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Sehnsucht im neoklassischem Gewand.
Ein auffallender Aspekt der letzten Zeit ist, dass Italien aus einer exorbitanten Diversität an neoklassischen Künstlern schöpfen kann. Musik für Herz, Gefühle und Seele sind sozusagen die Kernelemente von Komponisten aus diesem Land. Dazu gesellt sich im April 2018 der Pianist Manuel Zito mit seinem Debütalbum „Fernweh“. Auch wenn die Wurzeln von Manuel Zito in anderen Musikbereichen liegen, so ist er doch ein aufstrebender Stern am Firmament der modernen Klassik. "Fernweh" ist eine charakterliche Skizze mit nordischem Einfluss.
Die Biografie des Italieners ist im klassischen Sinne nahezu identisch mit vielen internationalen Kollegen. Bereits als Kind mit 5 Jahren begann er, sich für Musik zu interessieren. Parallel zum Studium des Klaviers, das ihn 2012 zum Abschluss am Konservatorium "S. Pietro a Majella" von Neapel geführt hat, beginnt Manuel Zito mit verschiedenen Gruppen aus verschiedenen Musikgenres in ganz Italien zu spielen. Im Jahr 2017 besuchte er den Kurs "Musik für Film" am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. Allerdings ist im Laufe dieser Zeit eine ausgeprägte Faszination der nordischen Musik in ihm herangereift.
Emotionale Reise im Genre der modernen Klassik
Der deutsche Albumname impliziert daher auch schon, wohin die musikalische Reise gehen soll. Die Sehnsucht, vertraute Orte und Gegebenheiten hinter sich zu lassen und sich die weite Welt zu erschließen. Dazu besuchte im Vorfeld Manuel Zito das isländische Studio Sundlaugin in Mosfellsbær. Ein Ort, wo sich Größen wie Sigur Ros, Damien Rice oder Yann Tiersen regelmäßig zu Aufnahmen einfinden. Die technische Erfahrung und Brillanz hebt Fernweh auch auf ein sehr hohes Niveau und kommt im vollen Umfang auch zur Geltung. Kommen wir nun zur Musik auf dem Debütalbum des Italieners. Das neue Werk Fernweh entführt den Hörer auf eine betonte und emotionale Reise im Genre der modernen Klassik mit all ihren melancholischen Facetten. Der Fokus ist primär auf gefühlsbetonte Klaviersonaten gehalten, auch klassische Streicherarrangements aus Violine, Bratsche und Cello wurden implementiert, um eine breite Palette an Gefühlen einzufangen. Mit fragilen und zarten Klavierspielen erreicht der Pianist so eine Ebene der Emotionalität, welche auch so einzigartig sind im Genre der modernen Klassik und die einen immer wieder gerne gefangen nehmen mit dieser Harmonie. Das Tempo reicht von ruhig bis moderat, dynamisch abgerundet in seiner Vielfalt. Weichen Wolken pianistischer Ästhetik
Jeder Freund der Klassik wird sicher eins der insgesamt 10 Stücken für eine herausragende Interpretation des Musikgenres finden. Sei es das herzergreifende „La Deriva“ mit einer emotionalen Kompaktheit, die Sehnsucht und Gedanken verweben, über das grazil, intime „Its Raining Again“, ein zeitloses Stück pianistischer Kunst, bis hin zum „Valzer del Lunapark“, bei dem ein Feeling von Zirkus und Karneval in der Luft liegt. Beeindruckend ist ebenso die Sonate „Yoyo“, elegant und mit charmanter Romantik. Eine Perle im Musikgenre ist zweifelsfrei der Titeltrack „Fernweh“ geworden. Die Gedanken fliegen förmlich in die Distanzen bei dem gefühlsbetonten Spiel auf dem Klavier. Ein Stück, welches einem den Boden unter den Füßen entzieht, um dann auf weichen Wolken pianistischer Ästhetik zu versinken. Manuel Zito ist mit Fernweh ein großartiges Debüt gelungen und reiht sich ein in die Liga der außergewöhnlichen Pianisten. Der es ebenfalls versteht, Musik und Empfindungen in einem Strom zusammenfließen zu lassen. Wie sein Gefährte Fabrizio Paterlini ist er beim Label Memory Recordings zu Hause, welches am 27. April 2018 Fernweh veröffentlichen wird. Dass Manuel Zito auch die audiovisuelle Sprache bestens beherrscht, darf in dem wundervollenVideo zu „La Deriva“ bewundert werden. Fazit: empfehlenswert. Links zu Manuel Zito:
Fernweh Songliste:
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September 2023
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