Debütalbum mit ernsten Thema.
Durchaus empfehlen kann man das Debütalbum vom britischen Post-Rock-Duo Million Moons, welches seit heute dem Firmament im Genre erstrahlt. Freunde von sphärischem Post-Rock mit neoklassische Nuancen werden mit „Gap in the Clouds“ sicher nicht enttäuscht werden. Auch wenn der Bandname suggeriert, dass es mal wieder in die unendlichen Weiten des Alls gehen wird, so will Million Moons eine andere Geschichte als typische Post-Rock-Themen wie Weltraum oder Erkundung erzählen. Eine, die jeden Menschen betreffen kann.
Hinter dem Duo Million Moons stecken die beiden Musiker Ed Thompson und Solomon Radley. Die beiden Briten lassen mit dem Debütalbum ein großes Potenzial erahnen, soviel sei an dieser Stelle schon einmal verraten. Denn ihre Musik birgt ein Alleinstellungsmerkmal, welches Bands in diesem Musikbereich recht oft umgehen. Auf ihrem Erstlingswerk „Gap in the Clouds“ dreht sich alles um die Krankheit Demenz und Alzheimer, etwas was den Beiden sehr am Herzen liegt und mit ihrer Musik betroffenen Menschen ermutigt, nicht aufzugeben. Ein Thema, welches so gar nicht oft in diversen Musikbereichen angesprochen wird. Dass die beiden Briten es auch ernst meinen, beweist ein wirklich sehr gelungenes Video zu ihrem Song „Glimmer of Gold“, welches man mitunter auf YouTube finden kann.
Dem Album liegen zwei große Ankerpunkte zugrunde
Was beim mehrmaligen Hören von „Gap in the Clouds“ auffällt, dem Album liegen zwei große Ankerpunkte zugrunde. Der Erste wäre, neben den typischen Arrangements und Effekten der Gitarre ist das Klavier ein zentrales Element in den Klangstrukturen in vielen Stücken. Manchmal als einleitende Komponente, manchmal als begleitendes Instrument für Atmosphäre. Hinzu kommt eine gewisse Dynamik und Farbenspiele, die helle und dunkle Klang-Erscheinungen aufbieten, um das Thema musikalisch zu interpretieren. Das äußert sich in Tempo und Emotionalität, die durchaus gefühlvoll balanciert sind. Der zweite Punkt ist ein gewisser Expressionismus und Progressivität, denn einige Stücke driften gerne in andere Musikbereiche ab, wie dem alternativen Rock oder vermischen die Musikbereiche auf eine homogene Art und Weise. Ein sehr gutes Beispiel ist der namensgebende Titelsong "Gap in the Clouds". Das ist noch nicht alles, denn die beiden Musiker haben auch eine Essenz der modernen Klassik auf ihrem Debüt mit dem letzten Stück verewigt. Man kann also schon die Diversität auf dem Debüt erahnen ,welches Million Moons auf „Gap in the Clouds „ mit den insgesamt 10 Titeln verewigt haben. Moderner Post-Rock wird zelebriert mit den Stücken wie beispielsweise „Concrete Hands“ oder dem sehr atmosphärischen „Handful of Earth“. Sehr eingängig und mit moderatem Tempo agiert „Sing to the Moon“, während der Hörer mit „Green Eyes Turned Grey“eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben dürfte. Auffälliger Aspekt in den Kompositionen ist die dynamische Agilität der Songs. Von ruhigen und verträumten Gitarrenarrangements bis hin zu energiegeladenen Ausbrüchen ziehen die Zwei so ziemlich alle Register im modernen Post-Rock. Der Klimax der Instrumente ist weit ausgebaut, allen voran die Gitarreneffekte sind auf einem hohen Niveau, oft gekoppelt mit experimentellen Schichten. Das alles scheint mit dem Herzstück „Mia“ ein wenig zu verblassen, denn hier hat das Duo ein Stück zeitlose Klangkunst erschaffen. Eingeleitet durch ein feinfühliges Klavierstück wird nach und nach eine Atmosphäre aufgebaut, die immer mehr an Spannung und Emotionalität gewinnt. Wirklich ein Titel, der Tiefen im Herzen erreicht. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen, ein wirklich gelungenes Debüt haben Million Moons erschaffen. Man darf durchaus gespannt sein, wo der Weg der beiden Musiker noch hinführt. „Gap in the Clouds“ als Meilenstein im Genre anzusehen wäre übertrieben, doch für ein Debüt ist es jedenfalls sehr ausgereift. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit hätte es in unserer Region schon verdient. Der eingeschlagene Weg ist sehr vielversprechend. Release ist heute, den 11. Februar 2022. Links zu Million Moons:
Gap in the Clouds - Songliste/Dauer:
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