Zuhause in der modernen Klassik
Mit ihrem letzten Album Second Youth hat die in Chicaco beheimatete Pianistin Lena Natalia uns sehr stark beeindruckt. Die Global Music Awards Preisträgerin ist im Genre der modernen Klassik zu einer herausragenden Größe herangereift mit unvergleichlichem Spiel am Klavier. Ihr neues Album „Almost Home“ erscheint am 07. Juli 2017 und dürfte mit Sicherheit schon jetzt sich nahtlos einreihen in expressionistische Werke weiblicher Komponisten auf internationaler Ebene. Im Bezug auf dem Vorgänger hat Lena stilistisch einige neue Ansatzpunkte eingebaut.
Das Faszinierende an den Werken der Musikerin ist eigentlich ein simpler Aspekt: Die Kompositionen sind darauf ausgelegt, eine Gefühlswelt aufzubauen, die den Hörer einprägsam im Gedächtnis haften bleibt, mit seinen eingängigen und gefühlsbetonten Klangstrukturen. Die jahrelange Erfahrung im Bereich der klassischen Musik hat Lena Natalia zu einer Komponistin mit breitem Musikverständnis gemacht. Gerne lässt sie dem Zuhörer eintauchen, in eine magische Welt voller charmanter Akustik im leicht-melancholischen Gewand.
Waren im Vorgänger fast ausschließlich Klaviersonaten mit breiter Palette an emotionsgeladenen Stücken präsent, so kommen auf Almost Home weitere Nuancen und Facetten aus der modernen Klassik zu tragen. Selbst marginale, elektronische Einflüsse bilden mit dem Klavier als Leitinstrument einen warmen und wohligen Klangteppich voller blumiger Farben. Die Musik zieht viele Metapher als Bezugspunkte heran, Almost Home bietet mit seinen 12 Stücken genug Platz zur eigenen Interpretation der Kompositionen, das Album ist ein cineastischer Kurzurlaub in anderen Epochen der Zeit. Moderne Klassik von ihrer schönsten Seite
Ein Beispiel dazu: Mit seinem leichten und schon fast kindlichen Stil wohnt „Leaving the Nest“ ein jugendlicher Charme inne und man fühlt sich sofort versetzt in seine eigene Kindheit, wo Sorgen und Ängste noch weit entfernt waren. Mit „Acceptance Letter“ überträgt Lena Natalia das freudige Gefühl einer guten Botschaft direkt an dem Hörer weiter. Diese emotionalen Kaskaden ziehen sich durch das gesamte Album. Mal mit heiteren und glücklichen Momenten, aber auch mit melancholischer Aura warten Stücke wie „Open Door“ darauf, entdeckt zu werden. Besonders beeindruckend ist der Titelsong „Almost Home“ wie einem das Gefühl vermittelt wird, in freudiger Erwartung bald zu Hause zu sein, seinen Partner endlich wieder in die Arme schließen zu können. Wie die Pianistin hier über die schwarz-weiße Tastatur fliegt, kann man nur als Liebeserklärung zum Instrument und zum Genre deuten. Mit der Kurzgeschichte „The Knight“ zelebriert man moderne Klassik auf einem sehr hohen Niveau, ein ruhiges und verständnisvolles Stück mit minimalen Synth-Passagen. Im Zusammenspiel mit dem Klavier darf man sich gerne in ein Traumland entführen lassen. Moderne Klassik von ihrer schönsten Seite ist Almost Home geworden. Und das Genre kann man hier auch wörtlich nehmen. Moderne Nuancen treffen auf klassische Musik, um in atmosphärischen Klanglandschaften als einheitliches Gefüge voller Gefühl und Akustik zu verschmelzen. Second Youth war schon ein Meilenstein, dem folgt ohne Abstriche Almost Home. Mit dieser Musik werden graue Tage umgewandelt zu hellen und unvergesslichen Musikmomenten. Daher: Sehr empfehlenswert. Relevante Links:
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