Leicht und frei wie ein Vogel.
In der Kategorie von akustischen Musikperlen mit sanften und empathischem Herzschlag kann man die Musik von Liebeskid durchaus zuordnen. Angesiedelt in Zweigen der Singer/Songwriter, legt Liebeskid eine mächtige Ebene der neoklassischen Kunst über ihre Kompositionen. Dass alles eine Tangente aus zeitloser Musikkunst innehält, kann man auf der aktuellen EP „Muted Birds“ entdecken, die gerade das Licht der Welt erblickt. Sehr bodenständige Songs mit einer tiefen Seele, die mühelos durch die dicksten Wolken dringt.
Hinter Liebeskid steckt die gebürtige Russin Anja Nischwitz, die seit einiger Zeit in Mannheim lebt. Aufgewachsen in einer Musikerfamilie, war ihre Verbindung zur Musik von Anfang an stark, obwohl es einige Jahre Lebenserfahrung dauerte, um diese Verbindung wirklich zu erkennen und darauf zu reagieren. Sehr ausgeprägt in den Songs ist der Minimalismus, zu dem wir gleich kommen werden. Erste Klangimpressionen lassen sich im Jahre 2017 mit der Single „Love Should Be Loved Again“ finden. Der Song erlebt auch auf der aktuellen EP eine Renaissance, generell handeln die Lieder über Verlangen, Verzweiflung und nicht eingeschlagene Wege. Sehr emotional vorgetragen und immer mit einer immersiven Aura behaftet.
Geschichten mit Empathie und Intimität
Was die Musik so faszinierend macht ist die Art der Instrumentalisierung, die mit wenigen Mitteln eine enorme Tragweite aufweist. Protagonisten sind Klavier und das Cello, gefühlvoll gespielt von Christian Pensel. Hinzu kommen marginale Texturen der Elektronik, die kaum vernehmbar sind. In das Klanggefüge passend eingebettet ist der intime und anmutige Gesang und unterstreicht den endlosen Ozean an Gefühlen, welche die EP im Gepäck hat. Was auch die große Stärke ist, die gefühlsbetonte Fragilität, die in allen Stücken auf einem hohen Niveau angesiedelt ist. Romantische Traumsphären, jenseits zwischen Melancholie und eigener Realität. Die musikalische Ästhetik lässt sich nicht in hell oder dunkel einteilen, es sind Geschichten mit Empathie und Intimität, immer wieder verwoben mit einer faszinierenden Stimme. Ruhig, sanft und mit melancholischen Facetten erblühen Klangfarben, die dem Hörer bis tief in die eigene Seele reichen können. Insgesamt zu finden sind 5 verschiedene Stücke mit emotionaler Bandbreite, einzelne Stücke haben eingängige Klangstrukturen, die zum Mitsingen animieren. Wie beispielsweise „Try To Hide What Is Happeing“ glänzen durch das Zusammenspiel von Klavier und Cello, die rührende Stimme dazu lässt einem so richtig wehmütig werden. Ebenso das ruhige und verträumte „Room for Hope“ trägt dazu bei, einen hochromantischen, melancholischen Schleier auf den Hörer auszubreiten. Schließt man die Augen, kann man beinahe die vorbeifliegenden Vögel am weiten Himmel erahnen. Es sind exakt diese Songs, die das Genre der Singer/Songwriter so außergewöhnlich machen, da sie mit grenzenlosem Herzblut vorgetragen werden. Bereits im Opener „Love Should Be Loved Again“, der der minimalen Thematik auf der EP angepasst wurde, erlebt man das außergewöhnliche Talent und das Musikverständnis von Liebeskid. Der Dezember ist ja allgemein auch dafür bekannt, eine gewisse Verlorenheit und Melancholie zu verbreiten. Wer sich gerne in diese Gefühlswelten treiben lässt, die aktuelle EP von Liebeskid „Muted Birds“ ist die akustische Untermalung dafür. Der Gesang und die verträumten Kompositionen erfassen nicht nur Herz und Seele, sie vereinen auch Gefühle von Sehnsucht und Hoffnungen. Die EP erscheint heute über alle gängigen Streamingplattformen über das Label Unperceived Records. Links zu Liebeskid:
Muted Birds - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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