Kirschblüten am Fjord.
Das Musikmagazin startet nun in das neue Jahr 2022. An dieser Stelle viel Erfolg und Gesundheit für Alle Musiker auf unserer Welt. Los geht es mit einem ganz speziellen Werk, welches Ende Januar veröffentlicht wird. Klassische Musik aus Japan und skandinavische Folklore könnten nicht unterschiedlicher sein und doch werden exakt diese beiden Musikbereiche auf eine sehr ästhetische und homogene Art verschmolzen. Die beiden Musiker Miho Ota und Paniyolo haben das auf „Sora to Hana“ äußerst eindrucksvoll arrangiert. Es ist ein Album, welches in seiner Art sehr selten zu finden ist, trotzdem an der Komponente der zeitlosen Musikkunst kratzt.
Hinter Paniyolo steckt der Akustikgitarrist Muneki Takasaka. Er hat im Vorfeld schon viele Gitarrenalben auf dem Label Schole Records veröffentlicht und ist dank seiner meditativen Klangstruktur sehr bekannt. Er kooperiert oft mit anderen Musikern zusammen, wie beispielsweise mit Akio Watanabe auf dem Album „Passage of Sky“. Mit der Sängerin Miho Ota, die mit ihrem eigenen einzigartigen Gesangsstil in der Musikszene aktiv war, schlägt man nun ein neues Kapitel auf „ Sora to Hana“ auf. Die Dame gründete eine Frauenchorgruppe „CANTUS“, um die Schönheit der Kirchenmusik zu erzählen, die Japaner nicht kennen. Sie singt auch den sogenannten „Joik“, eine norwegische, traditionelle Musik. Der Joik ist einer Mischung aus Lied und Gedicht bzw. Ballade. Es behandelt in den Texten meist das Leben in der wilden, nordischen Landschaft um den Polarkreis und finden in anderen Musikgenres Einfluss.
Den Frühling schon vorzeitig in die Wohnzimmer bringen
Was die Beiden auf ihrem Album erschaffen haben, das ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Als säße man am Fjord und es regnet keine Tropfen vom Himmel, sondern japanische Kirschblüten. Das Werk verschmilzt traditionellen Folk mit Elementen aus der Neoklassik und dem Genre der Singer/Songwriter, ummantelt mit sehr meditativen Rahmen. Die Klangfarben verzweigen sich in romantische und melancholische Blüten, die von der sanften und sehr berührenden Stimme von Miho Ota zum Erblühen gebracht werden. Dass mal nicht das Klavier, sondern die Akustikgitarre im Mittelpunkt steht, stellt einen sehr erfrischenden und angenehmen Aspekt dar. Dank den Naturgeräuschen in Form von Vögel schwappt eine warme und berührende Welle aus Frühling auf den Hörer über, so dass man die kalte und graue Jahreszeit im Moment nicht mehr wahrnimmt. Die Texte sind sehr einprägsam und eingängig geschrieben, können sich auch solide als Ohrwürmer manifestieren. Der akustische Minimalismus in Kombination mit der feinfühligen Stimme verbreiten eine intime Atmosphäre voller Gefühl und Empathie, die wie ein magisches Band den Hörer sanft einhüllt. So ist es auch gewollt, den Frühling schon vorzeitig in die Wohnzimmer zu bringen. Denn grob übersetzt kann man das Album mit „Himmel und Blumen“. Mit den insgesamt 9 Titeln auf dem Album gelingt das auch mühelos, alle Songs besitzen eine Aura voller Wärme und Güte, fast schon balladenhaft werden die Stücke vorgetragen. In allen Stücken erkennt man überaus, wie sensibel und auffällig die Gitarre in die Klangmuster eingearbeitet wurde, um besinnliche Klanglandschaften zu kreieren. Auch wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, so hat man mit „First Noel“ eine ganz eigene, zeitlose Interpretation erschaffen. Die Stücke „Sora to Hana“ oder „Scent of Light“ faszinieren, das komplette Konzept aus Akustik und Gesang geht auf wie eine Rose an einem Sommertag, um die sich emsig die Schmetterlinge tummeln. Mit „Fog“ hat man das skandinavische Feeling sehr gut eingefangen, als würde man selbst am Abend an dem Strand stehen und den Nebel über das Meer heraufziehen spüren. Miho Ota und Paniyolo ist ein wundervolles Album gelungen. „Sora to Hana“ hat viele Aspekte zu bieten, bleibt sich sehr treu und bodenständig, mit sehr viel Engagement beider Musiker und einer gewissen Seele, die auf dem Werk sehr zur Geltung kommt. Sie spricht ihre eigene Sprache, der jeder Musikfreund versteht zwischen dem eisigen Norden und dem Land der aufgehenden Sonne. Release ist der 28. Januar 2022 über Schole Records und wird sicherlich jetzt schon ein kleines Juwel am Jahresanfang darstellen. Relevante Links:
Sora to Hana - Songliste/Dauer:
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