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Jet Plane - Pipe Dream (2016)

3/11/2016

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Pipe Dream 2016
Folkartige Klangfarben
Die russische Formation aus Brjansk mit Namen Jet Plane darf man sich schon jetzt vormerken. Mit ihrem dritten Studioalbum, welches Mitte November veröffentlicht wird, haben die Fünf eine Sternstunde im Genre des Post-Rock erschaffen. Denn Jet Plane verschachteln auf dem Album "Pipe Dream" traditionelle Klanglandschaften auf eine ganz spezielle Weise mit Elementen aus dem Ambient und der modernen Klassik. Vor allem der Einsatz von nichtkonventionellen Instrumenten gibt Pipe Dream einen volkstümlichen Touch und der Band eine große Portion Eigenständigkeit. Und das beeindruckt und klingt lange nach im Ohr.

Schon im Vorfeld haben Jet Plane bei der Vorbereitung zum neuen Werk nichts dem Zufall überlassen. Geprägt wurde das Album von berühmten japanischen Musikern und Soundproduzenten Takahiro Kido und Kashiwa Daisuke, die Pipe Dream den finalen Schliff gaben. Selbst das Albumcover hat einen expressionistischen Touch, gestaltet vom Vladimir Ryskin. Die Professionalität merkt man Pipe Dream auch an, technisch ist das Album auf einem maximalen Niveau angesiedelt. Jet Plane haben sehr viel Arbeit und Zeit investiert, was dem Album nur zugutekommt.

Aber was ist nun das Besondere am neuen Album der Russen. Jet Plane greifen zwar auf klassische Instrumente zurück, aber während viele Formationen sich bei Klavier und Cello bedienen, erklingen auf Pipe Dream Instrumente wie Nyckelharpa, Violine oder die Schäferpfeife. Alle vorgetragen vom Multiinstrumentalisten Igor Zyuzko. In Kombination mit den modernen Bögen des Post-Rock kreieren die Russen ihren so faszinierenden Klang. Die typischen Gitarrenarrangements sind dynamisch und komplex, die Strukturen reichen von gefühlsbetont bis energisch. Sehr harmonisch fügen sich die Instrumente zusammen, um eine Atmosphäre der Klangfarben zu erschaffen. Das Ergebnis ist ein fast schon folktypischer Einschlag, der verträumt in das Ohr geht und irgendwie man sich an den Sommer erinnern muss.

Mit Herzblut - intelligent und kreativ.

Jet PlaneJet Plane aus Brjansk
Jet Planes Wunsch ist es, in jeder Melodie etwas Besonderes auszudrücken und den Hörer selbst entscheiden zu lassen, was er wahrnimmt. Daher sind alle 6 Songs reine instrumentale Stücke, die sich trotzdem deutlich unterscheiden. „Roots“ vereint oben genannte Aspekte von Post-Rock und moderne Klassik auf eine atemberaubende Weise, als hätte man Bands wie Yndi Halda mit skandinavischem Rock gepaart. Vor allem das Streicherspiel auf „Under An Atomic Sky“ mit eingängiger Konsistenz zu den Gitarren lässt deutlich das Herzblut erahnen, welche Jet Plane in ihrem Album gesteckt haben.

Mit marginalen progressiven Anleihen erklingt „Voicegame“, während „Days And Lights“ zum Herzstück von Pipe Dream avanciert. Verträumt und emotional entfaltet dieser Song mit melancholischem Einschlag Gefühle voller Sehnsucht und Romantik auf dem Zuhörer. Das die Russen hier fast alle Register ziehen, dürfte daher selbsterklärend sein. Das kann man auch vom letzten Song „Via Lactea“ festmachen, der schon sehr folk-lastig zu den anderen Songs agiert. Trotzdem ein fesselndes und auch fast schon tanzbares Stück, was Jet Plane da abliefern.

Mit seinen Besonderheiten ist Pipe Dream ein kleines Juwel im Genre und es entfacht mit seiner Instrumentalisierung einfach eine akustische Faszination. Das Album lebt von seinen Gegebenheiten, die intelligent und kreativ umgesetzt wurden. Definitiv ein Meilenstein in der Bandgeschichte von Jet Plane. Auch wenn es Parallelen zu bekannten Größen aufweist, behält das Album eine originelle Note. Veröffentlicht wird Pipe Dream am 10. November 2016 über Fluttery Records. Empfehlenswert!

Relevante Links:
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