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Eine Ode an die Kindheit.
Ein sehr emotionales Werk im Bereich des Ambient erwarten dem Leser am 10. Mai 2019 - da erscheint das bereits vierte Album von M. Grig „Mount Carmel“, eine persönliche Reflektion des Musikers an die eigene Kindheit. Vor allem die Landschaft hat das Album mitgeprägt, inklusive die Erinnerung an jungen Jahren. Nun ist der Musikbereich des Ambient relativ groß und mit vielen Facetten versehen, doch der Stil von M. Grig bewahrt sich eine gewisse Eigenständigkeit im Genre. Die Akustik stammt hauptsächlich vom Instrument, der Gitarre.
M. Grig ist Michael Grigoni, ein Komponist und Multiinstrumentalist, der sich auf Dobro, Lap Steel und Pedal Steel Guitar spezialisiert hat. Er stammt ursprünglich aus dem pazifischen Nordwesten und lebt heute in Durham, North Carolina. Mit umfangreichen Credits als Session-Musiker und Komponist für Independent-Filme, hat er seit seinem Umzug nach North Carolina drei Instrumental-Alben veröffentlicht, vor allem das Werk „Still Lifes“ von 2017 brachte den Musiker den Durchbruch und die Aufmerksamkeit, die er sich hart erarbeitet hat. Sein musikalisches Gespür verdankt er seinem Studium der Ethnomusikologie und Theologie sowie den verschiedenen Orten, an denen er gelebt und gereist ist.
Gefühl an Heimatverbundenheit, das mit jedem Akkord mitschwingt
Das neue Werk Mount Carmel lebt von seiner entspannten und verträumten Atmosphäre. Den Gitarren-Kollagen, dosierte Elektropassagen und der minimalen Geräuschkulisse. Vielschichtig in den Ebenen, doch durchaus eingängig und bodenständig. Darüber thront ein gewisses Gefühl an Heimatverbundenheit, das mit jedem Akkord mitschwingt. Tragende Säule ist das Dobro, eine Resonator Gitarre, die dem ganzen das Bild von Harmonie und Sehnsucht einen gewissen Stempel aufdrückt. Wabernde Gitarrenloops, glasklare Synthie-Passagen verschmelzen mit emotionalen Arrangements und ätherischen Gitarrenfiguren. Da bleibt den Hörer selbst überlassen, ob er bei den Stücken an verstaubte Prärie-Weiten denken muss, karge Hügel ohne Bäume oder an tiefe Wälder, wo das Licht kaum den Boden berührt. Die Gedanken an die eigene Kindheit hat Michael Grigoni akustisch sehr gut umgesetzt. Insgesamt 8 Songs von breiter Dynamik hat Orchid zu bieten, technisch auf einem extrem hohen Niveau angesiedelt. Die Klangstrukturen sind über Ebenen hin texturiert, mit leicht lakonischen und melancholischen Zügen ausgestattet. Weitab von Stress und Hektik verbreiten die Stücke von Mount Carmel daher Expressionismus und emotionale Feinfühligkeit im Gewand des Ambient. Der Balanceakt zwischen emotionalen Strukturen und empfindsamen Facetten aus Tagträumen gelingt immer wieder, auch beim mehrmaligen Durchhören des Albums. Vor allem die Stücke „Mount Carmel“ und „Capistrano“ sind zwei große Perlen im Genre und erfüllen einem mit ihren gefühlsbetonten Schichten mit Seelenstärke. So oder so ist das Album als ein Gesamtwerk anzusehen. Musik für das Herz und die Seele, das sind die akustischen Welten von Michael Grigoni und seinem Projekt. Sicherlich erfindet man das Rad nicht neu im Genre, doch das muss man auch nicht, denn die große Stärke dieser Musik ist wie angesprochen der Bezug auf die eigene Fantasie, und die ist bei jedem Hörer anders. Mount Carmel und seine Landschaft: „This particular landscape permeates and orients the record for me.“ - so ein O-Ton vom Komponisten. Dieses akustische Bild wurde mit sehr viel Herz und Wehmut gezeichnet. Veröffentlicht wird das Album am 10. Mai 2019 über 12k Records. Links zu M. Grig:
Mount Carmel Songliste / Dauer:
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