Neoklassischer Beginn von 2024.
Hallo 2024, das Musikmagazin startet nun auch in das neue Jahr. Den Anfang macht natürlich eine klare Musikperle aus dem Hause Moderna Records. „The Shoe Factory“ ist das neue Album vom Schweizer Komponisten Oliver Patrice Weder, welches am Freitag erscheint. Es verbindet moderne Facetten der klassischen Musik mit Tangenten aus dem Musikbereich von Ambient und dem Jazz. Hinzu kommt eine sehr meditative Komponente, welche sehr sphärische Klanglandschaften den Hörer sanft umhüllen. In diesem Sinn – Let’s go 2024.
Wie gewohnt ein paar Worte zum Komponisten Oliver Patrice Weder: Obwohl er aus der kleinen Stadt Luzern am Fuße der Alpen in der Schweiz stammt, war die Laufbahn des Komponisten von ausgedehnten Reisen durch Afrika, Nord- und Südamerika sowie seinem nomadischen Lebensstil geprägt, der ihn zu einem Künstler machte, zuhause an verschiedenen europäischen Standorten. 2023 gründete er das Komponisten-Kollektiv und Musikproduktionsstudio Smokestack Music. Sein neues Album folgt auch einem Konzept - als er in sein neues Zuhause zog, landete er in einer ehemaligen Schuhfabrik in einem kleinen Dorf mitten im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca. Als er das Dorf und seine Geschichte erforschte, stellte er fest, dass es in und um die Stadt über 60 Schuhfabriken gab. Er beschloss, ihre Geschichte akustisch einzufangen.
Elektronische Texturen mit neoklassischer Rahmenhandlung
Musikalisch besteht das neue Album hauptsächlich aus einer Mixtur aus elektronischen Texturen mit neoklassischer Rahmenhandlung. Das Klavier wird hin und wieder sehr präsent integriert, um eine sehr ruhige und teils romantisch-melancholische Stimmung zu übermitteln. Einige Stücke auf dem Album sind davon geprägt, andere haben eine leichte Note aus dem Jazz inne. So pendelt „The Shoe Factory“ regelmäßig zwischen Melancholie und Euphorie, laute und leise Töne vereinen sich zu einem Geflecht des homogenen Klanggefüges. Hinzu kommen auch Geräusche der Maschinen aus der Fabrik, klassische Musik wird mit modernen Nuancen auf gleicherweise gewürdigt. Es ist eine emotional geladene Akustik, die den Tanz von Schmetterlingen in der Mittagssonne beschreiben oder bei dem man an verregneten Tagen aus dem Fenster blickt, um den Klang der Tropfen an der Fensterscheibe nachschaut. Individuelle Klanggestaltung in der emotionalen Bandbreite bilden somit ein cineastisches Erlebnis. Insgesamt beinhaltet das neue Album 10 diverse Titel mit einer Spieldauer von ungefähr 26 Minuten. Nun gibt es schon einige Werke, die Neoklassik und elektronisches Ambient verknüpfen. Das Album hebt sich in Punkten davon ab, was andere Alben ein wenig vermissen lassen: die greifbare Seele zum Komponisten. Sehr gute Beispiele findet man in den Stücken „Into Pieces“ oder „Golden Light“ mit seiner optimistischen Gefühlswelt aus sanften und sensiblen Klavieranschlägen und marginaler Elektronik. Anders agieren Stücke, die hauptsächlich für das Saxofon geschrieben wurden, beispielsweise „Breath In“, welche sehr dem Herzschlag aus dem Jazz folgen. Lobenswert ist auch „The Factory Song“, mit rhythmischer Inszenierung aus Elektronik und Geräuschen geworden. Viele Interpretationen im Genre kann man auf dem Album entdecken, welches einen expressionistischen Anstrich sehr gut zu Gesicht steht. Generell kann man festhalten, Oliver Patrice Weder ist mit seinem neuen Album ein großartiger Wurf gelungen, an dem sicher viele Freunde der klassischen Musik gefallen finden. Ein sehr charmantes Werk mit viel Instrumentalisierung und darüber hinaus doch ein Eckpfeiler für die Interpretation diverser Musikbereiche. Es stimmt einen immer wieder freudig, dass es noch so großartige Künstler im klassischen Sinne gibt und man hofft, dass viele folgen mögen. Wie erwähnt, Release ist der Freitag, 19. Januar 2024 über das charmante Label Moderna Records. Links zu Oliver Patrice Weder:
The Shoe Factory - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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