Mehr als nur Anschläge auf der Klaviatur.
Wir wurden gebeten, Nathan Shubert und sein aktuelles Album „Folds“, welches diese Tage veröffentlicht wurde, etwas näher vorzustellen. Gerne kommen wir den Aufruf nach. Nathan Shubert ist ein Pianist und Komponist aus Vancouver, der im Genre der zeitgenössischen Klassik zu Hause ist. Auch wenn das Klavier sein bevorzugtes Instrument ist, so klingt Folds doch ein wenig anders – Outside the Box sozusagen. Denn der charismatische Kanadier sieht im Klavier weit mehr als nur Anschläge auf der Klaviatur.
Wenn die Klaviersaiten vorsichtig durch Filzstreifen gedämpft werden, werden die mechanischen Operationen des Klaviers - winzige Pedalanschläge, das Klacken der Hämmer - über die Resonanz betont. Diese Vorderseite, eine taktile und perkussive Schicht, die eine sonore Aufnahme verdecken würde, ist das Markenzeichen von Shubert‘s Klavierkompositionen. Das klingt faszinierend dynamisch und haucht dem Instrument eine völlig andere Hörweise der Klanglandschaften ein. Wenn die Mikrofone laufen, hören wir auch die Atmung des Komponisten und spüren die Luft im Raum. Der Hörer ist bei Folds ganz nah am Pianisten und auch umgekehrt.
Nathan Shubert große Quelle an Inspiration für seine Klavierstücke ist sein Ehrgeiz. Innerhalb von einem halben Jahr schrieb er jeden Tag ein Stück, diese intensive und immersive Periode führte zu Werken, die mit einem außergewöhnlichen Ohr für Schönheit und die Anspannung verbindet. Frei von äußeren Bedeutungen, nehmen die Stücke auf ihre eigene tief implizite, wortlose Bedeutung. Das Album Folds ist daher eine engagierte und einfühlsame Aufnahme zeitgenössischer Klassik. Inspiriert aus der rhythmischen Schichtung von Lubomyr Melnyk, der zarten Schönheit von Erik Satie und dem harmonischen Spektrum und den unkonventionellen Aufnahmetechniken von Nils Frahm. Zauberhafte Interpretationen von moderner Klassik
Doch das nur am Rande, im Mittelpunkt stehen die faszinierenden Klanglandschaften von Nathan Shubert. Alles zusammen ergibt einen leicht melancholischen und träumerischen Klangteppich, der eine tiefe Romantik zur klassischen Musik symbolisiert. Fragil und gefühlsbetont wurde das Klavier mit oben beschriebener Technik als Leitinstrument eingesetzt, um die große Vielfalt der Emotionen einzufangen und zu transportieren. Die Palette dieser Klangfarben ist breit gefächert auf den 11 Songs, die Platz finden auf dem Album des Kanadiers. Sehr sorgsam und expressiv wurden die Lieder einstudiert, viele davon als Sonaten ausgelegt. Sinnlich und anmutig erklingen daher Songs wie „Cedar and Stone“ oder „Thought and Thinker“, welche sehr getragen werden vom grazilen Klavierspiel des Kanadiers. Kleine Perlen im Genre, welche Nathan hier realisiert hat. Zu fesseln weiß auch das Stück „Gaze“, eine gelungene und zauberhafte Interpretationen von moderner Klassik. Generell kann man Folds zu Gute halten, die Agogik ist sehr dynamisch ausgeprägt auf dem Album, graziös und anmutig klingen die Klavierstücke und entfalten eine wollige Wärme auf dem Hörer, der nur die Augen zu schließen braucht und sich tragen zu lassen an ferne Orte der Fantasie. Das Album mag zwar am Anfang recht neoklassisch gestaltet sein, gewinnt allerdings mit fortlaufender Länge mehr und mehr an attraktiven Facetten und spricht sehr tiefgründig aus der Seele von Nathan Shubert. Folds ist daher durchaus ernst zu nehmen, wenn man am Ende des Jahres ein Highlight im Bereich der zeitgenössische Klassik sucht. Aber das ist irgendwie auch kein Wunder, wenn man mit Nachnamen „Schubert“ heißt, wie der berühmte Komponist aus Österreich. Releative Links:
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