Gefühlvolle Passagen in der Neoklassik.
Komponisten, die hauptsächlich für Film & TV Musik erschaffen, entdecken eines Tages die klassische Musik auch für Solozwecke. Legitim und gewünscht. In diesem Fall der Brite Paul Saunderson, der Anfang Juli sein Debütalbum mit dem Titel „Passage“ veröffentlichen wird. Über viele Jahre komponiert Paul Saunderson alleine oder als Assistent für das visuelle Medium, bestimmt hat man sicher einige seiner Stücke schon gehört. „Passage“ ist ein neuer Punkt in der Karriere von Saunderson, denn die emotionale Reise im Genre der modernen Klassik ist schon sehr nahe am Aspekt der zeitlosen Musik.
Kurz ein paar Worte zur Biografie vom Komponisten: Paul Saunderson ist ein britischer Filmkomponist mit einer Karriere von über 40 Spielfilmen und 8 TV-Shows. Nach seinem Abschluss in Komposition und elektroakustischer Musik an der University of Leeds tauchte er als Assistent des preisgekrönten Komponisten llan Eshkeri in die Welt der Filmmusik ein. Als Multiinstrumentalist ist Paul mit Orchestern genauso vertraut wie mit zeitgenössischer Musik. Er hat mit namhaften Künstlern zusammengearbeitet. Der logische Schritt ist dann meist, über sich selbst zu philosophieren und diese Gedanken auf ein Album zu bringen. Paul meint dazu: „In den letzten drei Jahren ist in meinem Privatleben viel passiert, einschließlich einer Menge Veränderungen zum Besseren. Ich fühle mich jetzt geerdeter als zuvor und dieses Album repräsentiert das in gewisser Weise".
1 Stunde lang eine Reise durch viele Gegebenheiten aus dem Leben
Passage mag zwar ein typischer Vertreter im Musikbereich der klassischen Musik sein, hebt sich dank des cineastischen Anstrichs in vielen Ebenen von einigen anderen Werken ab. Der Spagat aus orchestralen Bögen und elektronischen Rahmen mündet sehr oft in ein homogenes Klanggefüge voller Farben und Emotionalität. Klavier und Streich-Arrangements sind ebenso eine tragende Säule, wie die marginalen Feldaufnahmen. Das Album lässt den Hörer in diverse Welten der Gefühle abdriften, Dimensionen aus Melancholie und Euphorie halten sich die Waagschale in dem Gesamtkonzept von „Passage“. Beide Seiten finden auf dem Werk ihre Spitzen in einzelnen Stücken, die ohne Umschweife einen sofort gefangen nehmen mit Charme und akustischer Ästhetik. Dank der Zusammenarbeit mit einigen Solisten des London Contemporary Orchestra entstanden so Klangblüten voller Feinfühligkeit. Insgesamt finden sich auf dem Debütalbum 14 Stücke, besonders angetan ist man von den ruhigen und fragilen Kompositionen, die voller inniger Romantik scheinen, wie die Sterne am Nachthimmel. Graziös und voller Anmut erklingen da „Winds“, die Soloklavierstücke „Searching“ & „May“ oder das wunderschöne, intime „Drifts“. Wenn man besonders in eine Welt abtauchen möchte, die einen Schübe an Gänsehaut beschert, dann sollte man sich zu dem Stücken „From Under The Sun“ oder "Now I Am Found" den Boden unter den Füßen wegziehen lassen. Hier werden in Sachen Musikverständnis und Emotionalität alle Register gezogen. Wehmütig und voller Sehnsucht breitet sich eine Aura auf dem Hörer aus, bereit sich für ewig im Herzen zu manifestieren. In vielen Stücken kommt daher auch der Musikexperte für Filme zum Vorschein, cineastische Klangwogen mit der typischen Präsenz aus Herz und Gefühl. Passage bietet eine Stunde lang eine Reise durch viele Gegebenheiten aus dem Leben von Paul Saunderson, denn das Debüt ist stark geprägt von der Seele des Komponisten. Die er gerne auf dem Zuhörer übertragen mag. Das Verständnis für Klang und Melodie ist daher sehr exorbitant ausgeprägt, bietet viele eigene Interpretationen im Feld der modernen Klassik vom Musiker. Sicherlich wird das Debüt großen Anklang finden, es ist technisch sehr ausgefeilt und bietet genug Inhalt für sonnige Tage auf der Wiese, um den Tanz der Schmetterling zu beobachten oder sich bei Regen und Sturm zurückzuziehen und die Welt für eine Stunde zu entfliehen. Veröffentlicht wird Passage am 5. Juli 2019 über das schwedische Vorzeigelabel 1631 Records. Links zu Paul Saunderson:
Passage Songliste / Dauer:
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