Moderne Klassik & Elektronik.
Wenn eine Veröffentlichung unter dem charmanten Label Moderna Records ansteht, dann muss man einfach ein paar Wörter dazu verfassen. Frisch im Roster begrüßt man Nick Angeloni mit dem Projekt n-So, der amerikanische Komponist veröffentlicht Mitte Juni sein Album mit dem Titel „Out of the Valley“, bei dem eine ästhetische Symbiose von klassischen Musikstrukturen und modernen Anstrichen auf ein sehr hohes Niveau angesiedelt wurden. Moderne Klassik, interpretiert mit zeitgenössischer Elektronik, ummantelt mit einem cineastischen Expressionismus.
Nick Angeloni studierte Filmmusik, Produktion, Audiotechnik und Klavier am Berklee College of Music in Boston. Kurz nach seinem Abschluss begann er, die modulare und analoge Synthese zu erforschen, was ihn dazu brachte, n-So zu gründen. Seine Arbeit ist geprägt von einer Kollision von verschiedenen Musik-Genres, zu den verwendeten Instrumenten gehören Vintage- und moderne, analoge Synthesizer, das Klavier, Tape-Loops und verschiedene Percussion-Instrumente. Große Aufmerksamkeit erlangte der Komponist mit der Veröffentlichung des Albums „A Stroke Of Blue“ Ende 2018. Das nun folgende Werk „Out of the Valley“ erscheint am 12. Juni 2020 wie erwähnt über Moderna Records, gemastert hat es Martyn Heyne.
Expressionismus, dem man förmlich spüren kann
Das faszinierende an Out of the Valley ist der Aspekt der Vielschichtigkeit, welches auf dem Album sehr ausgeprägt ist. Die Interpretationskunst, hauptsächlich in den Bereichen der modernen Klassik und dem Ambient, sind tragende Säulen vom aktuellen Werk, bei dem immersive Stimmungen erzeugt werden. Sensible und fragile Klangbögen, ummantelt mit einer Aura der Nostalgie dank der elektronischen Komponenten im Zusammenspiel mit dem Klavier, sind emotionale Kernpunkte im Großteil von „Out of the Valley“. Die Musik ist hauptsächlich ruhig und gedankenverloren, mit leichter Melancholie durchzogen. Nick Angeloni schafft es mit seinen Stilmitteln, sphärische Augenblicke zu kreieren, die sehr bedächtig und ausgeglichen zum Reflektieren einladen. Instrumentalisiert von dynamischen Texturen am Synthesizer, gefühlsbetonten Effekten, verwebt mit marginalen Drohne-Passagen in einzelnen Stücken. Das Klavierspiel mag dann auch das fehlende Puzzleteil sein, um den Klangrahmen ein vollständiges Bild zu offenbaren. Hinzu kommt der Expressionismus, dem man auf dem Album förmlich spüren kann. Ein perfektes Beispiel ist der Titel „Northern Lights“. Sensible Klangstrukturen am Klavier umhüllt mit romantischen Facetten der Elektronik malen ein cineastisches Bild aus Atmosphäre und Gefühl. Wie das Nordlicht wabern und flackern die Klangstrukturen, zeichnen ein majestätisches Bild der Akustik. Moderne Klassik in seiner ästhetischen Form findet man beispielsweise in Stücken wie „Momiji“, während Songs wie „Drums and Drama“ das beinhalten, was der Name prophezeit – dynamische Beats und hämmernde Elektro-Arrangements. Insgesamt finden 10 verschiedene Stücke ihren Platz auf dem Album, wovon „AFM“ einen ganz besonderen Platz im Herzen einnimmt. Es ist eine Klaviersonate, reine und pure Klangästhetik, welche mit dem Minimalismus am Aspekt der zeitlosen Klangkunst sicher kratzt. Als Fazit kann man also sagen, dass „Out of the Valley“ von n-so einiges zu bieten hat. Die Varietät stellt sich sehr breit auf, von der Neoklassik, der Retrospektive, bis hin zu den modernen Ansätzen dürfte sicher jeder sein ganz besonderes Highlight auf dem Album ausmachen. Breite Klangfarben, die von einem hohen Musikverständnis zeugen, reichen von Nostalgie über Euphorie bis hin zur Melancholie. Durchstrukturiert und mit intelligenten Aufbau erschafft n-So ein Album in Form von moderner Klangkunst. Links zu n-So:
Out of the Valley - Songliste / Dauer:
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