Glasklare Romantik der Neoklassik.
Es gibt manchmal im Leben diese Augenblicke, wo man den Herzschlag der Welt leise vernehmen kann. Wenn der Vollmond majestätisch am Firmament thront, die Nacht alles in Stille hüllt und man den Tanz der Kerzenlichter bei einem Glas Wein anmutig mit den Sinnen verfolgt. Was dann noch fehlt, ist eine passende Begleitung in Form von Akustik. Ein letztes Puzzleteil was fehlt, um eine zeitlose Atmosphäre zu erschaffen in diesen Momenten. Diese sind gar nicht so schwer zu finden, es gibt im Musikbereich der modernen Klassik viele Virtuosen, die mit ihrer Musik den Aspekt mehr als vollkommen machen. Einer davon ist zweifelsohne Mattia Vlad Morleo mit dem kommenden Album „From that dirty glass“.
Rezensenten schreiben oft von den aufgehenden Sternen, ohne dabei etwas tiefer zu blicken. Tage später hat man den Namen allerdings wieder vergessen. Das ist zum Glück im Genre der Neoklassik anders, die erschaffene Musik agiert auf einer Ebene, die schlicht zeitlos erscheint. Mattia Morleo fügt sich diesen Punkt nahtlos ein, ein sehr junger Italiener, der mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet ist. Auf dieser Seite gibt es genug Kandidaten an klassischer Musik aus Italien, allesamt heben den Musikbereich auf einer neuen Ebene der Klangästhetik und geben dieser neue Impulse. Morleo wurde in Fasano, Italien geboren. Er begann sein Musikstudium mit 8 Jahren, spielte Klavier mit seinem Vater und begann dann mit 10 Jahren den akademischen Musikweg zu beschreiten. Schon alleine diese kurze Biografie lässt ein enormes Potenzial erahnen, hinzu kommt die regionale Beziehung, italienische Komponisten haben dieses gewisse Gen, was sie im emotionalen Bereich so außergewöhnlich macht.
Der Klang einer Rosenblüte, die sanft zu Boden gleitet
From that dirty glass ist das kommende Album, welches über 1631 Recordings veröffentlicht wird. Es ist ein sehr expressionistisches Album mit progressiven Ansätzen, die tragenden Säulen bestehen aus Klangästhetik, die mit dem Herzen des Italieners gefüllt werden. Die andere Säule bildet ein hochemotionales Gerüst aus Romantik und verwurzelter Melancholie, instrumentalisiert von Klavierbögen und ein gefühlsbetontes Cello, gespielt von Mauro Paolo Monopoli. Das Klavier ist natürlich der Protagonist, welches in einem cineastischen Rahmen gesetzt wird. Fragile Intimität, leise Töne die wie der Klang einer Rosenblüte, die sanft zu Boden gleitet, gleicht. Vor allem, wenn die Essenz daraus gefiltert wird in den reinen Klaviersonaten, die dem Album in einzelnen Stücken beiliegen. Die Agogik ist dabei sehr feinfühlig in der Variation, die akustische Leinwand wird mit melancholischen Spitzen bemalt. Wie üblich werden bei solchen Werken einzelne Titel ausgeblendet, denn das Gesamtwerk ist eine Erfahrung, die man nicht oft zu Hören bekommt, man wird jedenfalls den Titel „In the dusty dreamlike way“ sehr lange in seiner Seele bewahren, davon kann man sicher sein. Insgesamt finden sich 10 Stücke auf dem Album wieder, eine knappe halbe Stunde kann man ein Stück zeitlose Musikkunst lauschen. Man wird sofort von dieser typischen Magie eingefangen, Klangsphären, die durch Raum und Zeit fliegen, um eine Botschaft des inneren Friedens zu verbreiten. Erst recht, wenn Klavier und Cello die Klangstrukturen mit Poesie fluten im Zusammenspiel. Warme Klavier-Texturen, sensibel vorgetragen, um eine Aura der Vollkommenheit und Sehnsucht zu formen. Man fühlt sich Eins mit der Klangästhetik, Gedanken der Nostalgie werden im Kopf manifestiert, als würden die Sonnenstrahlen einen Berühren. Exakt so berührt die Musik vom Album, der Titel „Uneven“ ist prädestiniert, diese Aussage mit mit seiner speziellen Interpretation aus Klang und Kunst zu unterstreichen. Die Realität verblasst langsam unter diesen Melodien aus Gefühl und Klanglandschaft, man wird als Hörer viele Metaphern heranziehen können. From that dirty glass ist ein Album, welches man als Liebhaber der modernen Klassik nicht vermissen möchte. Es bildet mit seiner poetischen Ader in diesen chaotischen Zeiten den perfekten Begleiter, um neue Kraft und Hoffnung zu schöpfen. Es beeindruckt auf einem Niveau, wen man bedenkt, welches Potenzial und welcher Weg einem Mattia Morleo in Zukunft offen steht. Veröffentlicht wird das Werk am 15. Mai 2020 und es erhält vom Magazin eine klare Empfehlung. Links zu Mattia Morleo:
From that dirty glass - Songliste / Dauer:
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