Ein Tanz auf dem Klavier.
Wer im bayrischen Wald ein Candle Light Dinner vor sich hat, dem sei ein Restaurant an das Herz gelegt, an dem möglicherweise Luis Berra am Klavier sitzt. Denn zu den romantischen Klängen vom gebürtigen Italiener wird sich nicht nur jeder Freund der modernen, klassischen Musik unsterblich verlieben. Die Live-Auftrittsmöglichkeiten von Luis Berra sind zwar breit gefächert, seine größten Erfolge feiert der Wahlbayer aus Cham allerdings mit seinen Studioalben. „Ancestral Dances“ erscheint Anfang November über 1631 Recordings und dürfte die Erfolgsgeschichte weiter fortsetzen.
Klassische Musik und Italien sind schon seit Jahrhunderten in einer festen Liebesbeziehung, selbst in der Gegenwart gibt es wahrlich herausragende Komponisten aus diesem Land. Dazu zählt auch der aus Florenz stammende Pianist, der seit Dezember 2014 in Cham (Bayern) lebt. Im Kindesalter begann er sich für das Klavier zu interessieren, später entwickelte der Pianist sein Musikverständnis dank klassischer Einflüsse wie J. S. Bach, Schumann, Chopin oder Beethoven. Neben dem Komponieren und der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern gibt er auch Konzerte in Theatern und Musikhallen und unterrichtet junge Klavierkünstler am Klavier privat. Nostalgische und altertümliche Instrumente faszinieren ihn, was vielleicht auch der Albumtitel ein wenig suggeriert.
Ein anmutiger Tanz über die KlaviertastaturMit dem Album „Piano Creatures“ feierte Berra einen internationalen Erfolg, hochgelobt von Musikkollegen und Presse. Ancestral Dances wird daran nahtlos anknüpfen, denn auf dem Album gibt es nur eine vorherrschende Gefühlslage: Romantik und Harmonie – verpackt in grazilen und anmutigen Klaviersonaten. Die Agogik ist ein vielschichtiger Rahmen, der behutsam aufgebaut ist. Der Charakter reicht vom grazilen Unterton bis hin zu ausdrucksvollen Klavieranschlägen. Die melancholische Komponente ist zwar vorhanden, jedoch nicht so stark ausgeprägt wie auf anderen Klavierwerken. Das Album lebt durch eine äußerst expressionistische Ausdrucksweise, die einen oft überraschen kann mit ihrer Dynamik. Warum die Faszination an klassischer Musik heute noch so ungebrochen ist, Ancestral Dances gibt da schon einige Antworten her. 12 Stücke sind auf dem neuen Album zu finden, wovon man keinen extra besonders hervorheben möchte. Alle erzählen ihre eigene Geschichte in einem lyrisch-akustischen Gewand. Oft mit ruhigen und anmutigen Klavieranschlägen voller Herz, Romantik und mit einer seelischen Verbundenheit. Ein paar Ausnahmen gibt es trotzdem: Voller Sehnsucht und Gefühl erstrahlen die Sonaten „Tarantella“ oder „The magical Rosemary“, die tief in die eigene Seele vordringen können. Aber auch bezaubert der Titel „A Sea Story“. Mit den Wellen an emotionalen Bögen. Die Arithmetik aus Interpretation und Artikulation sind Kernelemente von Ancestral Dances. Denn nicht der Komponist bestimmt, sondern gezielt der Zuhörer, welche Emotionen und Gedanken er zu einzelnen Stücken vor dem geistigen Auge manifestiert. Man ist zugegeben fasziniert von den Stücken auf Ancestral Dances, kleine und große Regungen von verschiedenen Gefühlen wird man dankenswerterweise ausgesetzt. Ein Album, welches sich nahtlos einreiht in die Kategorie „akustische Perlen der modernen Klassik“. Luis Berra schafft es mit minimalen Mitteln viel zu erreichen und dafür gebührt ihm großen Respekt. Es ist wie ein anmutiger Tanz über die Klaviertastatur, was der Pianist hier aus vollem Herzen auch speziell auslebt. Freunde der modernen Klassik sollten sich das Release-Datum am 02. November 2018 dick im Kalender markieren. Links zu Luis Berra:
Ancestral Dances - Songliste /Dauer:
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Februar 2024
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