Im Flow mit der Neoklassik.
Ende März gibt es eine weitere Sternstunde in der Neoklassik zu bestaunen. Denn da erscheint das mittlerweile siebte Album von Richard P John aus dem vereinigten Königreich. „Flow“ ist der passende Titel, denn die Stücke laden den Hörer direkt ein, in atmosphärische Dimension abzudriften. Klassisch, ruhig und verträumt sind die primären Eigenschaften der Kompositionen aus der Feder von Richard P John, das neue Album Flow besitzt diese Aspekte natürlich auch, hinzukommt eine Komponente, die sich fast schon Enthusiasmus ergießt.
Richard P John ist Pianist, Komponist und Dirigent, der in Südwales geboren wurde. Das erste Mal in Kontakt mit dem Klavier kam er mit 12. Jahren. Von 1996 bis 2000 studierte er bei Miss Mary Rees (ehemals Leiter des Klaviers am Royal Welsh College für Musik und Schauspiel) und setzte sein Studium 2000 an der Royal College of Music, London in Klavierunterricht vier Jahre fort. Das Debütalbum „Passing Thoughts“ erschien im Jahre 2011. Aufmerksam sind wir 2018 auf den Komponisten geworden, eine Auswahl von Werken des französischen Komponisten Erik Satie instrumentalisierte Richard P John mit dem Werk „Satie, Selected Works“. Zitat: „Seine Klaviersonaten sind emotionell breit aufgestellt, teils melancholisch, teils gedankenverloren entführen sie den Hörer einzig und allein mit dem Klavier in andere, wundervolle Welten voller akustischer Schönheit.“
Moderne Nuancen treffen auf klassische Musik
Flow ist mal wieder so ein zeitloses Stück Kunst, in dem man sich Hals über Kopf verlieb könnte. Tiefe Romantik, die das Musikgenre so weit abhebt von all den anderen. Auf Flow werden die klassischen Nuancen mit einer modernen Note kombiniert. Sehr marginal und tangential sind die elektronischen Unterbauten in das Klanggerüst verarbeitet, um die Stimmung und Ästhetik der Klaviersonaten zu unterstreichen. Das Tempo und Agogik sind recht variabel und dynamisch. Flow besitzt herzerwärmende Melancholie wie Euphorie – wie ein Blick in die Seele vom Komponisten, der die Welt der Emotionen am Klavier perfekt dem Hörer näherbringt. Tiefe und helle Tonlagen, das Album durchströmt ein warmer und wohliger Klangteppich voller blumiger Farben. Selbst Streich-Arrangements sind in einigen Stücken vertreten, die in Zusammenarbeit mit dem Klavier sehr gefühlsbetont und leicht lakonisch unter die Haut dringen. Die Musik zieht viele Metaphern als Bezugspunkte heran, Flow bietet mit seinen 13 Stücken genug Platz zur eigenen Interpretation der Kompositionen. Sanft oder intim, alle Facetten werden beinahe abgedeckt. Auch wenn alle Stücke auf ein ziemlich hohes Niveau komponiert wurden, so enthält Flow ein paar ganz besondere Perlen im Musikgenre. Im neoklassischen Ambient erstrahlt zum Beispiel das feinfühlige und sehr eingängige Stück „Drive“ mit einem hochmelodischen Klavierspiel. Die Kombination aus Neoklassik und Ambient erreicht den Zenit mit den Stücken „The River Is Everywhere“ und „Missing“. Mit den Kurzgeschichten „We Can Feel Like This Forever“ oder „Invisible“ zelebriert man moderne Klassik, ruhige und verständnisvolle Stücke nur auf dem Klavier vorgetragen. Hier darf man sich gerne in ein Traumland der Akustik entführen lassen. Neoklassisches Ambient von seiner schönsten Seite ist das neue Album Flow von Richard P John geworden. Und das Genre kann man hier auch wörtlich nehmen. Moderne Nuancen treffen auf klassische Musik, um in atmosphärischen Klanglandschaften als einheitliches Gefüge voller Gefühl und Akustik zu verschmelzen. Daher kann man als Fazit ziehen, Richard P John verbindet mit seiner Musik viele Ebenen an Gefühl und Verständnis, wenn es um darum geht, Musik als engsten Vertrauten zu sehen. Flow erscheint passend am Piano Day diesen Freitag. Links zu Richard P John:
Flow Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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