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Dichte Wälder, fließende Flüsse.
Werte Leser von Gezeitenstrom, mich fasziniert immer die Tatsache, dass man auf Künstler stößt, die es einfach perfekt verstehen, Musik und Empfindungen zusammen fließen zu lassen. Exakt wie der Untertitel des Magazins. Dazu zählt ein aufsteigender Stern aus den Staaten, der Name Philip G Anderson wird sicher noch in Zukunft viele Freunde des neoklassischen Ambient aus ihren Herzen sprechen. Vorstellen möchten wir an dieser Stelle gerne das neue Album „Wilderness“, welches sich eingliedern wird als eine Interpretation der Neoklassik in der modernen Zeit. Auf einer Ebene, die einem Menschen sofort berühren kann, dank romantischen Klanglandschaften auf einem exorbitanten Musikverständnis.
Philip G Anderson stammt aus Atlanta und ist mal wieder so ein typischer Komponist, der ein enormes Potenzial in sich trägt, doch der um Aufmerksamkeit ringt. Jedenfalls auf der internationalen Bühne. Dabei agiert der Amerikaner schon seit dem Jahr 2017. Bekannt mit der EP „Winter“, die durchaus sehr löbliche Kritiken von Presse und Hörer bekommen hatte. Der Komponist, der auch für Film, TV und Videospiele die Musik komponiert hat, legt mit Wilderness ein attraktives Album hin. Wie der Titel vermutet, ist das Werk von der Natur inspiriert. Wie die dichten Wälder, fließenden Flüsse und weiten Gebirgszüge musikalisch klingen würden, das hat Philip G Anderson versucht, akustisch einzufangen. Es ist ihm auf seinem neuen Album perfekt gelungen.
Eine tragende Säule für die Atmosphäre und die empathische Bildgebung
Vor allem die minimalen Mittel, die der Komponist anwendet, sind eine tragende Säule für die Atmosphäre und die empathische Bildgebung seiner Stücke. Im Fokus stehen das Klavier, gespielt und getragen vom Komponisten selbst, ummantelt von feinfühligen und sensiblen spiel auf dem Cello und der Violine von angestammten Gastmusikern. Hinzu kommen marginale elektronische Einschübe, welche die sphärischen Klanglandschaften in einen passenden, akustischen Rahmen setzen. Dieses homogene Gefüge aus Melancholie, Naturverbundenheit und einer gewissen Facette aus Sehnsucht belegen einem beim Hören mit einem magischen Schleier, der sofort in den Bann zieht. Das Klavierspiel ist dynamisch eingängig gehalten, Tempo meist sehr ruhig und fragil ausgelegt. Im Zusammenspiel mit den Streicher-Arrangements entfalten diese Klangstrukturen Farben, wie die Schmetterlingsflügel an einem Frühlingstag. Sie verführen und funkeln mit einer intimen Aura. Auffallend auch diese zerbrechlich, leichte Seele, mit dem das Album daherkommt. Was stark auch an den Komponisten erinnert, denn im Herzen von Philip G Anderson sind Gefühlswelten zwischen Melancholie und Romantik vermutlich die treibende Kraft. Dass dieser Aspekt auf dem Album sich widerspiegelt, ist ein sehr lobenswerter Aspekt, den sicher viele Hörer aufsaugen werden wie ein Schwamm. Der cineastische Anstrich ist immer auf einem hohen Level gehalten, er variiert nur in der Stärke und im emotionalen Bereich. Wenn man die Augen schließt und dazu die Musik auf Wilderness lauscht, dann ist es so, als würde man unter dem Sternenzelt sitzen und sich Vollkommen fühlen. Das ist keine Untertreibung, vor allem im letzten Drittel läuft man in Hochform auf und beschert zeitlose Momente mit den Stücken wie „Overcast“, „Evergreen“ und „Mountains“. Vor allem die Akzentverschiebung von den Streichinstrumenten ist bemerkenswert. Mal dominant im Vordergrund, dann wieder als Begleitung macht Wilderness zu einem ganz besonderen Hörerlebnis. Auf Wilderness warten 10 Stücke mit attraktivem Mehrwert und somit zeitlose Kunst in der Neoklassik nur darauf, entdeckt zu werden. Der Tanz der Kerzen am Abend, der verregnete Sonntag, wo die Tropfen an das Fenster klopfen oder die Sommernacht, Wilderness deckt in dieser Hinsicht viele Facetten ab, wo Musik einem der beste Freund sein kann. Philip G Anderson kann durchaus stolz auf sein Album sein, dass hoffentlich sich in viele Playlisten finden wird. Potenzial und Talent sprechen für sich, da reift etwas heran, was hoffentlich bald den Erdball umspannt mit dieser Musik. Zu wünschen wäre es ihm, man kann das aktuelle Werk nur empfehlen für alle Freunde, die neoklassisches Ambient so sehr schätzen, wie der Sonnenstrahl, der sich im Frühlings Tau bricht. Mit Ästhetik und einem magischen Glanz. Links zu Philip G Anderson:
Wilderness Songliste & Dauer:
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Februar 2024
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