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Die Schatten in der Seele
Ihr Name mag zwar in unserer Region nicht gerade bekannt sein, auf diversen Streaming Plattformen allerdings schon. Ende Oktober veröffentlichte die Komponistin Penelope Trappes ihr neues Album mit dem Titel „Penelope Two“, ein Werk, auf das wir gerne näher eingehen möchten. Denn neben den Klanglandschaften, die so richtig in das Mark gehen können, beinhaltet das Album auch eine Botschaft. Distanzen, Schmerz, Liebe und Unendlichkeit, Penelope Two ist von Verlust geprägt. Gefühlswelten, die aufwühlen und die eigene Seele fragmentieren. Dass man sich mit dem Album sehr identifizieren kann, ist die große Stärke.
Gewidmet ist das Album engen Freunden der Musikerin, die harten Schicksalsschlägen ausgesetzt waren. Der dunkle Anstrich zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette Album, baut allerdings seine eigene Klangästhetik zu einer Kathedrale auf. Wenn die Nebel fallen und eine geliebte Person urplötzlich nicht mehr unter uns verweilt, dann verschwimmen Glanz und Heiterkeit dem tristen Grau, die Welt besitzt in diesen Augenblicken keine Farben mehr, sondern nur dem Schmerz im Inneren der Seele. Verschachtelt in dem Klanggefüge werden Elemente aus dem Dream-Pop, Ambient, leichte Facetten aus dem Shoegaze und progressive Anleihen. Die Kunst, daraus eine Einheit von sphärischen Klanglandschaften zu erschaffen, die den Hörer gefangen hält, ist für Penelope Trappes auf einem sehr hohen Niveau auch gelungen.
Der Klang von Herz und SeeleDie Musik oft ruhig und verträumt, manchmal aufwühlend, mit leicht lakonischer Melancholie durchzogen. Penelope Trappes schafft es mit ihrer Musik, sphärische Augenblicke einzufangen, die sehr bedächtig und ausgeglichen zum Reflektieren einladen. Von elektronischen Kollagen, über alternative Gegebenheiten, Naturgeräuschen, bis hin zu neoklassischen Tangenten ist das Spektrum weit gefächert. Dieser Aspekt der Vielschichtigkeit ist sicher auch ein Teil vom Erfolg, ein anderer Teil lässt sich auf die feinfühligen und emotionalen Akzente in den Klangstrukturen zurückführen. Melancholische und romantische Kaskaden, die einen warm umhüllen mit ihrer Aura. Hinzu kommt die feinfühlige und gefühlvolle Stimme, die den akustischen Rahmen in ein homogenes Gefüge setzt. Der Klang von Herz und Seele, die auf ihrer ganz speziellen Art und Weise leiden, werden nahtlos und bewusst auf den Hörer übertragen. Ein mitfühlendes Erlebnis, auch eine Art „Lebewohl“ zu geliebten Menschen zu sagen, in akustischer Form. Penelope Two mag zwar einen düsteren Akzent besitzen, doch die Komponistin schafft mit den Klangwerken, die positive, wenn auch verletzliche Seite den Hörer entgegenzubringen. Menschen, die Schatten in ihrer Seele nichts Unbekanntes ist, werden mit dem Album ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit finden, fragil, sensibel und sehr gefühlsbetont. Harmonie und emotionale Feinfühligkeit sind tragende Säulen von Penelope Trappes, die mit einem breiten Musikverständnis, quer durch diverse Musikbereiche, glänzt. Jedes Gramm der eigenen Seele in das Album investiertÜblich daher, keinen einzelnen Song besonders hervorzuheben, sondern das Werk in der Gesamtheit zu betrachten. Insgesamt finden 10 dynamische Songs ihren Platz auf dem Album, einige hoch romantisch und mit Melancholie behaftet, andere mit surrealer Dystopie vermischt. Trotzdem schaffen die Kompositionen nicht ganz in endlose Dimensionen der Traurigkeit abzudriften, ein gesundes Maß an Schwermut und Loslassen sind die Ankerpunkte auf dem Album. Beschaulich, mit fragiler Grazie bohren sich die Stücke tief in die eigene Seele und stellen die Welt der Gefühle schon manchmal auf den Kopf. Wie ein trister und grauer Novembertag, bei dem die Nebel still und sanft über weite Wiesen ziehen und durch die Bäume gleiten. Ein Stich im Herz, der weh tun kann, aber langsam auch verblasst. Neutral und unabhängig vom Albumkonzept muss man festhalten, das Album ist durchaus sehr zu empfehlen. Dank seiner charmanten Instrumentalisierung und der Stimmung, die zwischen Romantik und Melancholie sich öffnet, wie eine Rose bei den ersten Sonnenstrahlen. Penelope Trappes hat jedes Gramm ihrer eigenen Seele in das Album investiert, das merkt man schon bei den ersten Klängen. Dafür gebührt der Dame großen Respekt. Es ist ein Album, mit dem sich sicher viele Hörer identifizieren können und welches sich seine Musikliebhaber erst gar nicht lange suchen muss. Oder kurz: Melancholie – Tränen einer suchenden Seele. Links zu Penelope Trappes:Penelope Two - Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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