aktuell der Komponist hier zusammengetragen hat, ist eine reine Form von Essenz des Klanges. Charmante Facetten, ummantelt mit romantischer Aura aus Melancholie und Hingabe für die Musik. Die Klangfarben reichen von ruhig und beschaulich, bis hin zu sehr meditativen Merkmalen. Die subtilen elektronischen Kollagen vom Synthesizer entfachen ein Feuer, an dem man sich nicht satt hören kann. Dank tief verwurzelter Akustik der Melancholie ziehen die Klanglandschaften den Hörer in seinen Bann, beflügelt mit artistischer, cineastischer Feinfühligkeit. Die neoklassische Tangente wird in Form von feinfühligem Spiel auf dem Klavier eingebracht, darüber thront der experimentelle Klang von sehr gefühlvollen Pulsschlag der Akustik. Tatsächlich findet sich auf dem Album eine Konvergenz aus Klang und Gefühl wieder, die eine musikalische Vision vom schottischen Musiker sehr gut abbildet. Insgesamt hat das Album 7 verschiedene Titel im Gepäck, geschrieben wurden die Stücke für einen Film über das James-Webb-Weltraumteleskop, welches uns ganz neue Einblicke in die Galaxie gewährt. Der Blick in den Sternenhimmel ist auch immer der Blick in die Vergangenheit, meist von Millionen an Jahren. Die Musik von „Orbits“ ist also auch eine Wanderung über sieben Etappen zu pulsierenden Neutronensternen oder gigantische Überriesen an Sternen. Dabei ist die Reise sehr ruhig, bedächtig und mit elektronischer Raffinesse nahezu perfekt eingefangen, wenn Wintersternbilder wie Orion nachts hinter dem Horizont aufsteigen, eignet sich der meditative Soundtrack von Orbits als ein perfekter, akustischer Begleiter. Ein gutes Beispiel bilden dafür die Stücke „Orbits IV“ und „Orbits V“. Man muss vor diese Ästhetik durchaus den Hut ziehen, weil sie fesselt und man seine eigene Interpretation der Stücke mit einer gewissen Retrospektive begleiten kann. Viele träumen gerne von der Unendlichkeit des Weltalls, ohne langatmig und eintönig zu werden, gelingt es Scott Twynholm mit dem aktuellen Album einen cineastischen Hörgenuss zu kreieren. Daher wird es sicherlich sehr viele Möglichkeiten geben, auf dieses Album zurückzugreifen, wenn gewisse Stunden bei einem Glas Rotwein oder Kerzenschein es einfordern. Mag es alleine sein oder in würdiger Zweisamkeit. Vor allem jetzt, wo die besinnliche Zeit vor der Tür steht. Release ist der 15. Dezember 2023 über das Label Bigo & Twigetti. Links zu Scott Twynholm:
Orbits - Songliste/Dauer:
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