Minimalistische Perlen der Klassik.
Vorstellen möchte ich an dieser Stelle einen Berliner Komponisten, dessen Stücke in der ein oder anderen Fernsehserie schon einmal präsent war. Doch selbst auf Solopfaden erschafft der Virtuose Kerim König eindrucksvolle Klanglandschaften am Klavier. Auf „Miniatures“, dem dritten Studioalbum, spielte er erstmals selbst seine kurzen ein- bis dreiminütigen Stücke unter der Leitung von Tonmeister Wolfgang Schiefermair im renommierten Teldex Studio Berlin ein. Musikfreunde, die ständig den musikalischen Horizont im Bereich der modernen Klassik erweitern, sollten den Namen Kerim König merken.
Komponist Kerim König lebt in Berlin und komponiert seit 2007 vorwiegend für Film und Fernsehen. Er nahm unter anderem teil an einer Masterclass des mehrfach preisgekrönten Filmkomponisten Alexandre Desplat, sowie am Orchestrationskurs “The Art of Orchestration for Film and Television” von Scott Smalley. In seinen Solo-Alben verfolgt König musikalische Ideen, für die beim Komponieren für Film und TV-Projekte oft kein Raum ist. 2015 erschien das Debütalbum mit dem Titel „Waltzes“, drei Jahre später das zweite Album „_in between“. Kerim König manifestiert auf seinen Werken einen expressionistischen Ansatz, ausformuliert und gefühlvoll eingefangen am Leitinstrument, dem Klavier.
Romantische Augenblicke, gepaart mit Sehnsucht und Liebe
Wie der Wind, der flüsternd durch die Äste rauscht oder der sanfte Flügelschlag eines Schmetterlings, so erstrahlt „Miniatures“ in sensiblen und intimen Klangfarben. Das Album ist in erster Linie auf Klaviersonaten ausgelegt, die dynamisch eine breite Palette an Gefühlen einfängt. Bis auf sehr wenige Ausnahmen marginal mit elektronischen Nuancen ummantelt. Akzentverschiebung und Agogik sind auf einem moderaten Niveau, in erster Linie bezaubert das fragile und gefühlsbetonte Spiel auf dem Klavier. Behutsam und einfühlsam durchbohrt einen die Melancholie in romanisierendem Aroma das Herz vom Hörer, ohne ihm zu nahezutreten. Es ist ein meditativer Zustand, bei dem die Zeit stillzustehen bleibt, wenn das Album seine ästhetischen Klangblüten öffnet. Dabei philosophiert der Berliner mit einer akustischen Poesie, die sich sanft wie eine warme Decke um den Zuhörer legt und ihn einhüllt mit charmanten Melodien. Das neue Album vom Kerim König beinhaltet insgesamt 14 verschiedene Interpretationen der modernen Klassik, in einer überschaubaren und prägnanten Dauer. Romantische Augenblicke, gepaart mit Sehnsucht und Liebe sind es, was „Miniatures“ auszeichnet. Neoklassik der alten Schule, perfekt umgesetzt am Klavier, bei dem immer ein Fragment der eigenen Seele vom Komponisten mitschwingt. Besonders bei Stücken wie „Breakable“, „Dancing with a Mime“ oder „Gone to Pieces“ ist die Beziehung zwischen der Klassik und dem Musikverständnis vom Pianisten auf einem sehr imponierenden Niveau angesiedelt. Doch es fällt auch hier, wie so oft schwer, spezielle Stücke besonders in das Licht zu rücken. Denn das Album wirkt als eine homogene Einheit aus Klang und Gefühl, inklusive der hoch-romantischen Ebene, sinnlich und nahezu zeitlose Klavierkunst. Der Name Kerim König mag zwar ein unbeschriebenes Blatt in den Weiten der modernen Klassik sein, dennoch ist er eine klare Bereicherung für den Musikbereich. Musikfreunde von emotionaler Klassik werden sehr dankbar sein für die Liebe und Ausdruck der anmutigen Klänge. Das Album erscheint am 21. Februar 2020 über das Label Hey!Blau Records und wird mit großer Sicherheit in vielen Playlisten der klassischen Musik sich wiederfinden. Links zu Kerim König:
Miniatures Songliste / Dauer:
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